Tiffany Extra Band 01
Boot, half dann Tess hinein. Er schlang die Arme um sie und gab ihr einen Kuss. „Versprich mir eins. Egal was zwischen uns passiert, wenn du jemals Hilfe brauchst, versprich mir, dass du mich anrufst.“
„Derek … ich habe …“
„Nein, keine Diskussion. Ich weiß, dass du immer für dich selbst gesorgt hast – und zwar bewundernswert gut. Aber vielleicht kommt irgendwann der Tag, an dem das nicht möglich ist. Und du sollst wissen, dass du dann auf mich zählen kannst. Ich werde dir helfen, Tess.“
Die Lichter im Hafen warfen ihren Schein auf ihr Gesicht. „In Ordnung“, stimmte Tess schließlich zu.
„Versprich es mir!“
„Ich verspreche es.“
„Gut!“ Nach einem Blick auf den sternklaren Himmel schlug er vor: „Das Wetter wird uns keine Schwierigkeiten machen. Wir können zurücksegeln, wenn du möchtest.“
Sie nickte. „Bring mich auf unsere Insel zurück.“
Schnell hatte er das Boot startklar gemacht. Auch wenn ihr kurzer Abstecher in die „Zivilisation“ eine nette Abwechslung gewesen war, hatte Tess recht. Allein zu zweit waren sie glücklicher.
Würde das immer so sein, wenn sie ihre Beziehung fortsetzten? Oder würden sie sich im Alltagsleben fühlen wie Adam und Eva nach der Vertreibung aus dem Paradies? Er wollte an eine gemeinsame Zukunft glauben, wollte Teil ihres Lebens sein, doch er hatte Angst, das Thema anzuschneiden. Ihre Abreise war für Tess offenbar das Ende ihres Traums. Sie kamen aus völlig verschiedenen Welten. Trotzdem hatten sie auf der Insel eine gemeinsame Basis gefunden. Warum sollte es also nicht auch in Kentucky sein? Oder San Diego oder wo immer sie zusammen sein wollten?
„Was für eine herrliche Nacht!“, schwärmte er, als sie aus der kleinen Bucht fuhren. „Komm her und hilf mir beim Steuern.“
Sie schlüpfte hinter das Steuerrad in seine Umarmung, als gehöre sie dorthin. „Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass ich morgen abreisen muss.“
„Darüber wollte ich mit dir reden.“
„Ich muss gehen.“
„Nein, du hast gesagt, dass du am Montag wieder zu Hause sein musst. Warum bleiben wir nicht noch einen Tag und fliegen am frühen Montagmorgen zurück? Wir fliegen direkt nach Lexington. Dort habe ich einen Wagen stehen und kann dich zur Ranch fahren. Um neun bist du im Büro – versprochen!“
„Ehrlich?“
„Ehrlich! Bitte bleib noch einen Tag.“
„Also gut“, sagte sie etwas zögernd, „noch einen Tag.“
Im Lauf der Zeit hatte Derek sich etliche Dinge gewünscht, aber noch nie hatte er etwas so heiß ersehnt wie ihre Zustimmung. An einem Tag konnte viel passieren. Sein ganzes Leben hatte sich innerhalb von vierundzwanzig Stunden verändert.
7. KAPITEL
Der Strand auf Angel Cay schimmerte im Sonnenschein. Nach einem langen wundervollen Liebesspiel war Derek unter dem riesigen Sonnenschirm eingeschlafen. Jedes Mal, wenn sie sich liebten, schienen ihre Berührungen noch erregender, schien ihre Lust noch intensiver zu sein.
Tess watete durch das flache Wasser und beobachtete, wie die Wellen heranrollten und den Strand mit zahllosen Muschelschalen bedeckten. Einige besonders schöne hatte sie abgespült und in einem Plastikbecher gesammelt.
Niemals würde sie diese Tage auf der Insel vergessen. Trotzdem wollte sie ein paar ganz persönliche Erinnerungsstücke mit nach Hause nehmen. Heimlich hatte sie Derek seine Sonnenlotion entwendet und in ihre Tasche gepackt. Dazu das inzwischen ziemlich sandige und mit Wasserflecken übersäte Kleid, das sie getragen hatte, als sie ihn im Aufzug traf. Das blaue Kleid, das er ihr für ihre private Strandparty gekauft hatte. Und jetzt noch die Muscheln.
Am liebsten hätte sie auch Derek in ihre Tasche gepackt und mitgenommen. Wenn das so einfach ginge! Jedes Gespräch mit ihm über die Zukunft hatte sie vermieden – aber der Countdown lief. Und ihr wurde mehr und mehr bewusst, dass sie nicht ohne ihn leben wollte. Doch trotz aller Bemühungen gelang es ihr nicht, sie sich Derek auf einer Ranch in Kentucky vorzustellen. Routinearbeiten und der immer gleiche Tagesablauf würden ihn schnell langweilen.
Sie sah keine realistische Möglichkeit, ihre beiden Welten zu verschmelzen. Die meisten Frauen hätten wohl die Chance ergriffen und sich seinem Leben angepasst. Sie jedoch nicht – schon gar nicht nach dem Desaster mit Jeffrey.
Allerdings gab es noch eine andere Möglichkeit. Kleine Fluchten aus dem Alltagsleben – genau wie jetzt. Ab und an ein gemeinsames verlängertes
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