Tiffany Extra Band 2 (German Edition)
Hand vor den Mund.
Mühsam hielt Piper sich zurück. „Ich werde mit ihm sprechen, und dann …“
„Fragen Sie doch mal Mary Wade. Sie war ja dabei.“
Mary war Pipers andere Top-Kandidatin.
„Ihr hat er gesagt, er könne sie nicht einstellen, weil sie Kinder habe. Und direkt im Anschluss hat er mir gesagt, er müsse mit mir schlafen.“
„Ich kann mich nur in aller Form entschuldigen, Shelley. Ich versichere Ihnen, ich werde mit ihm darüber sprechen.“
Nach dem Auflegen sahen die drei Frauen sich fassungslos an.
„Klingt genau nach Mark“, sagte Dancie genau zur selben Zeit, als Piper feststellte: „Das klingt überhaupt nicht nach Mark.“
„Ich habe Mark nie kennengelernt“, wandte Anna ein, „und das möchte ich jetzt auch gar nicht.“
Piper rief Mary Wade an, die Shelleys Version bestätigte und hinzufügte, sie seien bei Mark zu Hause gewesen und hätten als Test für ihn recherchieren müssen. Benommen entschuldigte Piper sich noch einmal.
„Ich kann das einfach nicht glauben.“ Sie sah zu Dancie. „Ich dachte, er sei …“ Anders. Das hatte sie sagen wollen. Aber anscheinend hatte er ihr den verletzlichen Mann, der sich nach Liebe sehnte, nur vorgespielt.
Vor Wut und Enttäuschung knirschte sie fast mit den Zähnen. „Er hat mich mit kleinen Häppchen aus seiner Vergangenheit gefüttert, und ich habe sie begierig geschluckt.“
„Ich nehme alles zurück, was ich darüber gesagt habe, dass du dich mit Mark einlassen sollst.“ Dancie wirkte verlegen. „Das war ein großer Fehler.“
Pipers Lächeln wirkte gezwungen. „Zu spät.“
„Zu spät für dich oder zu spät für mich, um meine Meinung zu ändern?“
Entschlossen riss Piper ihre Handtasche aus der Schublade. „Zu spät für ihn! Er wird sich wünschen, er sei mir nie begegnet.“
„Danke für die Info.“ Mark legte auf und schrieb etwas zu all den Notizen, die er sich seit dem gestrigen Gespräch mit Mendoza gemacht hatte. Überall auf seinem Esstisch lagen alte Hefter und Notizen, Karten und ausgedruckte Mails.
Er ging zu der Karte der mexikanischen Grenze, die er sich an die Wand des Esszimmers geheftet hatte, und betrachtete die Gegend um den Big Bend State Park. Ihm fehlte nur noch ein ungefährer Startpunkt, dann würde er herausfinden, wo Mendoza sich verkrochen hatte.
Es klingelte, und gleichzeitig hämmerte jemand an seine Tür.
Bei meinem Glück ist das der Freund von dieser verrückten Frau, die gedacht hat, ich würde mich an sie ranmachen.
Leise ging er zur Tür und sah durch den Spion.
Piper stand vor seinem Apartment, die Lippen zusammengepresst, den wütenden Blick auf die Tür gerichtet.
Sobald er die Tür öffnete, war er es, der den wütenden Blick abbekam.
„Piper!“ Wieso war sie so wütend?
„Darf ich reinkommen?“ Sie versuchte, an ihm vorbei ins Apartment zu sehen. „Oder hast du schon Beute in deiner Höhle?“
„Nein, meine Höhle steht dir ganz zur Verfügung.“
Sie drängte sich an ihm vorbei. „Ha!“
Ha? Was sollte das denn heißen?
Anstatt ihn aufzuklären, durchstreifte sie sein Wohnzimmer, an dessen Wänden Dutzende Schwarz-Weiß-Fotos von Menschen hingen, denen er auf seinen bisherigen Reisen begegnet war.
Sie trug immer noch eines der Outfits, in denen sie ihre Kunden empfing, schlichter Rock und dezentes Top, dazu Boots und eine Schultertasche. In diesem Aufzug sah sie aus, als wolle sie irgendeine Ausstellung besuchen.
Als sie auch nach ein paar Minuten nichts sagte, räusperte sich Mark. „Stimmt etwas nicht?“
Piper fuhr auf dem Absatz herum. „Ist es wahr, dass du Shelley gesagt hast, du müsstest mit ihr schlafen, bevor sie den Job bekommt?“
Mark verzog gequält das Gesicht. Die Verrückte. „Das kann ich erklären.“
„Dann ist es wahr“, erwiderte Piper wütend. „Wie konntest du?“
Von der professionellen Kühle, die Mark so oft an ihr erlebt hatte, war nichts mehr zu spüren. Ihr Gesicht war rot, und ihre Augen funkelten.
„Wie kannst du mich so küssen, wie du es getan hast, und am nächsten Tag irgendeine andere Frau fragen, ob sie mit dir schläft?“
„Damit meinte ich Schlaf und nicht Sex.“ Allmählich wurde Mark bewusst, wo das Missverständnis lag.
„Das ändert nichts!“ Immer noch wütend sah sie ihm in die Augen. „Ich bin dir zuliebe Motorrad gefahren! Du hast mich zu den Hunden im Tierheim gebracht! Du hast mir von deiner Mutter erzählt!“ Bei jedem Satz war sie ihm näher gekommen. Jetzt stieß sie ihn mit
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