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Tiffany Extra Band 01

Tiffany Extra Band 01

Titel: Tiffany Extra Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Monroe Debbi Rawlins
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sie oder dass die Hälfte der Mitarbeiter nur noch ihre Zeit bis zur Rente absaß.
    Dennoch beschwerte Elizabeth sich nicht. Sie war froh über den Job. Er riss sie vielleicht nicht zu Begeisterungsstürmen hin, aber fürs Erste brachte er das Geld für die Miete, ihr Auto, und sie konnte sich vor allem immer Essen zum Mitnehmen holen, sodass sie nie kochen musste.
    Vor der geschlossenen Tür von Singletons Büro blieb sie stehen, zupfte an den Ärmeln ihres Blazers, den sie am liebsten jeden Tag angezogen hätte. Nicht, weil sie etwas beweisen wollte. Aber in der ersten Woche nach ihrer Ankunft in Chicago hatte sie ein kleines Vermögen für ihre Garderobe ausgegeben.
    Der Umzug hatte sich als Katastrophe erwiesen. Aus dem tollen Job als Journalistin bei der Sun-Times war nie etwas geworden, und die Liebe ihres Lebens, der sie in die Stadt gefolgt war, hatte sich mit einer Anwaltsgehilfin davongemacht. Am Boden zerstört, war sie daraufhin nach Lester, Wisconsin, zurückgekehrt und hatte bei ihren Eltern gewohnt, bis sie wieder auf die Beine gekommen war. Aber es wäre ihr nicht im Traum eingefallen, ihre teuren neuen Kleider einzumotten. Niemals.
    Elizabeth klopfte, hörte Mr Singleton „Herein“ sagen und betrat das Büro.
    Der Verleger saß hinter seinem Schreibtisch und zog wie üblich seine buschigen weißen Augenbrauen hoch. „Nehmen Sie Platz, Elizabeth.“
    Sie warf einen Blick auf die beiden hässlichen Besucherstühle und entschied sich für den, dessen Sitzfläche nicht eingerissen war. Die Sparsamkeit des Mannes grenzte an Verrücktheit. Er war stinkreich, wahrscheinlich der reichste Mann im Land. Aber scheinbar hielt er an seinen Besitztümern fest, bis sie auseinanderfielen.
    Oh Gott.
    Ihr kam ein schrecklicher Gedanke.
    Womöglich hatte er sie bestellt, um ihr zu sagen, dass sie mit ihren Designeranzügen einen Gang zurückschalten sollte. Oder dass sie nicht zu seiner Zeitung passte.
    Sie schluckte und lächelte ihn an. „Was kann ich für Sie tun, Mr Singleton?“
    „Wie gefällt es Ihnen bei uns, Elizabeth?“
    „Sehr gut, Sir. Die North Star News ist für mich die berufliche Chance.“
    „Sie sind überqualifiziert.“
    Überrascht, dass er überhaupt etwas über sie wusste, blinzelte sie. „Offen gesagt, weiß ich nicht, was ich antworten soll. Außer dass ich hoffe, nicht gefeuert zu werden.“
    Ein Lächeln zuckte um seinen Mund. „Sie werden nicht gefeuert. Vielmehr wollte ich Ihnen eine anspruchsvollere Aufgabe anbieten.“
    „Wirklich?“ Sie richtete sich auf. „Super. Ich fühle mich geehrt. Woran dachten Sie?“
    Singleton sah sie nachdenklich an. „Kennen Sie Dylan Andrews?“
    Dylan Andrews? Der Verursacher der größten Demütigung ihres jungen Lebens? Der Kerl, der in ihren Träumen in der Highschool-Zeit die Hauptrolle gespielt hatte? Der Sportfanatiker, für den sie nur irgendeine Streberin gewesen war? Zum Glück schaffte sie es, ihr Gesicht und ihre Stimme unter Kontrolle zu halten. „Klar. Den kenne ich.“
    „Gut möglich, dass der Bursche in ein paar Wochen für die Profis nominiert wird.“
    Sie nickte, nur weil es ihr am passendsten schien, und nicht, weil sie etwas von Baseball verstand oder einschätzen konnte, was das Gespräch mit ihr zu tun hatte.
    „Ich möchte, dass Sie ihn interviewen.“
    Jeder Muskel in ihr spannte sich an. „Ich?“
    „Ich möchte keins von der üblichen Sorte, wo man sich eine Stunde im Sessel gegenübersitzt. Ich möchte, dass Sie ihm ein paar Tage wie ein Schatten folgen, herausfinden, warum er zuerst in Japan gespielt hat …“
    „Moment.“ Sie konnte Dylan nicht interviewen. Niemals. Um keinen Preis. „Ich bin keine Sportreporterin. Stan ist der Fachmann.“
    „Meinen Sie, ich kenne meine eigenen Mitarbeiter nicht?“
    „Wie bitte?“ Ihre Gedanken waren immer noch bei Dylan, und sie musste sie erst umlenken. „Nein, natürlich nicht. Ich meine, sicher kennen Sie Ihre Leute. Aber Stan ist viel besser für ein Interview mit …“
    „Stan geht morgen in Urlaub.“ Mr Singleton schien der Geduldsfaden zu reißen. „Und ich dachte, Sie wüssten eine Chance zu schätzen, bei der Sie zeigen können, was Sie draufhaben.“
    Indem sie einen Baseball-Spieler interviewte? Diesen speziellen Baseball-Spieler? Im Ernst? „Danke, dass Sie an mich gedacht haben.“ Sie hielt inne, wollte sagen: „Bitte, nicht ihn, nicht jetzt. Lieber schreibe ich ein, nein, zehn Jahre lang die Nachrufe …“ Aber sie wollte auch keinen

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