Tiffany Extra Band 03
Wurf.“
„Ein guter Spielzug.“
Er nickte. „Du bist schnell.“
„Die Schnellste von allen hier.“
Wieder nickte er. „Aber du hast deine Position verlassen und einen Ball gejagt, der nicht in deiner Zone lag. Du hättest deinem Team viel Ärger einhandeln können.“
Sharee hörte mit dem Kaugummikauen auf und runzelte die Stirn. Sie war es nicht gewohnt, dass jemand ihr sagte, was sie zu tun hatte. Und sie hatte keine besonders hohe Meinung von Männern. „Kendra hätte ihn nie im Leben gefangen“, sagte sie schließlich.
„Aber der Spieler aus dem Innenfeld.“
Sharee musterte die Spielerin im Innenfeld, die sich gerade die Haare bürstete. Sie lachte verächtlich auf.
Mark ließ seinen Blick eine Weile auf Sharee ruhen. „Weißt du, wer ich bin?“
„Ja, klar. Der Cheftrainer der Mammoths.“
„Meinst du, ich bin gut in dem, was ich mache?“
„Der Beste“, sagte Sharee knapp. „Was Eishockey angeht.“
Mark lächelte. „Ich war am College Hockey- und Baseballspieler, bevor ich Trainer wurde. Und weißt du, Sharee, meine Spieler machen, was ich sage, weil ich ihnen Ergebnisse liefere. Und wenn sie nicht machen, was ich sage, machen sie Liegestütze. Sehr viele Liegestütze.
Sharee blinzelte. „Du bringst erwachsene Männer dazu, Liegestütze zu machen?“
„Ich bringe ihnen bei, mit vollem Einsatz zu spielen, oder gar nicht. Wie lange trainierst du? Eine Stunde am Tag? Das wenigste, was du tun kannst, ist, dich in der einen Stunde voll reinzuhängen.“
„Oder ich mach Liegestütze.“
„Ganz genau.“
Sharee dachte darüber nach. „Ich mag Liegestütze nicht.“
„Dann würde ich jetzt an deiner Stelle sehr gut zuhören. Einhundert Prozent.“ Er hob die Stimme, sodass ihn alle hörten. „Das erwarte ich von euch. Einhundert Prozent. Damit meine ich Einsatz. Ihr braucht kein Talent, um Einsatz zu zeigen. Du da.“ Er richtete den Finger auf die Innenfeldspielerin, die aufgehört hatte, ihr Haar zu bürsten, und sichtlich bemüht war, unsichtbar zu werden. „Wie heißt du?“
Sie öffnete den Mund, brachte aber nur ein nervöses Quieken hervor.
„Das ist Tina“, antwortete Sharee. „Die fängt nie einen Ball.“
„Also übernimmst du das für alle?“
„So gut ich kann, ja.“ Sharee sah ihn trotzig an.
„Dann bist du kein Teamspieler, sondern du schwächst das Team, weil du den anderen keine Chance lässt, ihre Stärken zu finden und zu entwickeln. Lass uns schauen, was die anderen so draufhaben.“ Er warf ihr den Ball zurück.
„Aber …“
Erneut hob Mark nur die Augenbraue, und Sharee verstummte.
Rainey starrte wie hypnotisiert auf den Sportplatz. Sie konnte kaum glauben, dass Mark es scheinbar mühelos schaffte, die unbelehrbare Sharee durch ein ganzes Inning zu leiten und alle anderen erfolgreich einzubeziehen. Selbst Tina und Pepper.
Nach dem Training schickte sie die Jugendlichen ins Freizeitzentrum zurück, damit sie ihren Bus nicht verpassten.
„Ich hoffe, ich hab dich nicht überfahren“, sagte Mark.
„Kein Problem. Wirklich gute Arbeit.“
„Warum dann dieses finstere Gesicht?“
Weil sie in Schweiß gebadet war und er immer noch cool und trocken. Und weil seine Nähe Erinnerungen und Gelüste aufsteigen ließ, die sie nicht wollte.
Rainey drehte sich um und ging in Richtung Hauptgebäude, doch Mark war schneller. Er holte sie ein, fasste sie an der Hüfte und zog sie an sich. Und wieder verriet ihr Körper sie, sandte Schauer ihren Rücken und die Innenseiten ihrer Schenkel hinauf und ließ ihre Brustwarzen hart werden. Was war bloß los mit ihr?
„Wohin so eilig?“, fragte Mark und legte den Arm fester um sie. Die Kids waren gegangen, und die Tribüne verbarg sie vor neugierigen Blicken. Für einen kurzen Moment schloss Rainey die Augen und genoss das Gefühl, Mark so nah zu sein. Doch sie wusste, er war unerreichbar. Absolut unerreichbar. „Ich wollte nur …“ Ihr Verstand war nicht voll funktionstüchtig.
„Du wolltest nur …?“, kam er ihr zu Hilfe und strich versehentlich mit seinen Lippen ihr Ohrläppchen. Zumindest hoffte sie, dass es ein Versehen war. Dennoch wurden ihr die Knie weich.
„Ich …“ Seine Hand glitt auf ihren Bauch und presste sie fester an ihn. „Hey, warte mal. Was machst du da?“
„Wir hatten noch keine Gelegenheit, uns mal ganz in Ruhe Hallo zu sagen.“ Er zog sie noch näher. „Hallo, Rainey.“
O Gott. Wenn seine Stimme noch einen Ton tiefer in dieses Schlafzimmerraunen glitt, würde
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