Tiffany Extra Band 03
wollte?“
„Nein.“
Caleb wandte sich an Hernandez. „Miguel, könnten Sie bei Mrs White bleiben, während ich zu Marley gehe?“
Hernandez nickte, setzte sich an Lydias Bett und sprach beruhigend mit ihr.
Um sie machte Caleb sich jedoch keine Sorgen, als er das Haus verließ. Die Frau schwebte nicht mehr in Lebensgefahr. Marley hingegen … Er hatte das Foto gesehen – mit dem schwarzen X auf ihrem Gesicht. Und die Erkenntnis, wie nahe Grier an sie herangekommen war, ließ ihn erschaudern. Er hatte eine wahnsinnige Angst um sie.
Caleb beschleunigte seinen Schritt. Er betrat Marleys Haus und fand sie im Wohnzimmer. Sie saß auf der Couch. Ein junger Officer stand am Fenster. „Ist Mrs White okay?“
„Wird schon wieder. Thompson, könnten Sie die Kollegen unterstützen?“
„Ja, Sir.“ Der Officer ging hinaus.
„Marley.“ Caleb sah ihr in die Augen. „Ich weiß, du bist wütend auf mich. Das kann ich auch gut verstehen. Aber du musst mir jetzt bitte zuhören.“
Sie nickte.
„Es ist wichtig, dass du begreifst, in welcher Gefahr du dich befindest.“
„Du meinst, ich würde die Sache unterschätzen?“
„Vielleicht. Wir haben dein Haus observiert, weil wir dachten, Grier sei so in dich vernarrt, dass er dich unbedingt sehen wollte. Ich habe erwartet, dass er zu dir kommt, um dich zu bitten, die Stadt mit ihm zu verlassen. Oder auch nur, um sich von dir zu verabschieden. Und als ich die E-Mail sah, wusste ich, dass es nur noch eine Frage der Zeit sein würde, bis er hier auftaucht. Bis zu dem Moment schien er dir vertraut zu haben. Er hatte nichts Böses mit dir vor.“
Marley wurde blasser. „Jetzt schon, oder?“
„Ja.“ Caleb setzte sich neben sie. „Jetzt will er dir etwas antun. Er muss bereits seit einiger Zeit in dem Haus da drüben gewesen sein. Er wird uns beide zusammen gesehen haben. Ich schätze, er weiß auch, dass ich von der DEA bin.“
„Also meint er, ich würde mit der Polizei kooperieren.“
„Nicht nur das. Er wird wissen, dass du mit mir geschlafen hast.“ Caleb ertrug es kaum, sie in diese Gefahr gebracht zu haben. „Das Foto im Spind war eine deutliche Drohung.“
Marley nickte, ihr Blick verriet die Angst, die sie empfand. „Das ist mir klar. Worauf willst du hinaus?“
„Jemand muss bei dir bleiben. Tag und Nacht. Und ich wäre dir wirklich dankbar, wenn du mir nicht widersprichst. Du brauchst Personenschutz.“
„Okay.“
„Noch lieber wäre es mir, wir brächten dich an einen sicheren Ort, an dem er dich nicht finden kann.“
„Nein.“ Marley schüttelte den Kopf. „Ich bleibe hier. Patrick hat schon mein ganzes Leben durcheinandergebracht. Ich kann nicht zulassen, dass er mich auch noch aus meinem Haus vertreibt.“
Er hatte geahnt, dass sie so reagieren würde. „Gut. Also wird ein Polizist bei dir bleiben. Vielleicht weiß Grier noch nicht, dass sein Versteck entdeckt wurde. Mit etwas Glück können wir ihn schnappen, wenn er in Lydias Haus zurückkehrt. Aber darauf würde ich nicht wetten. Ich schätze, er war drüben, hat die Polizei gesehen und ist abgehauen.“
„Dann durchsucht die Nachbarschaft“, bat Marley gequält.
„Das machen wir bereits. Die ganze Gegend wird durchsucht. Aber Grier ist nicht dumm, er ist längst geflüchtet.“
„Und du meinst, er kommt zurück?“
„Vielleicht nicht zu deinem Haus. Das könnte ihm zu riskant sein. Aber … er wird versuchen, seine Drohung wahr zu machen, Marley. Da bin ich mir sicher.“
Sie zitterte, wandte das Gesicht von ihm ab. Doch Caleb hatte gesehen, dass sie kurz davor war, in Tränen auszubrechen. Oh, er wünschte, er könnte sie jetzt in die Arme nehmen, um sie zu trösten. Doch offensichtlich wollte sie das nicht.
„Du solltest eine Weile nicht zur Arbeit gehen“, fuhr er fort. „Grier hat uns heute bewiesen, dass er ins Krankenhaus gelangt, ohne aufzufallen. Wir können dort nicht für deine Sicherheit garantieren.“
„Soll ich einfach hier sitzen und darauf warten, dass er mich umbringt?“
„Er wird nicht mal in deine Nähe kommen“, schwor Caleb. „Das werde ich nicht zulassen.“
Sie sah ihn wieder an. „Du kannst es nicht sein.“
„Was?“
„Mein Bodyguard. Ich will nicht, dass du über Nacht hierbleibst.“
„Marley.“ Es schmerzte Caleb, dass sie ihm nicht mehr vertraute. Auch wenn ihm die Gründe dafür völlig einleuchteten. Er hätte ihr die Wahrheit viel früher sagen müssen. Sie fühlte sich zu Recht gekränkt, und vielleicht würde
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