Tiffany Extra Band 03
Marley grinste. Männer und ihr gesunder Appetit. Genüsslich sog er den Duft ein und seufzte. „Du hast mir gar nicht erzählt, was für eine tolle Köchin du bist.“
„Nur was das Frühstück angeht.“ Sie setzte sich ihm gegenüber. „Ansonsten bringe ich keine Mahlzeit zustande. Jedes Steak wird bei mir zu Holzkohle. Ich bin froh, dass ich noch nicht die Küche in Brand gesetzt habe.“
Er lachte. „Gott sei Dank.“
Marley schnitt ihren Pfannkuchen in viele kleine Stücke. Caleb beobachtete sie dabei amüsiert.
„Du schneidest ihn im Voraus?“
„Immer. Schon seit der Kindheit.“
„Eben“, meinte er grinsend. „Kinder brauchen kleine Häppchen. Erwachsene essen mit Messer und Gabel.“
„Sei kein Klugscheißer. Iss dein Frühstück.“
Wieder lachte Caleb. Und ihre Pfannkuchen schienen ihm gut zu schmecken. Das freute sie. Es machte ihr Spaß, ihn zu verwöhnen. Während des Frühstücks wurde er auch immer gesprächiger, fragte sie dieses und jenes, über die Arbeit im Krankenhaus oder ihre Pläne für die Renovierung. Ihn schien jedes Detail zu interessieren.
Marley lächelte glücklich. Es war eben doch alles in Ordnung. Der Mann war nur hungrig und müde gewesen.
Als sie das Frühstück beendet hatten, half er ihr, den Tisch abzuräumen.
„Du bist ein Schatz.“ Sie schlang Caleb die Arme um den Hals und küsste ihn. Sofort drückte er sie enger an sich, strich mit den Händen über ihren Rücken und erwiderte ihren Kuss. Genau danach hatte sie sich gesehnt. Dass dieser Mann sie wieder so küsste. Voller Verlangen und doch so zärtlich.
„Marley?“
Caleb und Marley schreckten auseinander wie zwei Teenager, die beim Knutschen im Park erwischt wurden.
Ihr Bruder stand in der Tür. „Was zum Teufel ist hier los?“ Sam musterte Caleb. „Wer ist er ?“
„ Er ist Caleb“, erwiderte Marley. „Mein, äh … Nachbar.“
Ihr Bruder kam näher und starrte Caleb dabei an wie ein Wachhund, der gerade einen Einbrecher entdeckt hatte. Nur dumm, dass Sam eher einem Cockerspaniel glich als einem Rottweiler. In seinen himmelblauen Shorts, dem weißen T-Shirt und mit dem blonden zerzausten Haar wirkte er wie ein niedlicher Lausbub.
„Küsst du alle deine Nachbarn?“
„Nur die süßen.“
Caleb streckte die Hand aus. „Ich nehme an, Sie sind Marleys Bruder. Freut mich, Sie kennenzulernen.“
Sam freute sich vermutlich nicht so sehr, doch ihre Eltern hatten ihm gute Manieren beigebracht, also gab er Caleb die Hand. „Ich bin Sam.“ Er zog die Augenbrauen zusammen. „Warum küssen Sie meine Schwester?“
Der arme Caleb. Die Situation schien ihm so peinlich zu sein, dass Marley schon Mitleid mit ihm bekam und antwortete: „Weil ich es möchte.“
Sam sah sie an. „Seit wann kennt ihr euch?“
„Seit einigen Tagen“, gab sie zu.
„Und du hast mir nichts erzählt?“
„Ich muss dir ja nicht alles verraten, Brüderchen.“ Und bevor er das Kreuzverhör fortführen konnte, fragte sie: „Warum bist du hier? Ich hoffe, um endlich diesen lästigen Holzstapel im Flur in einen Schrank zu verwandeln.“
„Morgen.“ Sam seufzte. „Dad will heute Mittag im Garten grillen. Ich soll dich einladen.“
„Du hättest anrufen können.“
„Ja, aber ich muss sowieso den Flur noch ausmessen, damit morgen alles passt. Und Dad lässt dich bitten, rechtzeitig zu kommen. Er möchte dir etwas zeigen.“
Marley schnappte nach Luft. „Es ist doch nicht etwa …?“
Sam grinste. „Ist es.“
Caleb schaute sie fragend an. „Verrätst du mir, worum es geht?“
Sie lachte. „Nein. Es ist unbeschreiblich. Du musst es sehen, um es zu glauben.“ An Sam gewandt, fügte sie hinzu: „Sagst du Dad, dass ich einen Gast mitbringe?“
Nun spiegelte sich auf Sams Gesicht wieder ein deutliches Misstrauen. „Äh … ja, okay. Dann bis später.“ Er ging zur Tür. „Ich messe nur kurz den Flur aus.“
Nachdem ihr Bruder die Küche verlassen hatte, entschuldigte sich Marley bei Caleb. „Sorry, ich habe dich nicht mal gefragt, ob du mitkommen möchtest. Falls nicht, sage ich den beiden, du hättest keine Zeit.“
Er sah ihr in die Augen. „Würde es dich freuen, wenn ich dabei bin?“
Sie überlegte. Es könnte unangenehm für ihn werden. Seit der Geschichte mit Patrick spielten sich ihr Dad und Sam gerne als Beschützer auf. Und wenn sie ihren Vater besuchte, fragte er sie ständig aus. Als könnte er verhindern, dass sie erneut auf einen Betrüger hereinfiel, wenn er über alles in ihrem
Weitere Kostenlose Bücher