Tiffany Extra Band 01
Schenkeln hochgezogen, darunter war sie nackt. Die Sonne fühlte sich auf ihrer schon leicht gebräunten Haut herrlich an. Kaum vorstellbar, morgen Abend wieder im feuchtkalten Kentucky zu sein. Aber sie würde keine einzige Minute bereuen, die sie mit Derek verbracht hatte, auch wenn ihr danach das Leben zu Hause alles andere als rosig erschien.
Im Hafen von Abaco wurden sie von einem jungen Mann in weißer Uniform erwartet, der ihnen beim Festmachen des Bootes half.
„Der Wagen steht auf dem Parkplatz, Mr Nolan, die Schlüssel liegen im Auto“, erklärte er.
Den Jeep hatten sie schnell gefunden. Während der Fahrt beobachtete sie Derek. Auf den ersten Blick hatte sie ihn attraktiv gefunden. Äußerst attraktiv. Aber je besser sie ihn kennenlernte, desto mehr fielen ihr die Details auf. Seine Grübchen, wenn er lächelte. Der Klang seines Lachens, die Farbe seiner Augen, die lässige Eleganz seiner Bewegungen – all das machte Derek in ihren Augen so liebenswert.
Ihre Musterung war ihm nicht entgangen. Er legte den Arm um ihre Schultern. „Das Restaurant wird dir gefallen. Dorthin gehen die Einheimischen, wenn sie gut essen wollen, denn es wird typische Insel-Küche serviert.“
Es war kein Restaurant im üblichen Sinne. Nur ein Blechdach, das von vier Holzbalken getragen wurde, darunter eine kunterbunte Mischung von Tischen und Stühlen.
Von den Eigentümern wurden sie herzlich begrüßt und an einen Tisch mit einer roten Plastiktischdecke geführt. Alle Gerichte wurden im Freien auf einem Grill zubereitet. An einem Ende köchelte es in zahllosen Töpfen, am anderen wurden Fleisch und Gemüse gegrillt.
Der Besitzer, ein großer dunkelhäutiger Mann mit blitzenden Augen, servierte ihnen eine Flasche Hauswein und zückte den Notizblock, um ihre Bestellung aufzunehmen.
„Bring uns das Beste, was du zu bieten hast, Joe!“, orderte Derek. „Mein Mädchen hat Hunger.“
„Dann serviere ich Ihnen etwas ganz Besonderes. Das wird Ihnen schmecken.“
Während sie ihren Wein tranken, tischte man ihnen einen Gang nach dem anderen auf. Der delikaten Muschelsuppe folgten Curry-Shrimps, dann scharf gewürztes Huhn mit Kochbananen und frischem Gemüse. Zum Nachtisch gab es Mango-Sahnetorte.
Beim Essen plauderten sie und lachten viel. Beide genossen das Menü fast ebenso wie die Gesellschaft des anderen.
Es war schon fast dunkel, als Derek bezahlte. Arm in Arm schlenderten sie zum Jeep. Donner grollte in der Ferne, erste Blitze zuckten über den Himmel. „Es kann doch nicht regnen“, protestierte sie.
„Das kommt schon mal vor. Auch im Paradies“, meinte er gelassen. „Schau dir die Wolken an. Wir müssen das Gewitter abwarten, bevor wir zurücksegeln. Lass uns solange ins Kasino gehen. Obwohl ich mir nicht vorstellen kann, dass wir Glück haben im Spiel …“
Das Kasino summte vor Geschäftigkeit. Obwohl er gedacht hatte, dass es Tess gefallen würde, sah Derek jetzt, dass diese Geräuschkulisse sie fast überwältigte.
„Bist du schon mal in einem Kasino gewesen?“
„Nein, aber auf der Pferderennbahn. Manchmal, wenn unsere Pferde liefen. Meistens jedoch, um meinen Vater nach seinen Wettorgien nach Hause zu schleppen. Ich bin kein Spielertyp.“
„Lass uns Roulette spielen“, schlug er vor. An der Kasse kaufte er zwei 1000-Dollar-Chips und gab ihr einen davon. Aber sie wies ihn energisch zurück.
„Nein, ich will nicht dafür verantwortlich sein, Tausend Dollar zu verlieren. Bevor du dein Geld aus dem Fenster wirfst, würde ich dir lieber ein, zwei Gestüte nennen, in die du investieren kannst.“
„Nimm den Chip. Wenn du gewinnst, zahlst du mir das Geld zurück. Wir setzen nur einmal, dann machen wir, dass wir von hier verschwinden.“
„Du weißt doch: Ich soll dich daran erinnern, realistisch zu bleiben. Das ist so eine Gelegenheit. Tausend Dollar sind viel Geld, mehr, als ich in einer Woche verdiene.“
„Aber du vergisst, dass das Kasino meiner Familie gehört. Also fließt das Geld, das ich mit meiner Arbeit in unserem Unternehmen verdiene, einfach wieder ins Familiengeschäft zurück.“
Nachdenklich runzelte sie die Stirn, versuchte der etwas verqueren Logik zu folgen.
„Es ist völlig egal“, setzte er seine Erklärung fort. „Wenn ich verliere, gewinnt das Familiengeschäft, wenn ich gewinne, verliert es. Aber ich gewinne so gut wie nie.“
Doch Tess blieb unerbittlich. „Nein, ich kann es einfach nicht.“
„Also gut. Vielleicht habe ich heute Glück. Denn seitdem du
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