Tiffany Extra Band 03
kahl. Davor standen diverse Farbeimer, ihre Malerutensilien lagen herum. Und auf der Arbeitsplatte türmten sich Konserven, Nudeln und sonstige Vorräte, weil sie die Speisekammer gestrichen und noch nicht wieder eingeräumt hatte.
„Entschuldigen Sie die Unordnung. Ich bin am Renovieren.“
„Machen Sie denn alles allein?“
„Ja. Bitte setzen Sie sich.“ Marley deutete zum Tisch. „Also, als Nächstes werde ich die Küche streichen. Und dann muss ich noch … na ja, das Bad fliesen, die anderen Zimmer im Haus tapezieren …“
Caleb lächelte. Wow! Der Mann sollte öfter lächeln.
Er setzte sich auf einen der Küchenstühle. „Sieht aus, als hätten Sie Spaß an handwerklicher Arbeit.“
„O ja! Zumindest in meinem Haus.“ Marley stellte die Kaffeemaschine an, dann nahm sie zwei Becher aus dem Schrank. „Und was führt einen New Yorker zu uns?“
Er zog die Augenbrauen hoch. „Haben Sie mich überprüft?“
„Ja. Ich habe Debbie in Paris angerufen“, gab sie zu. „Nur um sicherzugehen. Die Strathorns hatten nie erwähnt, dass sie ihr Haus vermieten wollten.“
„Es hat sich in letzter Minute ergeben“, antwortete Caleb.
Sobald der Kaffee durchgelaufen war, schenkte Marley ihnen ein. „Lassen Sie mich raten. Sie trinken Ihren Kaffee schwarz.“
Seine Lippen zuckten. „Woher wissen Sie das?“
„Hatte ich im Gefühl.“ Sie gab zwei Löffel Zucker in ihren Becher und brachte ihm seinen an den Tisch, dann lehnte sie sich gegen den Tresen.
Caleb musterte sie, während sie am heißen Kaffee nippte. „Stellen Sie immer Nachforschungen an, wenn Sie jemanden kennenlernen?“
Nahm er es ihr übel? „Nein. Ich wollte Sie damit auch nicht beleidigen. Aber ich mag die Strathorns. Und man weiß ja nie …“ Sie verzog das Gesicht. „Na ja, ich hab schlechte Erfahrungen gemacht. Seitdem bin ich etwas misstrauisch.“
Er schien über ihre Worte nachzudenken, dann hob er den Becher an die Lippen. Fasziniert sah sie zu, wie er trank – und in ihrem Bauch tanzten Schmetterlinge. Caleb Ford strahlte pure Männlichkeit aus, selbst beim Trinken. Und sie konnte nicht anders, als sich zu fragen, wie er wohl im Bett wäre. Dominant, leidenschaftlich?
Als hätte er ihre Gedanken erraten, suchte er ihren Blick. Seine Augen wurden dunkler, und Marley spürte, wie die Erregung in ihrem Körper anstieg. Auch die Luft schien vor erotischer Spannung zu knistern. O ja, es funkte gewaltig zwischen Caleb und ihr.
Doch sosehr sie es genoss … sie unterbrach den Blickkontakt und nippte an ihrem Kaffee. Sie musste vorsichtig sein. Dieser Mann war noch immer ein Fremder. Wer sagte ihr, ob er ehrlich war oder sie hinterlistig täuschte?
Caleb ließ den Blick durch den Raum wandern. „Hier wollen Sie also die Wände streichen.“
„Ja.“
„Und dann?“
Marley begann zu erzählen. Es war schön, mit jemandem über die Renovierung zu sprechen. Und Caleb schien sich ernsthaft dafür zu interessieren. Also ließ sie keine Einzelheit aus. Okay, so viel wollte er vielleicht gar nicht wissen, aber sie redete und redete.
Und was sollte sie sonst auch tun? Irgendwie musste sie ja verhindern, dass hier weiter die heißen Funken flogen – sonst würde sie allzu schnell in den starken Armen ihres sexy Nachbarn landen.
Es fiel Caleb verdammt schwer, den Blick von Marley zu lösen, und sei es auch nur für Sekunden. Sie sah unglaublich sexy aus – barfuß, in Jeans und kurzem Top. Ihr goldblondes Haar hatte sie zum Pferdeschwanz gebunden.
Allein ihre Nähe fachte sein Verlangen an. Und obwohl es hier nach Farbe roch, nahm Caleb einen zarten Duft wahr. Erdbeeren . Es war ein femininer Duft, der ihn ganz verrückt machte. Genau wie ihre atemberaubenden Beine. Und verflucht, die Frau hatte wirklich niedliche Füße – zierlich, mit rosa lackierten Nägeln.
Er stellte sich vor, wie sie diese Beine um seine Hüften schlang, die Fersen gegen seinen Po presste, und unterdrückte ein Stöhnen.
Es war ein Fehler gewesen, herzukommen.
Er war gut darin, Frauen zu überreden, mit ihm ins Bett zu gehen. Doch mit ihnen reden ? Da versagte er. Für Small Talk war er nicht der Typ. Und über die Renovierung dieses Hauses hatten sie nun ausgiebig gesprochen. Also, was könnte er jetzt erzählen?
Caleb nippte am Kaffee. Es war schön, bei Marley zu sein. Schön und aufregend. Nur war er nicht zum Vergnügen hier. Er hatte einen Auftrag. Er musste ihr Vertrauen gewinnen, um etwas über Patrick Grier zu erfahren.
Ja, toll!
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