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Tiffany Extra Band 03

Tiffany Extra Band 03

Titel: Tiffany Extra Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis , Samantha Hunter , Elle Kennedy , Heather MacAllister
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unbeobachtet fühlt, oder … ich weiß nicht. Irgendetwas an ihr ist anders.“
    Ben wusste, was sein Vater meinte. Ihm war es auch schon aufgefallen.
    „Sie hatte eine schwere Jugend – und vor Kurzem hat sie auch wieder schlechte Erfahrungen gemacht.“ Ben erzählte seinem Vater von Joannas Problemen wegen ihres Exfreunds. Er wusste, sein Vater würde nichts weitererzählen.
    „Na, jetzt hat sie ja dich“, entgegnete Hank trocken.
    „So ist es nicht, Dad. Jedenfalls noch nicht“, erwiderte Ben.
    „Natürlich ist es so. Ich bin alt, aber nicht blöd. Was immer ihr noch klären müsst – ihr werdet es klären. Sie ist nämlich die Richtige. Darauf wette ich.“
    Das letzte Wort war gesprochen. Sie sagten sich Gute Nacht, und Ben ging hinauf. Vor dem Badezimmer blieb er einen Moment stehen. Er hörte das Wasser laufen. Wahrscheinlich war Joanna gerade unter der Dusche.
    Es war still im Haus, und er blieb minutenlang vor der Badezimmertür stehen. Sein Vater kam immer schnell und direkt auf den Punkt, genau wie sein Großvater. Ben ging weiter, an seiner Tür vorbei. Er betrat das Gästezimmer, schlüpfte unter die Decke und wartete auf Joanna.

9. KAPITEL
    Joanna hasste es, zu weinen. Sie hatte sich die Augen ausgeweint, damals, als ihre Mom verschwunden war, aber da war sie sieben gewesen. Und trotzdem hatte sie schon damals versucht, nur heimlich zu weinen.
    Danach hatte sie sich geschworen, so schnell nicht wieder zu weinen.
    Aber jetzt musste sie ihre ganze Willenskraft aufbieten, um es bis unter die Dusche zu schaffen, bevor sie sich gehen ließ. Es war einfach zu viel gewesen. Besonders das, was sie mit Ben bei dem Teich erlebt hatte und was er dort zu ihr gesagt hatte, ging ihr unter die Haut.
    Dann waren da noch seine Eltern, sie waren ausgesprochen nett zu ihr.
    Und sie? Sie belog sie alle. Dass das mit Ben für sie auch mehr als nur Sex war, war allerdings keine Lüge. Wahrscheinlich hätte sie das nicht sagen dürfen, aber es war ihr einfach herausgerutscht.
    Sie wurde wütend, als sie daran dachte, weshalb sie überhaupt diesen Job machte, ganz zu schweigen davon, dass Don sie wegen ihrer Beförderung gewarnt hatte.
    Sie musste sich zusammenreißen. So war nun mal ihre Arbeit, und im Moment stand sie allein zwischen diesen wundervollen Menschen und dem Bösen.
    Es war leichtsinnig gewesen, sich zu entspannen und das alles zu vergessen – wenn auch nur für ein paar Stunden. Sie hatte eine schöne Zeit verbracht, hatte Ben in die Augen geschaut, hatte seine Finger geküsst. Sie hatte mit dem Feuer gespielt, und sie hatte sich verbrannt.
    Joanna trat aus der Dusche, schlüpfte in den Morgenmantel, den Rachel ihr geliehen hatte, und ging in ihr Zimmer.
    Als sie die Tür öffnete, blickte ihr Ben entgegen.
    Er saß im Bett. Seine Jeans lag auf dem Boden. Joanna war sprachlos.
    „Hey, meine Schöne.“
    Ben beugte sich vor. „Geht es dir gut? Hast du geweint?“ Er sprang aus dem Bett, ging zu ihr und nahm ihr Gesicht in beide Hände.
    „Nein, nein. Ich habe nur Shampoo in die Augen bekommen“, erwiderte sie, musste aber immer noch gegen die Tränen ankämpfen.
    „Na, na, ich glaube kaum.“ Er legte den Arm um ihre Schultern. „Was ist los? Ich hatte schon in der Küche das Gefühl, dass du am liebsten wegrennen würdest. Du kannst es mir ruhig sagen.“
    Jedes seiner Worte war wie ein Dolchstoß.
    „Ben, wir müssen reden. Es funktioniert nicht. Ich kann nicht …“
    „Hör zu, ich weiß nicht, was passiert ist, aber ich will es wissen. Klar, zwischen uns, das ist so schnell gegangen, dass es einem Angst machen kann. Das geht mir genauso. Noch nie hatte ich solche Gefühle für eine Frau.“
    Joanna holte tief Luft. „Es macht mir wirklich Angst“, gestand sie. „Hier zu sein, im Haus deiner Eltern … die übrigens total sympathisch sind … aber …“
    „Ich weiß. Sie mögen dich, und sie wünschen sich wie verrückt Enkelkinder.“ Ben lächelte versonnen. „Keine Sorge, ich habe Dad ganz klar gesagt, dass wir nichts überstürzen wollen. Lass dich nicht davon unter Druck setzen.“
    Joanna blies die Luft aus, die sie angehalten hatte. Sie kam sich idiotisch vor. „Ich weiß, tut mir leid. Sie sind wirklich total lieb, aber plötzlich war mir alles …“
    „Zu viel?“
    „Ja.“
    „Wenn du dasselbe Gefühl bei mir hast, lass es mich wissen“, flüsterte er und zeichnete mit der Zungenspitze die Form ihrer Ohrmuschel nach. Joanna schloss die Augen und lehnte sich an ihn.

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