Tiffany Extra Band 03
bringe.“
Caleb fühlte, dass Marley am ganzen Körper zitterte. Er strich ihr tröstend über den Rücken, beruhigte sie. „Es wird alles gut werden. Ganz sicher.“
„Wie kannst du so etwas sagen?“ Sie hob den Kopf. „Er wird sie töten!“
„Das lasse ich nicht zu.“ Behutsam wischte Caleb ihr mit dem Daumen die Tränen fort. „Ich werde nicht zulassen, dass er die beiden verletzt, Marley.“
„Was sollen wir jetzt tun? Er will, dass ich ihm das Geld in einer Stunde bringe. Und ich muss allein kommen. Falls nicht, sagt er, wird er sie töten.“
Was ihr im Moment an Zuversicht fehlte, machte Caleb um ein Vielfaches wett. Er griff zum Funkgerät, um Adam und seine Kollegen zu alarmieren. Und während sie dort stand – zitternd und voller Angst –, rief er Hernandez an, dann jemanden, den er Stevens nannte.
Fünfzehn Minuten später hatte Caleb alle im Wohnzimmer versammelt. Außer Stevens, der ihnen über ein Lautsprechertelefon zuhörte. Mit klopfendem Herzen verfolgte Marley das Gespräch der Männer. Patrick hatte ihren Vater und Sam. Oh bitte! Er durfte ihnen nichts antun!
„Wir könnten ein Double nehmen“, schlug Hernandez vor. „Wir haben bei uns eine Polizistin, die Marleys Größe und Körperbau hat. Sie bräuchte nur eine Perücke. Wir verkabeln sie …“
„Nein!“
Alle Männer rissen die Köpfe herum und blickten überrascht in ihre Richtung, weil sie so laut protestiert hatte.
„Marley“, begann Caleb. „Ich weiß, du hast Angst, aber wir tun hier alles, damit deinem Vater und deinem Bruder nichts geschieht.“
„Ihr dürft keine andere Frau hinschicken“, beharrte sie. „Das merkt er doch sofort.“
„Nein.“ Hernandez schüttelte den Kopf. „Officer Gray ist dafür ausgebildet …“
„Was nützt die Ausbildung, wenn es darum geht, Patrick zu täuschen? Er wird merken, dass es eine fremde Frau ist, sobald sie aus dem Auto steigt. Wir waren verlobt. Er kennt mich gut genug. Er wird wissen , ob ich es bin.“
Einen Moment schwiegen alle.
Bis Caleb zögernd fragte: „Worauf willst du eigentlich hinaus?“
Marley holte tief Luft. „Ich muss hinfahren.“
„Nein!“, protestierte Caleb vehement. „Das lasse ich nicht zu.“
„Warum nicht? Ich kann das Geld nehmen, gebe es ihm, dann lässt er meinen Dad und Sam frei. Und ihr schnappt ihn, wenn er von dort wegfährt.“
„So einfach ist das nicht“, meinte Caleb. „Er wird bewaffnet sein. Er könnte dich und deine Familie erschießen, sobald er das Geld hat.“
Sie streckte das Kinn vor. „Dann gebt mir eine schusssichere Weste.“
„Und wenn er dir in den Kopf schießt?“
Marley schluckte. „Ich muss da hin, Caleb. Ich kann nicht zulassen, dass er den beiden etwas antut. Und wenn ihr ein Double schickt, wird er ihnen etwas antun.“
Sie musterte die Gesichter der Männer. Adam blickte sie anerkennend an. D’Amato und Jamison schienen nachdenklich. Die Mienen der Polizisten aus San Diego konnte sie nicht deuten. Aber Hernandez schien ihre Idee zu gefallen.
„Was meinen Sie?“, fragte er. „Könnten Sie Grier aus dem Haus locken?“
Caleb warf ihm einen gereizten Blick zu. „Lassen Sie das. Sie geht da nicht rein, verdammt!“
„Es könnte funktionieren“, widersprach Hernandez. „Sie gibt ihm das Geld. Und dann überzeugt sie ihn davon, dass sie mit ihm ein neues Leben beginnen möchte. Behauptet, sie wolle mit ihm flüchten. Kincaid Vater und Sohn bleiben im Haus. Und wenn Grier und Marley herauskommen, werden sie von unserem Team empfangen.“
„Er wird uns entdecken“, warf Adam ein.
„Nicht, wenn wir außer Sichtweite bleiben, bis Marley uns ein Zeichen gibt, dass sie das Haus verlassen“, konterte Hernandez. Er blickte sie wieder an. „Trauen Sie sich das zu? Und meinen Sie, es könnte funktionieren?“
Marley zögerte. Patrick davon überzeugen, dass sie ihn noch immer liebte? Mit ihm das Land verlassen wollte? Ihr wurde schon übel, wenn sie nur daran dachte, sein Gesicht sehen zu müssen.
Aber es ging um ihren Vater. Und Sammy. Für die beiden würde sie alles tun. „Ja. Ich schaffe das.“
„Nein.“ Caleb trat dicht an sie heran. „Ich lasse nicht zu, dass du dein Leben aufs Spiel setzt. Wir finden eine andere Lösung.“
„Unmöglich. Patrick wird niemandem außer mir die Tür öffnen.“
Sie blickte in Calebs Augen und sah die Qual darin. Er hatte Angst. Angst um sie.
„Ich habe auch Angst“, flüsterte sie, sodass nur er es hören konnte. „Aber du
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