Tiffany Exklusiv Band 06
schwarzer Lexus rollte auf die Auffahrt. Die Nachricht – sie musste unbedingt die Nachricht bekommen. Das Garagentor schwang auf, und er lenkte den Wagen hinein. Hastig hob Georgia den Schlüssel wieder auf, in der Hoffnung, vor ihm in der Küche zu sein, wenn er das Haus durch die Garage betrat. Der Schlüssel glitt ins Schloss, und Georgia stürzte ins Haus. Doch als sie in die Küche stürmte, hatte Rob ihre Nachricht bereits entdeckt und war nur noch zwei Schritte davon entfernt.
Sie schnappte sich den Zettel und lächelte Rob strahlend an. „Willkommen daheim.“
„Danke.“ Er gab ihr einen flüchtigen Kuss auf den Mund und runzelte verwirrt die Stirn. „Was ist das?“
„Was?“
„Der Zettel, den du gerade an dich genommen hast.“
Sie schaute auf ihre Hand herunter. „Ach das. Das ist nichts. Nur eine Nachricht, die ich dir hinterlassen habe, als ich neulich vorbeikam, um deine Zeitungen hereinzubringen.“
„Aha. Dann hast du meine Nachrichten also erhalten.“
„Oh … ja, natürlich.“
Er lächelte. „Ich fing schon an, mir Sorgen zu machen, dass etwas mit deinem Anrufbeantworter nicht stimmt, weil ich dich nie erreichen konnte.“
Nein, dachte sie, mit meinem Anrufbeantworter ist alles in Ordnung. Nur mit mir nicht. Sie hatte auf einen Anflug von Erregung bei Robs Anblick gehofft. Stattdessen war sie nur traurig. Traurig darüber, dass zwischen ihr und Rob eine körperliche und emotionale Distanz herrschte, die anscheinend keiner von ihnen überwinden konnte oder wollte. Möglicherweise hatte keiner von ihnen Schuld daran – sie passten nur einfach nicht zusammen. In den paar Tagen, die seit ihrer letzten Begegnung vergangen waren, hatte sie sich zu sehr verändert und eine Menge Dinge über sich selbst gelernt. Dinge, die jemanden, der so ruhig und leidenschaftslos war wie Rob, höchstwahrscheinlich erschrecken und abstoßen würden. Dennoch schuldete sie ihm eine Erklärung.
„Stimmt etwas nicht?“, erkundigte er sich. „Du machst so ein besorgtes Gesicht.“
„Rob, wir müssen miteinander reden.“
„Ist das Staceys und Neils Hochzeit?“, fragte er mit Blick auf die Sonntagszeitung, die aufgeklappt auf dem Küchentresen gelandet war. „Mutiger Cop rettet Hochzeit“, lautete die Überschrift über einem Foto von Ken Medlock bei der Überwältigung des messerschwingenden Verrückten. Georgia seufzte. War sie dazu verdammt, auf Schritt und Tritt an diesen Polizisten erinnert zu werden?
„Ja“, sagte sie. „Da war ein kleiner Tumult, aber alles ging glimpflich aus. Dein Freund Ken Medlock hat den Tag gerettet.“
Robs freundlicher Gesichtsausdruck verschwand. „Mein Freund?“
„Officer Ken Medlock. Du weißt schon, das ist der Cop aus dem Fitnesscenter. Ich bin ihm in den letzten Tagen ein paar Mal begegnet.“
Rob musterte sie argwöhnisch. Sein Adamsapfel hüpfte. „Du bist ganz rot im Gesicht. Hat das vielleicht etwas mit dem Cop zu tun?“
Sie knetete nervös ihre Hände. „Tja, also …“
„Georgia.“
Sein scharfer Ton erschrak sie. Erstaunt stellte sie fest, dass er zwischen Zorn und Panik hin- und hergerissen schien.
„Ich schätze es nicht besonders, wenn man in meiner Vergangenheit herumstochert“, sagte er leise.
„Aber ich habe nicht …“
„Ich kenne keinen Ken Medlock und schon gar keine Cops aus der Stadt.“
„Aber er hat gesagt …“
„Ich habe einen Fehler begangen“, gestand Rob plötzlich und schlug mit der flachen Hand auf den Küchentresen. „Und ich habe meine Zeit dafür abgesessen.“
Georgia wich einen Schritt zurück, verblüfft von seinem abrupten Stimmungswechsel und der Wendung, die die Unterhaltung genommen hatte. Er hatte eine Vorstrafe? „Wieso hast du mir das nie erzählt?“, fragte sie so ruhig wie möglich.
„Weil dich meine Vergangenheit nichts angeht“, fuhr er sie an. „Es war ein mieser Fall von Veruntreuung – ein paar tausend Dollar, um Schulden zu bezahlen. Was interessiert es dich?“
Sie kam sich wie ein Idiot vor. Rob hatte überhaupt nicht die Absicht, ihre Beziehung zu vertiefen. Tief in ihrem Innern hatte sie das von Anfang an gewusst. Aber aus Bequemlichkeit hatte sie die Augen davor verschlossen und sich eingeredet, er sei ein Mann, der einer Familie die größtmögliche Sicherheit bieten würde, und das sei wichtiger als emotionale Nähe.
„Du hast recht“, murmelte sie. „Es geht mich nichts an. Ich werde jetzt gehen.“
„Georgia, warte.“ Er wirkte zerknirscht. „Tut mir
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