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Tiffany Exklusiv Band 06

Tiffany Exklusiv Band 06

Titel: Tiffany Exklusiv Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JAMIE DENTON JULIE KENNER STEPHANIE BOND
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konnte. Aber so wie sie ihm nun gegenübersaß, hatte die ganze Situation noch eine gewisse erotische Note erhalten. Darin, dass sie ihn gebeten hatte, so zu tun, als seien sie ein Liebespaar, lag der gefährliche Reiz, die gespielte Leidenschaft Wirklichkeit werden zu lassen. Ob das allerdings im Sinn der ach so unabhängigen Frau Rechtsanwältin war, bezweifelte er.
    „Verstehen Sie mich nicht falsch“, fuhr Jill fort und riss Morgan aus seinen Gedanken. „Ich liebe meine Familie, aber die Vorstellung, nach Hause zu kommen und sämtliche Junggesellen des Ortes vorgeführt zu bekommen, als wären wir auf einer Viehauktion, ist unerträglich. Und ich will mir nicht wieder anhören müssen, dass ich heiraten und Kinder kriegen …“
    „Aber wieso haben Sie behauptet, verlobt zu sein?“
    „Das habe ich ja gar nicht!“ Sie seufzte entmutigt. „Meine Eltern sind sehr traditionsbewusst und haben Carly und Dean eine Verlobungsparty ausgerichtet. Ich wollte meine kleine Schwester nicht enttäuschen und bin hingefahren, aber als mich meine Großmutter mit dem Enkel ihrer ältesten Freundin verkuppeln wollte, war Schluss.“
    Ihre Stimme war etwas schrill geworden, und Morgan verbarg sein Lächeln.
    „Da haben Sie also die Verlobung erfunden.“
    „Nein. Ich habe Luther gesagt, dass ich nicht interessiert sei. Aber ich wollte seine Gefühle nicht verletzen, und so habe ich behauptet, ich wäre gewisse Verpflichtungen eingegangen. Allerdings hatte ich damit meine Karriere gemeint.“
    „Eine Frau geht ihren Weg“, bemerkte Morgan, und in seiner Stimme schwang eine gewisse Härte mit.
    Jill bemerkte seine Verbitterung nicht. „Eins kam zum anderen, und schließlich konnte ich nichts mehr richtigstellen, ohne Luther zu verletzen und die fünfzig Jahre alte Freundschaft unserer Großmütter zu gefährden. Dann erfuhr meine Familie davon …“ Wieder atmete sie tief aus und lehnte sich entmutigt zurück. „Unnötig zu sagen, dass das Ganze mittlerweile dramatische Dimensionen angenommen hat.“
    „Sagen Sie ihnen die Wahrheit.“ Mit der Wahrheit fuhr man immer am besten. Zumindest versuchte Morgan, dies Raina und Will beizubringen.
    Jill schloss verzweifelt ihre Augen. „Ich wünschte, ich könnte es.“
    Zwei Dinge wurden ihm plötzlich klar. Jill Cassidy war nicht die schlimme Lügnerin, für die sie sich selbst hielt. Das sagte ihm allein die Tatsache, dass sie ihm ohne jede Scheu ihre Geschichte offenbart hatte. Ihm, einem völlig Fremden. Die zweite Sache war nicht so einfach.
    Er begehrte sie. Er konnte es nicht erklären, aber das war für ihn auch ohne jeden Belang. Er begehrte sie. Er war nicht der Mann, der seine Gefühle unnötig hinterfragte. Wenn er etwas wollte, versuchte er, es zu bekommen, was ihm auch oft genug gelungen war. Die Rolle ihres Verlobten zu spielen war reizvoll, denn damit verband er heimliche Zärtlichkeiten und Herumgeturtel, wie man es von Verliebten allgemein erwartete.
    Sie schaute zu ihm hinüber, und er blickte direkt in ihre strahlend blauen Augen, in denen er so gern Verlangen nach ihm hätte aufleuchten sehen. „Ich hasse es, meine Familie zu belügen, und ich würde sie niemals verletzen, aber um ehrlich zu sein, es war eine große Erleichterung für mich, nach Hause zu kommen, ohne von den Junggesellen des Ortes belagert zu werden.“
    Morgan setzte sich in seinem großen Ledersessel auf. „Haben Sie schon etwas gegessen?“
    Jill sah auf die Uhr. „Einen Nudelsalat, aber das ist auch schon acht Stunden her. Ich glaube, es wäre besser, wenn wir etwas essen, bevor wir uns über Eddies Fall unterhalten.“
    Morgan stand auf. „Ich habe allerdings nichts Besonderes im Haus. Nur etwas Eintopf von gestern.“
    Sie lächelte ihn an und erhob sich ebenfalls. „Ich bin nicht besonders wählerisch. Mir knurrt schon seit zwanzig Minuten der Magen.“
    Er wartete, während sie ihre Schreibutensilien zusammenpackte. Die Art und Weise, wie sich ihr niedlicher Po in ihrem marineblauen Rock bewegte, ließ seinen Puls verrückt spielen. Er blickte schnell zur Seite, um sich abzulenken.
    „Morgan?“
    Er wandte sich ihr wieder zu. Noch immer über den Tisch gebeugt, stand sie da, blickte zu ihm hoch und nagte an ihrer Unterlippe.
    Er sah sie fragend an. „Ja?“
    „Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn ich meine Schuhe ausziehe? Es war ein langer Tag.“
    Er zuckte mit den Schultern. „Bitte, machen Sie es sich bequem.“ Einem Menschen, der in Südkalifornien aufgewachsen war,

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