Tiffany exklusiv Band 19
Aber er wusste, dass das niemand von seinen alten Freunden tat, weil alle glaubten, er sei unerreichbar. „Na ja, das Leben war hektisch.“
„Was soll’s. Es ist immer gut, von den alten Zeiten zu sprechen, egal wie viel Jahre vergangen sind.“
Garrett holte den Schlüssel mit dem Werbeanhänger aus der Hosentasche. „Dylan, ich bin gekommen, weil mir ein paar Teile zu einem Puzzle fehlen. Ich möchte unbedingt den Besitzer dieses Schlüssels finden. Kannst du mir dabei helfen?“
Dylan lachte amüsiert. „Wir verteilen diese Schlüsselanhänger ständig.“ Er streckte die Hand danach aus, doch Garrett schloss die Finger darum.
Tracy stieß einen kleinen Schrei aus. „Haben Sie den etwa auf der Straße gefunden?“
„Nicht direkt …“
Plötzlich begriff Tracy, um wen es sich bei diesem Gast handeln musste. Sie bot ihm die Hand über einen Stapel Servietten hinweg. „Ich bin Tracy.“
„Das sagten Sie bereits“, erwiderte Garrett höflich.
„Und wer sind Sie?“, erkundigte sie sich mit unverhohlener Neugier.
Dylan schnaubte verärgert. „Halt dich zurück, Mädchen.“
„Ich bin Garrett McNamara.“ Er schüttelte ihre Hand, die sich seltsam schlaff anfühlte. „Ist alles in Ordnung mit Ihnen?“
Tracy nickte benommen. „Ja, alles bestens.“
„Was hat es mit dem Schlüsselanhänger denn auf sich?“, fragte Dylan.
„Ich habe die Nacht mit der bezauberndsten Frau verbracht, die man sich vorstellen kann“, gestand Garrett. „Und dies ist der einzige Hinweis auf ihre Identität, den sie mir hinterlassen hat.“
Tracy warf einen verstohlenen Blick in den hinteren Teil des Cafés, wo Magda und Shari gerade mit ihren Sandwiches fertig waren. „Und was wollen Sie von ihr?“, wandte sie sich eilig wieder an Garrett. „Wenn Sie die Frage erlauben.“
„Tut er nicht“, wies Dylan sie zurecht. „Erklär mir die Geschichte“, bat er seinen Freund. „Wie kommt es, dass du eine Nacht mit einer solchen Frau verbracht hast, ohne zu wissen, wer sie ist?“
Garrett errötete und mied Tracys aufmerksamen Blick. „Es war so eine Art Spiel für Erwachsene … Ich wurde letzte Nacht im Waldorf-Astoria versteigert.“
„Richtig!“, unterbrach Dylan ihn. „Ich habe dich in dem Begleitprospekt gesehen. Wir haben unsere Gäste ermutigt mitzumachen. Natürlich nur die Wohlhabenderen.“
„Diese Frau bot jedenfalls am meisten.“ Garretts Augen leuchteten. „Sie bestand die ganze Nacht darauf, mir ihre wahre Identität zu verheimlichen.“
Dylan wackelte mit seinen blonden Brauen. „Das klingt wirklich aufregend.“
„Das war es auch. Aber ich würde sie schrecklich gern näher kennenlernen.“
„Merkwürdig, dass jemand wie du sie einfach entwischen lässt.“
„Ich habe noch geschlafen, als sie verschwand.“
Dylan lachte schallend. „Selbst schuld!“
„Sei still“, zischte Garrett. „Sonst weiß es gleich die halbe Stadt.“
„Schon gut, entschuldige.“ Dylan atmete tief durch. „Aber ich bin ehrlich überrascht über diese Geschichte.“
„Vielleicht, weil du selbst kein Liebesleben hast“, bemerkte Tracy hinterhältig.
Dylan ignorierte sie und raunte Garrett zu: „Wie war es denn? Ich meine, so ersteigert zu werden?“
„Es gefiel mir unerwartet gut“, gestand Garrett freimütig.
„Und wie viel, Mann? Wie viel hast du gekostet?“
Garrett rieb sich den Nacken. „Spielt das eine Rolle?“
„Ach komm schon, spuck’s aus.“
„Dreißigtausend.“
„Was?!“ Dylan packte begeistert seinen Arm. „Das ist zu unglaublich, um es nicht weiterzuerzählen.“
„Wem willst du es erzählen?“
„Nur meiner kleinen Schwester. Sie sitzt dort drüben am Tisch und faulenzt. Geh und hol sie, Tracy.“
„Aber … aber …“, stammelte Tracy.
„Geh schon“, drängte Dylan. „Sag ihr, ich hätte eine große Überraschung für sie.“
5. KAPITEL
„Es ist mir egal, ob Dylan mich sprechen will.“ Shari schnaubte verärgert und schaute zu Tracy hoch. „Meine Mittagspause dauert noch genau sieben Minuten.“
Tracy beugte sich tief über den Tisch. „Dein schöner Plan ist geplatzt!“
Magda trank ihren Kaffee aus. „Vielleicht solltest du dich setzen, Mädchen, bevor du völlig abhebst.“
„He, Shari!“, rief Dylan und übertönte Tracys Protest.
„Behaupte hinterher nicht, ich hätte dich nicht gewarnt, Shari.“ Mit diesen Worten drehte Tracy sich um und verschwand.
Garrett trat nervös von einem Fuß auf den anderen, als Dylan seine
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