Tiffany Exklusiv Band 06
leid, dass ich so aufbrausend war.“ Er senkte den Blick. „Es funktioniert einfach nicht zwischen uns.“
Sie nickte. „Ja, ich weiß.“
„Dabei bist du ein so netter Mensch.“
„Danke, Rob. Das denke ich auch über dich.“
„Es wäre mir lieb, wenn du mit niemandem über diese Sache sprichst.“ Er grinste schief, und Georgia fragte sich, was sie jemals an ihm gefunden hatte.
„Das werde ich nicht.“ Sie legte den Haustürschlüssel auf den Küchentresen und ging hinaus. Fast wäre sie dabei über den Karton mit ihrem Telefon gestolpert. Sie wollte nur noch nach Hause, sich auf ihre harte Couch legen und sich ausheulen.
Toni saß in dem harten Sessel, der zu dem harten Sofa gehörte. „Ich glaube es einfach nicht. Ich kann es einfach nicht fassen.“
Georgia lag auf dem Sofa, die Hand auf der Stirn. „Glaub es ruhig.“
„Und du hast keine Ahnung, wer der Typ ist?“
„Nicht die leiseste.“
„Wie romantisch.“
Georgia verzog das Gesicht. „Ich fand, es klingt eher wie eine Lesergeschichte aus dem ‚Penthouse‘.“
„Dein Leben ist so aufregend. Das ist fast wie meine Situation mit Dr. Baxter – er weiß auch nicht, wer ich bin, und trotzdem gibt es da eine Verbindung zwischen uns.“
„Toni, ich finde ganz und gar nicht, dass man das miteinander vergleichen kann.“
„Willst du herausfinden, wer der Mann ist, der deine intimsten Geheimnisse kennt?“
Georgia sah ihre Freundin an. „Selbstverständlich. Er könnte irgend so ein Psychopath sein, dessen Apparat die Nummer des Anrufers anzeigt. Und wenn er die erst mal hat, kriegt er auch meinen Namen heraus.“
„Es könnte aber auch ein umwerfend attraktiver Mann sein“, gab Toni zu bedenken.
„Du spinnst. Wahrscheinlich ist er verheiratet und hat Kinder.“
„Wieso rufst du ihn jetzt nicht einfach an?“
Georgia runzelte die Stirn. „Jetzt?“
„Vielleicht arbeitet der Kerl tagsüber und hat seinen Anrufbeantworter eingeschaltet. Oder jemand anderes geht an den Apparat.“
„Ich weiß nicht, ob ich diese Nummer jemals wieder anrufen will.“
„Dann mache ich es von meinem Handy aus“, bot Toni an und griff nach ihrer Handtasche.
Georgia diktierte ihr die Nummer und setzte sich auf, während ihre Freundin wählte. „Es klingelt“, verkündete Toni aufgeregt und gab das Handy an Georgia weiter.
Georgias Kehle war wie zugeschnürt. Sie betete im Stillen, dass sich kein Kind oder eine Ehefrau meldete. Doch nach dem vierten Klingeln sprang ein Anrufbeantworter mit einem mechanischen Ansagetext an. Sie unterbrach die Verbindung. „Vielleicht sollte ich es einfach als schlechte Erfahrung abhaken. Schließlich hat der Kerl nicht zurückgerufen.“
„Das bedeutet aber nicht, dass er das nicht noch tun wird“, meinte Toni. „Er könnte jetzt dort draußen sein und deinen Müll durchwühlen, auf der Suche nach einem Haar aus deiner Bürste.“
„Toll, da fühle ich mich gleich besser.“
Toni schnippte mit den Fingern. „Ich hab’s! Ein Freund hat mir mal verraten, dass die Polizei Telefondateien hat, in denen sie Namen durch Eingabe der Telefonnummer herausfinden.“
„Und was nützt mir das?“
„Du brauchst doch nur diesen großen, gut aussehenden Cop Ken Medlock zu bitten, dir einen Gefallen zu tun. Außerdem, jetzt wo Rob von der Bildfläche verschwunden ist …“ Sie wackelte mit den Brauen.
„Sprich es nicht aus“, warnte Georgia sie und hob die Hand.
„Du musst schon zugeben, dass er toll aussieht. Als er in seiner Uniform in der Kirche eingriff, war die Hälfte der Frauen hin und weg. Rebecca Dooley hatte bei der Hochzeitsfeier ein Auge auf ihn geworfen, doch er verschwand gleich nach dem Toast.“
„Tatsächlich?“ Georgia presste die Hände vors Gesicht. Wieder sah sie die Bilder von ihrem Liebesspiel vor sich, so lebendig, dass sie ein sinnlicher Schauer überlief. Der Himmel möge ihr beistehen – trotz all der Dinge, die um sie herum geschahen, konnte sie nicht aufhören, an diesen Mann zu denken. Er war eine echte Gefahr für ihr seelisches Gleichgewicht.
„Er ist an dir interessiert, Georgia. Du bist verrückt, wenn du nicht mit ihm ausgehst.“
„Ich habe den Eindruck, dass eine feste Beziehung für ihn nicht infrage kommt.“
„Na und? Du musst ihn ja nicht gleich heiraten. Amüsier dich ein wenig mit ihm.“
Georgia lächelte gequält. Sich ein wenig mit ihm amüsieren? Es wäre sehr leicht, sich in Ken Medlock zu verlieben, und es wäre umso schwerer, ihn wieder zu
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