Tiffany Extra Band 01
Wochenende mit viel Sonne, Meer und Sex. Und danach kehrt jeder wieder in seine Welt zurück.
Das könnte die ideale Lösung sein. Fast schon überzeugt, kehrte sie zu Derek zurück. Doch beim Anblick seines nackten Körpers kamen ihr wieder Zweifel hoch. Es war ein gemeinsamer Traum gewesen. Ohne irgendwelche Erwartungen waren sie davongelaufen, um ein paar Tage im Paradies zu verbringen. Sicher war sie eine angenehme Urlaubsbegleitung gewesen, eine aufregende Partnerin im Bett – aber viel mehr hatte sie ihm auch nicht zu bieten.
Die plötzliche Erkenntnis traf sie mit einer solchen Wucht, dass ihr der Plastikbecher aus den Händen glitt und die Muscheln in den Sand fielen. Es gab überhaupt keinen Unterschied zu dem, was ihr mit Jeffrey passiert war. Jeffrey spielte in einer anderen Liga – und dasselbe galt für Derek.
Was hatte sie getan? Zwar hatte sie sich immer wieder gesagt, das alles nur ein Traum war, eine Fantasie. Aber irgendwann innerhalb der letzten beiden Tage waren ihre Gefühle für Derek tiefer geworden und sehr real.
Vorsichtig beugte sie sich über ihn und hauchte einen Kuss auf seine Lippen. Er öffnete die Augen. „Ich bin eingeschlafen“, stellte er erstaunt fest. Träge rollte er sich auf die Seite und zog sie neben sich. „Ich will aber unseren letzten Tag nicht mit Schlafen verplempern.“
„Hast du den Flieger bestellt?“
„Habe ich. Jeremy kommt am Nachmittag. Er geht in die Hotelanlage, damit wir unter uns sind. Wir starten morgen früh bei Sonnenaufgang.“
„Es waren wundervolle Tage für mich.“ Liebevoll strich sie ihm eine Haarsträhne aus der Stirn.
„Für mich auch. Sag mir, dass wir das wiederholen werden. Das ist alles, was ich von dir hören möchte.“
„Ich habe darüber nachgedacht. Aber wir leben nun mal in verschiedenen Welten.“
„Wie kannst du so etwas sagen? Wir passen doch hervorragend zusammen!“
„Sicher, hier, in unserer Märchenwelt, wo wir uns um nichts sorgen müssen.“
„Dann lass uns hierbleiben. Lass uns auf der Insel bleiben und sehen, wie es weitergeht.“
„Ich trage Verantwortung.“ Tess war ernst geworden. „ Mein Vater … er verlässt sich auf mich.“
„Dann holen wir ihn hierher“, schlug Derek vor.
„Er würde wahnsinnig werden. Das Einzige, was ihn davon abhält, sich zu Tode zu trinken, ist seine Arbeit mit den Pferden. Er braucht etwas, um seine Zeit auszufüllen.“
„Ich kaufe ihm ein paar Pferde.“
Tess löste sich von ihm und setzte sich abrupt auf. „Geld löst nicht alle Probleme.“
Aber er ließ sich nicht beirren. „Sag mir doch, was du willst, Tess. Ich werde alles tun, was möglich ist, damit ich dich wiedersehen kann.“
„Ich will nicht zweimal denselben Fehler machen.“
„Wie bitte? Glaubst du, ich wäre wie Jeffrey? Sobald du aus der Tür bist, nehme ich mir die nächste Frau?“
„Ich weiß ja nicht mal, ob du schon eine Frau hast.“
„Verdammt noch mal, Tess, du kennst mich doch!“
„Eben nicht. Das ist ja das Problem“, schrie sie. „Ich kenne den Derek, der drei Tage mit mir auf dieser Insel war, aber ich habe keine Ahnung, was für ein Mensch du in Wirklichkeit bist.“
„Dann nimm dir die Zeit, es herauszufinden. Wehr dich nicht dagegen, nur weil du Angst hast, verletzt zu werden. Was glaubst du, wie ich mich fühle? Ich habe miterlebt, wie du Jeffrey innerhalb eines Tages komplett aus deinem Leben gestrichen hast, und jetzt stelle ich mir vor, mir könnte es genauso ergehen.“
„Das ist doch etwas völlig anderes“, protestierte sie.
„Wieso?“
„Ich habe ihn nicht geliebt.“ Dann schwieg sie, sagte nicht den Satz, der logischerweise hätte folgen müssen. Sie konnte es nicht. All diese neuen, unbekannten Gefühle hatten sie überwältigt. Aber liebte sie Derek?
„Können wir diese Diskussion auf einen späteren Zeitpunkt verschieben? Jetzt will ich mich amüsieren.“
Sein Kuss zeigte, dass er damit einverstanden war. „Was möchtest du denn an deinem letzten Nachmittag unternehmen?“
„Ich möchte mit dir zusammen sein“, antwortete sie schlicht. „Mehr nicht.“
Und genau das taten sie. Lange Zeit lagen sie aneinandergeschmiegt am Strand. Sie küssten sich, streichelten sich. Die liebevollen Berührungen gaben ihre Gefühle preis, die sie nicht in Worte fassen konnten.
„Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie mein Leben weitergegangen wäre, wenn wir uns nicht getroffen hätten“, überlegte Derek.
„Du hättest alleine im Aufzug
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