Tiffany Extra Band 2 (German Edition)
stellte den Motor ab. „Wohin jetzt?“
Piper atmete tief durch. „Besuchen wir deine Freunde.“
Von seinem strahlenden Lächeln konnte sie nichts sehen, weil sie Helme trugen und weil Mark vor ihr saß.
Er zog die Handschuhe aus, nahm den Helm ab und gab ihr mit einem Wink zu verstehen, sie solle absteigen. Dann stieg auch er vom Motorrad.
„Was ist los?“
„Gar nichts.“ Er löste ihren Kinngurt, zog ihr den Helm vom Kopf und sah ihr lächelnd in die Augen. „Danke.“
Dann küsste er sie.
Es war ein feuriger Kuss, heiß und verzehrend. So küsste ein Mann eine Frau, weil sie ihre Angst überwand, nur um ihn nicht zu enttäuschen. So küsste ein Mann eine Frau, wenn er sich in sie verliebte und es ihm egal war, ob sie es merkte.
Pipers kühle Lippen wurden sehr heiß. Sie schlang die Arme um Mark und erwiderte den Kuss. Emotionen, die er schon sehr lange unterdrückt hatte, wurden in ihm wach. Er zog sie noch enger an sich.
Heiß drang er mit der Zunge vor und erkundete genüsslich ihren Mund, genau wie sie es bei ihm tat.
Es gab kein Zurück. Das war ihm genauso klar wie ihr. Sie konnten nicht so tun, als habe es diesen Kuss nicht gegeben. Piper gab kleine Seufzer von sich und stellte sich unwillkürlich auf die Zehen, um Marks Lippen noch näher zu kommen.
Wilde Lust stieg in ihm auf. Er strich Piper über den Rücken. Schon eine kleine Bewegung von ihr reichte, und die Jacke rutschte etwas hoch. Mark spürte nackte Haut. Verlangend strich er immer wieder über diesen Streifen Haut dicht über ihrer Jeans, bis Piper trotz des Kusses lachen musste.
„Das kitzelt“, brachte sie atemlos hervor.
„Wirst du gern gekitzelt?“
„Kommt drauf an, von wem. Oder von was. Dieses Motorrad hat ziemliche gute Vibrationen drauf.“
„Oh, Piper.“ Mark zog sie in die Arme. Sie nur zu halten machte ihn schon glücklich. Sie war ein so wertvoller Mensch. Während er sie im Arm hielt, fühlte er sich leicht. Bei ihr konnte er sich entspannen. Sie würde ihn nicht verletzen.
Und wenn ihm diese Erkenntnis keine Angst machte, dann hatte es ihn tatsächlich schlimmer erwischt, als er gedacht hatte. Leider standen sie hier in der Öffentlichkeit. Wieder einmal.
Lächelnd lehnte er die Stirn an ihre. Falls sie beide sich jemals an einem Ort küssen sollten, wo sie nicht beobachtet wurden, dann wäre eine sinnliche Explosion unausweichlich.
„Hey“, flüsterte er, „komm, besuchen wir meine Freunde.“
Piper nickte und wartete, während er wieder auf das Motorrad stieg. „Mark? Hast du mich so geküsst, weil du vielleicht nie mehr die Gelegenheit dazu bekommst?“
„Nein“, versicherte er ihr, „dies wird keine gefährliche Reise, von der wir möglicherweise nie wieder zurückkommen.“
„Du machst dich über mich lustig.“ Entnervt setzte sie sich den Helm auf.
„Siehst du mich lachen? Nein, ich habe dich geküsst, weil …“ Weil ich mich in dich verliebe. Das konnte er nicht sagen. Lange sah er sie an. „Aus demselben Grund, aus dem du den Kuss erwidert hast.“
Piper zog den Kinngurt fest. „Das ist ein guter Grund.“ Sie stieg auf und legte ihm die Arme um den Bauch. „Los geht’s!“
„Das ist Chip, und das hier ist Lexie.“ Mark bückte sich und klopfte den beiden Mischlingshunden auf den Kopf. „Habt ihr zwei etwa geglaubt, ich hätte euch vergessen?“
„Der beste Freund des Menschen. Sehr clever“, stellte Piper fest.
Ihre erste Fahrt auf einem Motorrad hatte Mark und sie zum Tierheim geführt.
„Hier komme ich oft her und spiele mit den Hunden“, hatte er ihr erklärt. „Sie brauchen Auslauf und den Umgang mit Menschen. Für mich ist es auch eine gute Übung.“ Er hockte sich hin und kraulte den beiden Hunden, die sich sofort auf den Rücken wälzten, die Bäuche. „Ihre Besitzer haben sie im Stich gelassen, und die beiden haben keine Ahnung, was sie falsch gemacht haben.“
Aus seinen großen blauen Augen sah er Piper an, und sie glaubte, in diesem Blick ertrinken zu können. „Magst du Hunde?“
„Keine Ahnung. Wir hatten nie ein Haustier.“ Sie kniete sich neben ihn, und als sie einem der Hunde über den Bauch strich, leckte der sie sofort ab.
„Chip mag dich. Er hat einen guten Geschmack.“
„Vielleicht schmecke ich gut.“
„Das auch.“ Marks Blick wurde eindringlicher, und Piper wusste, dass er sich gerade erinnerte. Sie konnte sich auch nur zu gut erinnern. Ein paar Sekunden sahen sie sich in die Augen, dann wandten sie den Blick
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