Tiffany Extra Band 01
Tess’ zerbeulter Pick-up in die kreisförmige Auffahrt vor seinem Haus einbog. Schnell trat er einen Schritt vom Fenster zurück.
Als sie aus dem Wagen ausstieg, fand er sie genauso hinreißend wie zuvor. Dazu brauchte sie kein elegantes Abendkleid und keinen aufregenden Bikini. Auch in ihrer Arbeitskleidung wirkte sie sexy. Sie trug Jeans, T-Shirt, Reitstiefel und einen Leinenmantel, die Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz gebunden.
Eine Welle der Erregung erfasste ihn. Wie lange musste er warten, bis er sie endlich küssen konnte? Durfte er sie sofort in die Arme schließen, wenn sie zur Tür hereinkam? Oder sollte er ihr noch etwas Zeit geben, bis sie sich von der Überraschung, ihm hier zu begegnen, erholt hatte?
Die Türklingel ertönte. Rasch fuhr er sich mit den Fingern durchs Haar, atmete einmal tief durch und öffnete die Tür. Als Tess ihn erblickte, riss sie überrascht die Augen auf. Dann runzelte sie die Stirn.
„Was machst denn du hier?“
„Auf dich warten.“
„Woher wusstest du, dass ich komme?“ Einen Moment hielt sie inne. „Warst du heute Morgen auf unserer Farm und hast mit meinem Vater geredet?“
Er nickte – und konnte den Blick nicht von ihrem schönen Mund abwenden. Er wollte nicht reden, sondern handeln. Nur mit äußerster Willenskraft konnte er sich davon abhalten, sie auf der Stelle in seine Arme zu reißen und zu küssen, bis ihr schwindelig wurde. Stattdessen hielt er ihr höflich die Tür auf und bat sie herein.
„Du bist Roland?“
„Wer ist Roland?“
„Mein Vater hat mir erzählt, dass mich heute Morgen ein Kerl, der Roland hieß, sprechen wollte.“
„Nolan“, korrigierte er sie, „ich habe gesagt, mein Name sei Nolan. Er muss mich falsch verstanden haben.“
„Und dir gehört die Farm?“
Er grinste. „Ja, seit gestern.“
Sie starrte ihn an, als seien ihm plötzlich Hörner gewachsen. „Du hast eine Pferde-Ranch gekauft?“
„Nein, ich habe eine Farm gekauft. Da ich keine Pferde habe, ist es, technisch gesehen, keine Pferde-Farm. Aber ich habe jede Menge Schuppen und Scheunen. Es gibt genug Platz für Pferde … oder Hühner. Oder vielleicht ein paar Enten. Ich mag Enten.“
„Oh mein Gott!“ Tess presste ihre Hände an die Schläfen. „Was hast du getan?“
„Ich weiß nicht. Was habe ich getan?“
Hektisch durchquerte sie das Zimmer, machte wieder kehrt und schaute ihn an. „Du hast Millionen für dieses Grundstück ausgegeben, nur um mir einen Job zu geben?“
„Ich habe Millionen ausgegeben, für ein schönes Plätzchen, an dem ich leben kann … in deiner Nähe.“
„Wie man es auch betrachtet, du hast es meinetwegen getan. Und wenn es nicht mit uns funktioniert, hast du diesen Riesenbesitz am Hals.“
„Mir gefällt es hier. Es ist ruhig, und ich habe jede Menge Land.“ Er griff nach ihrer Hand. „Und ich hoffe, dir gefällt es auch. Komm, ich zeige dir mein Lieblingszimmer.“
„Ich kenne dein Lieblingszimmer“, behauptete sie und ging auf Abstand.
„Nein, das kennst du nicht.“ Frustriert zog er sie in Richtung Bibliothek und öffnete die Glastür. „Das hier ist mein Lieblingsraum.“
„Eine Menge leere Borde!“
„Ja, ich stelle mir vor, dass wir den Rest unseres Lebens damit verbringen, sie zu füllen. Du und ich. Abends sitzen wir gemütlich am Kaminfeuer und lesen. Wir sind einfach nur zusammen.“ Mit einer Handbewegung hielt er sie davon ab, ihn zu unterbrechen. „Ich weiß schon, was du sagen willst. Dass es nur ein Fantasiebild ist. Aber das stimmt nicht, Tess. Es ist ein Traum – und Träume kann man verwirklichen.“
„Wir wissen ja noch nicht einmal, wie es mit uns läuft, wenn wir nicht auf der Insel sind“, meinte sie zweifelnd.
„Dann wird es Zeit, dass wir’s herausfinden. Hier und jetzt.“ Er führte ihre Hand an seine Lippen. „Ich will dir mehr von dem Grundstück zeigen.“
Zuerst führte er sie auf die Veranda. „Die gefällt mir besonders gut“, stellte er fest. Dann gingen sie durch den großen Garten, und er wies auf die Außengebäude. „Ich versuche mal, alles aufzuzählen, was mir der Grundstücksmakler genannt hat. Also, es gibt extra Ställe für die Hengste, für die Zuchtstuten, zwei Ställe für Fohlen, Stallungen für die Pferde, die hier trainiert werden. Dazu kommen ein Haus für den Manager, Unterkünfte für die Angestellten und das Haupthaus.“ Zu seiner Enttäuschung zeigte Tess keine Reaktion, sondern starrte ihn nur an. „Dann gibt es natürlich noch
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