Tiffany exklusiv Band 19
verlieren.“
Mrs Ruggerelo nickte verständnisvoll. „Das kann passieren.“
Dankbar für ihr Mitgefühl bückte sich Natalie und sammelte die restliche Zeitung ein. „Meinen Sie, dass Jonah mir glauben wird, wenn ich ihm sage, wie wichtig das für mich ist und wie sehr ich seine Hilfe benötige?“
„Ich wüsste nicht, dass er jemandem schon einmal die Hilfe verweigert hat.“
„Darauf hoffe ich.“
Die ältere Frau betrachtete noch einmal das Wohnzimmer. „Andererseits habe ich auch noch nicht erlebt, dass er sein Apartment in einem solchen Chaos hinterlässt. Er ist in letzter Zeit nicht er selbst.“
„Ich erwarte nicht, dass es einfach wird“, meinte Natalie. „Doch was immer auch geschieht, ich danke Ihnen dafür, dass Sie mich in seinem Apartment auf ihn warten lassen. Denn ich musste befürchten, dass er mich nicht hineinlässt, wenn ich vor seiner Tür stehe. Aber wenn ich erst mal hier bin, wird er mich sicher nicht hinauswerfen. Und ich sollte die Chance bekommen, ihm mein Anliegen vorzutragen.“
„Es sei denn, er hält Sie für einen Einbrecher, der durchs Fenster hereingekommen ist. Sie sollten sich rasch zu erkennen geben.“ Sie lachte erneut und reichte ihr die Teile der Zeitung, die sie aufgesammelt hatte. „Für Ihr Album.“
Natalie runzelte die Stirn.
„Eines Tages werden Sie froh sein, die Bilder aufbewahrt zu haben.“ Mrs Ruggerelo zwinkerte ihr zu. „Für Ihre Kinder.“
Jonah verließ gegen Mitternacht die U-Bahn, völlig erschöpft und überzeugt, dass er heute Nacht endlich würde schlafen können. Das Feuer am späten Nachmittag war die Hölle gewesen, bei dem wie durch ein Wunder während der Löscharbeiten niemand verletzt worden war.
Wenigstens hatte das Feuer seine Gedanken von Natalie abgelenkt. Doch als er jetzt die Tür seines Apartments öffnete, glaubte er wieder ihren Duft wahrzunehmen, obwohl sie schon seit Tagen weg war. Seine Fantasie musste ihm einen Streich spielen, wenn er schon …
Er blieb abrupt stehen und starrte auf die unordentliche Gestalt, die auf seinem Sofa schlief. Es war ein Obdachloser! Irgendeiner seiner Nachbarn musste auf Jonahs Gutmütigkeit spekuliert und diesen armen alten Kerl in dieser kalten, regnerischen Nacht hier untergebracht haben.
Blieb nur die Hoffnung, dass der Kerl harmlos war. Obwohl Jonah ihn für seine zerlumpte Kleidung bedauerte und nicht in die Kälte hinausschicken würde, sollte er sich vor dem Zubettgehen wenigstens mit ihm unterhalten.
Er beobachtete, wie der Obdachlose sich in die Sofakissen schmiegte, und warf die Tür zu. Erschrocken setzte sich die Gestalt auf, wobei ihre zerzausten Haare verrutschten.
Jonah hielt den Atem an, da ihn vertraute Augen ansahen und unter der schwarzen Perücke eine blonde Strähne hervorlugte. Sein Herz schlug schneller. „Natalie?“
„Wie spät ist es?“
„Nach Mitternacht. Was um alles in der Welt …“
„Wo warst du so lange?“
Er rang um Beherrschung. „Was tust du hier, und was hat es mit dieser Verkleidung auf sich?“
„Ich wollte nicht, dass mich beim Betreten deines Apartments jemand erkennt.“ Sie berührte ihren Schnurrbart. „Sitzt er noch richtig?“
„Nicht ganz.“ Allmählich gewöhnte er sich an die Vorstellung, dass sie hier war, dass sie gekommen war, um ihn zu sehen, wobei sie gleichzeitig darauf geachtet hatte, seine Privatsphäre zu erhalten. Sie hatte seine Frage nach dem Grund ihres Besuchs zwar noch nicht beantwortet, aber ihm fiel nur ein Grund ein. Sie wollte alles wiedergutmachen.
„Wieso nimmst du den Schnurrbart nicht ab, wo du doch in Sicherheit bist?“ Er warf seine Jacke über einen Sessel. „Ich werde dir helfen.“
„Nein!“ Sie hob schützend eine Hand vor das struppige Ding. „Es ist zu schwierig, ihn wieder zu befestigen.“
Er setzte sich auf die Couch. „Wir überlegen uns morgen etwas Neues.“ Er streckte die Hand nach ihr aus. „Ich habe so ein Ding mal zu Halloween getragen. Ich wette, ich kann …“
„Nicht!“ Sie wich zurück. „Bitte lass den Bart in Ruhe. Ich brauche ihn.“
„Genau in diesem Moment?“, fragte er verwirrt. „Tut mir ja leid, wenn ich es dir sagen muss, aber ich habe dich schon erkannt.“ Verdammt, sie sah süß aus. Er rückte näher. „Und eine Frau mit einem Schnurrbart zu küssen finde ich nicht besonders reizvoll.“
„Ich will nicht, dass du mich küsst.“ Sie stand auf, und ihre Hose rutschte herunter. „Oje!“ Sie hielt die Hose fest, während ein Kissen
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