Tiffany Extra Band 2 (German Edition)
Ende fast unentwegt mit ihm zusammen.“
„Es ist aber auch ein Segen, dass du so viel Zeit mit ihm verbracht hast, nicht wahr?“
Xander nickte. Zu beobachten, wie der ehemals stolze und starke Mann dem Krebs innerhalb von Wochen erlag, hatte sich nicht wie ein Segen angefühlt, doch inzwischen wusste er, dass sie recht hatte. Dadurch hatte er die Gelegenheit gehabt, dem alten Mann für all das zu danken, was der im Laufe der Jahre für ihn getan hatte.
Er nahm einen Klecks Shampoo. Ihre Haare waren wunderschön, und er konnte nicht widerstehen, sie ihr zu waschen.
„Dann wolltest du dich also verändern, um diese Erinnerungen hinter dir zu lassen?“
„Ich wollte auch weg, weil ich mir immer eine Zukunft ausgemalt hatte, auf die ich mich nun nicht länger freuen konnte.“
Mimi sah ihn an. „Du hast eine Zukunft, auf die du dich freuen kannst“, beharrte sie.
„Ich weiß. Ich musste es nur schaffen, die Alternative zu sehen. Ich hatte innerhalb von sechs Monaten meine ganze Familie verloren und hatte das Gefühl, irgendwo weit weg neu anzufangen, wäre der einzige Weg, um darüber hinwegzukommen.“
„Es tut mir leid, dass du so viel durchmachen musstest“, murmelte sie. „Aber ich bin froh, dass du hier gelandet bist.“
„Ich auch.“
Mimi legte den Kopf in den Nacken, um ihre Haare auszuspülen. „Erzähl mir etwas von deinen Eltern“, bat sie. „Was ist die schönste Erinnerung aus deiner Kindheit?“
„Wir haben immer zweimal Weihnachten gefeiert.“ Er schmunzelte. „Meine Mom gehörte der griechisch-orthodoxen Kirche an, mein Dad war irisch-katholisch und da ich ein Einzelkind bin …“
„Oh, ich kenne das.“ Sie lachte. „Mit ziemlicher Sicherheit stapeln sich auf dem Dachboden bei uns zu Hause unzählige Kartons mit Puppen, alles Geschenke von der Verwandtschaft.“
Ihr Lächeln und ihre liebvolle Art linderten den Schmerz ein wenig, der ihn immer überkam, wenn er von seinen Eltern sprach. Er schaffte es wieder, sich an besondere Momente zu erinnern und darüber zu lachen, und er hörte ihr gern zu, als sie nun ihrerseits Anekdoten von ihrer Familie erzählte.
Als sie sich abgetrocknet hatten, war er in Hochstimmung. Alle Melancholie war verflogen. Wegen Mimi. Zurück im Schlafzimmer sah er auf die Uhr. „Schon halb neun. Wir müssen uns beeilen.“
Sie schlüpfte in ihren Morgenmantel. „Ist die Chance größer, unentdeckt über die Veranda durch die Geheimtür in mein Apartment zu gelangen, oder soll ich besser durch den Flur laufen? Was meinst du?“
Xander schaute aus dem Fenster. Der Himmel war blau, und die Sonne schien. Wenn Tuck so war wie er in dessen Alter, spielte er vermutlich schon draußen im Garten. „Durch den Flur geht es schneller.“ Er betrachtete ihr feuchtes Haar und das ungeschminkte Gesicht. „Mit dieser Frage sollte man einer Frau eigentlich nicht kommen, aber kannst du in einer Viertelstunde fertig sein?“
Mimi grinste. „Du hast keine Ahnung. Morgens zu verschlafen und dann aus dem Haus zu rasen ist meine Spezialität.“ Sie wirbelte herum und lief zur Wohnungstür.
Er folgte ihr. „Soll ich nachsehen, ob die Luft rein ist?“ Er wusste, dass sie ein enges Verhältnis zu Anna und Obi-Wan hatte. Vielleicht wollte sie noch nicht, dass ihre Beziehung – wie auch immer sie zu definieren war – publik wurde.
„Danke.“
Da er sich nach der Dusche nur ein Handtuch um die Hüften geschlungen hatte, steckte er den Kopf aus der Tür und sah sich um. „Die Luft ist rein.“
„Also los.“
Sie lief los, hielt dann aber inne und verdrehte die Augen. „Ich habe meine Schlüssel nicht.“
„Schon wieder ein Plan durchkreuzt.“ Er musste lachen.
Mimi kehrte zu ihm zurück – geradewegs in seine ausgebreiteten Arme – und schmiegte sich an ihn, wurde aber durch ein Geräusch abgelenkt. Hastig fuhren sie auseinander und sahen nach oben. Auf dem Treppenabsatz standen Helen und Tuck. Mutter und Sohn.
„Oh, Verzeihung.“ Die Brünette drehte sich um und wollte wieder nach oben gehen, doch Tuck leistete Widerstand.
Mimi wurde rot. „Ich habe mich ausgeschlossen“, sagte sie.
Natürlich konnte sich die andere Frau den Rest zusammenreimen.
„Soll ich meinem Vater ausrichten, dass er Ihnen einen Ersatzschlüssel bringt?“
„Oh nein, danke. Ich nehme den Weg über die Veranda. Das ist kein Problem.“
Helen lächelte amüsiert. „Sind Sie sicher, dass die Geheimtür nicht verschlossen ist?“
Mimi nickte langsam. „Ziemlich
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