Tiffany exklusiv Band 19
Müll raus. Das ist der Export.“
„Wow, ich wusste gar nicht, dass du so gerissen bist.“
„Ich fühlte mich in die Enge getrieben“, gestand Shari. „Ich saß in dieser Luxuslimousine mit diesen reichen Leuten. Da musste ich irgendetwas Beeindruckendes von mir geben.“
„Das glaube ich dir gern.“ Tracy blieb stehen, um zwei männlichen Joggern nachzuschauen. „Was ist denn los mit dir? Diese beiden Typen haben mich angelächelt. Sie wären vielleicht stehen geblieben, wenn du sie ein wenig ermutigt hättest.“
„Ich bin heute nicht bei der Sache.“
„Jetzt erzähl mir nicht, dass wir es hier mit Liebeskummer zu tun haben.“
„So dumm bin ich nicht.“
„Komm, wir müssen darüber reden.“ Tracy schleppte sie zu einer freien Parkbank.
Shari setzte sich und wich Tracys Blick aus. „Ich brauche einfach nur ein bisschen Zeit, um Garrett zu vergessen. Das ist alles.“
„Du wusstest von Anfang an, dass es nur eine Nacht sein würde. So hast du es selbst geplant.“
„Schon, aber da habe ich auch nicht damit gerechnet, dass er ein paar Stunden später vor mir im Café steht, um mich …“
„Um Flame zu suchen, meinst du wohl. Die exotische, ungezähmte Femme fatale. Eine Frau aus seinen Kreisen, die es versteht, mit seinen Freunden und seiner Familie umzugehen.“
„Aber ich bin eine ganz gute Kopie. Die schlichtere Version.“
„Er ist so besessen von ihr, dass er gar nichts anderes wahrnimmt.“
Shari knetete ihre Hände im Schoß. „Na schön, ihm schlägt das Herz bei meinem Anblick eben nicht höher.“
„Er sieht noch immer das kleine Mädchen in dir.“
„Du hast leider recht.“ Shari seufzte schwer. „Wenn er nur nicht so darauf versessen wäre, Flame zu finden.“
Tracy grinste. „Sieh es mal so: Du hast alle Register gezogen, sonst hätte er sich nicht auf die Suche nach ihr gemacht.“
„Ich hatte damit gerechnet, dass er Nachforschungen anstellen würde, zum Beispiel bei den Organisatoren der Versteigerung, und dass er versuchen würde, mich über meinen Scheck ausfindig zu machen. Für den Fall habe ich auch das Firmenkonto ‚Flame Unlimited‘ eröffnet. Aber ich habe nicht erwartet, dass er wie ein lüsterner Sherlock Holmes gleich hier im Café auftaucht. Es war wirklich hart, dass er mich wegen Flame kaum beachtet hat.“
„Solche Abenteuer sind eben doch nicht ganz ungefährlich“, meinte Tracy nachdenklich.
„Im Ernst“, beharrte Shari. „Aber was für eine Qual wird es erst sein, wenn er wie früher in die ‚Beanery‘ kommt, mit Dylan herumscherzt und mich wie das kleine schlaksige Mädchen von früher behandelt? Ich werde wie eine Gefangene in meinem eigenen Zuhause sein, gebunden an meine Pflichten und gezwungen, mit anzusehen, wie er die weibliche Bevölkerung Manhattans mithilfe unseres Heiratsclubs abgrast.“
„Er wird rasch zu der Einsicht kommen, dass Flame kein Mitglied im Club ist.“
„Klar, und bis dahin probiert er alle infrage kommenden Frauen aus und findet wahrscheinlich eine passende Partnerin unter ihnen.“
Tracy schüttelte den Kopf. „Reiß dich zusammen.“
„Wie soll ich damit fertig werden, dass ich für ihn erst die begehrenswerteste Frau bin und kurz darauf nur noch ein unscheinbares Mädchen?“
„Das scheint wirklich eine harte Strafe für ein bisschen Schauspielerei zu sein.“
„Das ist noch nicht alles“, jammerte Shari. „Wenn Dylan herausfindet, dass ich den Großteil meiner Erbschaft von Tante Lucille ausgegeben habe, wird er explodieren.“
„Vermutlich wird er dir für ein Jahr das Gehalt streichen.“
„Wie bitte? Denk nicht einmal daran.“
Tracy zuckte die Schultern. „Schon gut. Vielleicht schaffst du es ja, dein geplündertes Konto geheim zu halten.“
Shari ballte die Fäuste. „Irgendwie wächst mir das alles über den Kopf.“
„Möglicherweise beruhigt Garrett sich, nachdem er eine Nacht drüber geschlafen hat, und findet Flame dann nicht mehr so wichtig.“
„Das bezweifle ich sehr, nachdem er unbedingt Mitglied im Club werden wollte.“
Tracy lachte. „Ist dir eigentlich klar, was du getan hast? Du hast einen unglaublich attraktiven Millionär zu deinem Liebessklaven gemacht!“
Shari lächelte nicht einmal. Wenn ihre Liebe bloß eine Zukunft hätte! Aber selbst unter den günstigsten Umständen würde Garrett niemals glauben, dass sie, die Bohnenstange, seine Welt so erschüttert hatte. Und nun befanden sie sich beide gewissermaßen im Niemandsland, getrieben von
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