Tiffany Extra Band 2 (German Edition)
werden, sie davon zu überzeugen, noch eine Weile an Bord zu bleiben und mit ihm die Küste entlang zu segeln. Aber so, wie sie im Schlaf auf ihn reagiert hatte, standen die Chancen ganz gut, dass sie gegen seinen Charme wenigstens nicht völlig immun war.
Außerdem war es einfach der perfekte Zeitpunkt für eine kleine Affäre. Es war sein erster Urlaub, seit er sich vor einem Jahr von Brooke Blaylock getrennt hatte.
Brooke war eine enge Freundin der Familie. Ihre Art, das Leben als eine große Party zu betrachten und egal, wo sie aufkreuzte, für Aufsehen zu sorgen, war für eine gewisse Zeit ganz amüsant gewesen. Doch als Keith sich zunehmend darauf konzentrierte, seine Firma zum Erfolg zu führen, ließ sich ihr Lebenswandel mit seinem immer schlechter vereinbaren. Außerdem zog er es vor, von seinen Geschäftspartnern im Wirtschaftsteil der Zeitung gefunden zu werden und nicht auf den Gesellschaftsseiten.
Aber offenbar war er inzwischen über die Trennung von Brooke hinweg und mehr als bereit, ein neues Kapitel in seinem Leben aufzuschlagen.
Nachdem die Küstenwache informiert war, hatte er Josie davon überzeugen können, die Kabine im vorderen Teil des Bootes zu nehmen. Er selbst würde in einer Koje im Salon schlafen.
„Im Badezimmerschrank müsste noch eine Ersatzzahnbürste sein“, sagte er, als er ihr ein paar saubere Handtücher und frisches Bettzeug brachte.
„Danke. Auch dafür, dass Sie der Küstenwache Bescheid gegeben haben. Meine Freunde werden bestimmt erleichtert sein, zu hören, dass ich letzte Nacht nicht über Bord gegangen bin.“
Da die Nacht ruhig war, hatte sich der Funker freundlicherweise dazu bereit erklärt, Josies Assistentin zu kontaktieren.
„Gern geschehen. Und Sie sind sicher, dass es Ihnen gut geht? Nicht, dass Sie doch noch seekrank werden.“ Er musterte sie besorgt, konnte jedoch nicht finden, dass sie krank aussah. Im Gegenteil, sie sah sogar großartig aus. Er mochte ihre sexy dunklen Augen und den verschmitzten Bogen ihrer geschwungenen Lippen. Auch der selbstbewusste Gang und die anmutige Art, sich zu bewegen, gefielen ihm.
„Mir geht es gut. Vielleicht war das ungute Gefühl von vorhin einfach nur Erschöpfung.“ Abwartend sah sie ihn an. Es war an der Zeit, sie allein zu lassen, doch wie angewurzelt blieb er im Türrahmen stehen. Verdammt, ausgerechnet jetzt gingen ihm die Worte aus! Dabei war er dafür bekannt, der Charmeur unter den Murphys zu sein, dem niemand etwas absprechen konnte – schon gar nicht die Frauen. Warum zum Teufel stellte er sich plötzlich so ungeschickt an?
„Ich weiß, dass wir uns unter eher ungewöhnlichen Bedingungen kennengelernt haben“, platzte es zu seiner eigenen Überraschung völlig unüberlegt aus ihm heraus, „aber ich bin trotzdem froh drüber.“ Er konnte nicht anders, als seinen Blick über ihren Körper schweifen zu lassen.
„Ich auch.“ Sie schenkte ihm ein bezauberndes Lächeln, neigte den Kopf leicht zur Seite und schloss langsam die Tür, sodass nur noch ihr Gesicht durch den Spalt zu sehen war. „Tut mir wirklich leid, dass ich Sie als blinder Passagier so überrascht habe.“
„Nun, wenn ich ehrlich bin, war das eine eher angenehme Überraschung.“ Als er daran dachte, was er zu ihr gesagt hatte, während sie schlief, nahm seine Stimme einen rauchigen Klang an. Ob sie sich heute Nacht an seine Worte erinnern würde?
„Träumen Sie schön, Josie.“
„Sie auch. Gute Nacht.“ Leise schloss sie die Tür.
Keith blieb noch eine ganze Weile stehen und starrte auf das Holz, das ihn von ihr trennte. Josie Passano war mit Abstand die interessanteste Frau, die ihm seit langem begegnet war.
Als Geschäftsmann hatte er gelernt, Hindernisse sofort aus dem Weg zu räumen. Doch das, was er für diesen unerwarteten Gast empfand, war etwas sehr Persönliches. Heute Nacht würde er ihre Grenzen respektieren. Morgen war schließlich auch noch ein Tag.
3. KAPITEL
Als Josie unter der Dusche stand und spürte, wie das heiße Wasser über ihren Körper rann, konnte sie nicht anders, als an Keith zu denken. Ihre aufgeheizte Fantasie hatte ihr letzte Nacht ein paar aufregende Begegnungen mit ihm beschert. Und wieder war der Traum so real gewesen, dass es sie ganz nervös machte. Bestimmt würde sie rot werden, sobald sie ihm gegenübertrat.
So durfte es nicht weitergehen. Entschlossen stellte sie die Dusche aus, griff nach einem Handtuch und trocknete sich ab. Sie musste unbedingt einen Weg finden, ihr Interesse
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