Tiffany Extra Band 03
Strathorns betrat. Er stieg die Treppe hinauf und ging in den Überwachungsraum, wo Adam vor den Monitoren saß.
„Ah, unser Latin Lover ist zurück.“ Sein Kollege begrüßte ihn mit einem süffisanten Grinsen. „Ich bin echt beeindruckt. Du klingelst bei der Frau und zwanzig Minuten später der erste Kuss?“
„Du hast am Telefon gesagt, dass ich sie ablenken soll.“
Adam schnaubte. „Doch nicht mit deiner Zunge.“
Ja, das wusste Caleb auch. „Und, gibt’s neue Erkenntnisse? Hat die Bank uns endlich mitgeteilt, woher die hunderttausend Dollar kommen?“
„Aus Frankreich. Der Absender könnte mit Drogen zu tun haben. Ich hab schon beantragt, dass die französische Polizei uns Informationen über den Typen zukommen lässt.“
„Grier kommt aber nicht an das Geld ran, oder?“
„Nein. Das Konto ist gesperrt. Wir lassen es nur bestehen, um ihn hoffentlich in eine Falle zu locken. Es kann Geld eingezahlt werden. Doch wenn er versucht, es abzuheben, alarmiert die Bank sofort die Polizei.“
„Gut.“
„Und, hast du etwas herausgefunden?“ Adam zog die Stirn kraus. „Außer, wie gut die Krankenschwester küssen kann.“
„Nein.“ Caleb setzte sich. „Ich konnte sie ja nicht einfach nach ihrem Ex fragen. Morgen helfe ich ihr beim Streichen der Küche. Vielleicht erzählt sie mir dann etwas.“
Adam musterte ihn skeptisch. „Und du?“
„Was meinst du?“
„Wirst du es schaffen, die Finger von ihr zu lassen?“
„Natürlich.“
„Sicher? Eure Knutscherei sah ziemlich heiß aus.“
„Das war ein Fehler“, gab Caleb zu. „Aber ich habe nicht vor, ihn zu wiederholen.“
„Hör mal, ich verstehe dich ja. Sie ist eine attraktive Frau. Aber du solltest nicht …“
„Was?“, unterbrach Caleb ihn schroff. „Vergessen, warum wir hier sind?“
„Ich bitte dich nur, vorsichtiger zu sein. Wir müssen Grier fassen, weil er Russ ermordet hat. Und sollte er hier auftauchen, darf die Festnahme nicht daran scheitern, dass du dich gerade von einer süßen Blondine ablenken lässt.“
„Das wird nicht passieren. Ich will Grier hinter Gittern sehen, das schwöre ich dir.“ Caleb schluckte. „Russ war der beste Freund, den ich je hatte. Ich würde alles tun, um seinen Mörder zu fassen. Morgen werde ich Marley ausfragen. Und wenn sie etwas weiß, finde ich es heraus, okay?“
Adam wirkte nicht überzeugt. „Und was tust du, wenn sie sich die Kleider vom Leib reißt und sich nackt auf deinen Schoß setzt?“
„Dann bleibe ich cool“, behauptete Caleb. „Ich fasse sie nicht an. Ehrlich.“
„Und wenn sie ihre Yogamatte ausrollt und anfängt, nackt diese sexy Beckenübungen zu machen?“
Er knirschte mit den Zähnen. „Ich werde nicht mit Marley schlafen.“
Dabei würde er nichts lieber tun!
Vergiss es, Junge. Du darfst es nicht.
Und es würde auch nicht passieren. Er hatte sich im Griff. Schließlich wusste er, warum er hier war. Seit drei Monaten suchte er nach Patrick Grier. Tag und Nacht, und er würde diesen Mörder hinter Gittern bringen – das war er Russ schuldig.
Ja, Caleb hatte es sich geschworen. Und genau darum musste er Marley belügen.
Er ist pünktlich, dachte Marley erfreut, als am Nachmittag die Türglocke läutete. Ehrlich gesagt konnte sie es kaum erwarten, Caleb Ford wiederzusehen.
Sie öffnete die Tür, und da stand er – in Jeans und einem schwarzen T-Shirt, unter dem sich seine muskulöse Brust abzeichnete. Der Mann sah einfach zum Dahinschmelzen gut aus.
Nun, genau das war ihr gestern passiert. Ihr Herz pochte heftig, als sie an den leidenschaftlichen Kuss dachte.
Wie verrückt! Vor kaum zwei Tagen noch hatte sie behauptet, an neuen Bekanntschaften nicht interessiert zu sein. Da war sie noch vor einem harmlosen Date zurückgeschreckt. Und plötzlich küsste sie einen vollkommen fremden Mann.
„Hey!“, begrüßte Caleb sie mit seiner tiefen, sexy Stimme. „Bereit zum Streichen?“
Bereit für alles. Obwohl sie sich lieber etwas zurückhalten sollte. So wundervoll er küsste, er war noch immer ein Fremder. Und Marley wusste nicht recht, ob sie ihm vertrauen durfte. „Komm rein.“
Er trat in den Flur. „Wie war die Nachtschicht? Anstrengend?“
„Sehr. Ich bin in der Notaufnahme. Es gab einen schweren Unfall. Ein Reisebus ist mit einem Truck kollidiert.“
„Das habe ich in den Nachrichten gesehen. War es so schlimm, wie es schien?“
„Schlimmer. Sieben Tote, zwölf Verletzte.“ Marley führte ihn in die Küche, wo sie schon alles
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