Tiffany Extra Band 2 (German Edition)
an diesem Mann zu unterdrücken.
Seit drei Jahren hatte sie es nun geschafft, sich aus den Gesellschaftsseiten der Boulevardzeitungen fernzuhalten, während sie sich ausschließlich ihrer neuen Karriere widmete. Doch mit Keith an ihrer Seite in New York oder Boston gesehen zu werden würde ihr genau die Art von Publicity bringen, die sie so dringend vermeiden wollte.
Zwar sehnte sie sich nach einem erotischen Abenteuer – aber Keith war einfach nicht der Richtige dafür.
Sie stieg in ihre Jeans und zog das T-Shirt an, das er ihr geliehen hatte. Als sie das Bad verließ, war Keith nirgends zu sehen.
„Keith?“ Sie ging zum Niedergang und blieb auf der untersten Stufe stehen.
„Guten Morgen.“ In der Öffnung über ihr erschien erst sein frisch rasiertes Gesicht, dann der restliche Körper. In den ausgewaschenen grauen Kargo-Shorts und dem weißen Polo-Hemd sah er einfach umwerfend aus.
Sie spürte, wie ihr die Hitze in die Wangen schoss und sie rot wurde. Verdammt! Na ja, wenigstens hatte sie es jetzt hinter sich.
„Guten Morgen.“ Sie stieg hinauf zum Hauptdeck. Erstaunt stellte sie fest, dass sie sich nicht mehr auf dem offenen Meer befanden. „Wie ich sehe, haben Sie sich die Zeit noch etwas mit Segeln vertrieben, während ich mal wieder geschlafen habe.“
Die Vesta war im Jachthafen von Nantucket, einer Insel südlich von Cape Cod, vor Anker gegangen. Sie war schon des Öfteren hier gewesen und hatte die unverwechselbaren grauen Holzhütten in der Nähe der Docks sofort wiedererkannt.
Sanft schaukelte die Jacht im Hafenbecken neben den anderen auf dem Wasser.
„Ich bin ziemlich früh aufgewacht und dachte, es wäre das Beste, wenn wir so schnell wie möglich andocken. Ich habe das Boot vor ungefähr einer halben Stunde festgemacht.“
Josies Blick fiel auf ihre Bücher, die fein säuberlich gestapelt neben dem Steuerrad lagen. Hatte er es etwa so eilig, sie loszuwerden?
Enttäuscht und erleichtert zugleich tröstete sie sich damit, dass sie nun wenigstens nicht mehr Gefahr laufen würde, mit ihm gesehen zu werden.
„Dann will ich Sie nicht weiter aufhalten. Sicher können Sie es kaum erwarten, Ihren Törn fortzusetzen. Es tut mir wirklich leid, dass Sie wegen mir diesen Umweg nehmen mussten.“ Sie holte eine Visitenkarte aus ihrer Handtasche und überreichte sie ihm. Stirnrunzelnd nahm er das edle Stück Leinenkarton entgegen und betrachtete ihr Logo.
„Ich habe es nicht eilig.“ Er steckte die Karte in die Tasche seiner Shorts. „Ehrlich gesagt hatte ich gehofft, ich könnte Sie als Entschuldigung für die … versehentliche Entführung zum Frühstück einladen. Das wäre zwar Bestechung, aber vielleicht verzichten Sie dann darauf, mich anzuzeigen.“
Sein Angebot war verlockend. Doch was, wenn ihn auf Nantucket jemand erkennen würde?
„Na ja, hungrig bin ich schon“, gab Josie zu, „allerdings fühle ich mich genauso schuldig. Schließlich war ich diejenige, die letzte Nacht als blinder Passagier Hausfriedensbruch begangen hat. Wenn überhaupt, dann lade ich Sie zum Frühstück ein.“ Oder zum Abendessen, über das wir uns völlig ausgehungert hermachen, weil wir die Zeit bis dahin mit akrobatischem Sex verbringen. Bei dem Gedanken wurde ihr heiß. Ihre Wangen glühten – trotz der milden Meeresbrise.
Warum hatte sie bloß eingewilligt? Hatte sie sich nicht geschworen, die Finger von Männern zu lassen, die das Interesse der Klatschpresse auf sich ziehen könnten? Ein Essen mit Keith in der Öffentlichkeit war eine riskante Angelegenheit.
„Hmm. Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein Eindringling von gerade mal 1,50 Metern mit einer 20 Kilo schweren Designeruhr am Handgelenk vor Gericht als Bedrohung durchgehen würde. Aber was halten Sie davon, wenn wir das bei einer Tasse Kaffee ausdiskutieren?“
Er lächelte sie an, und seine strahlend weißen Zähne blitzten auf. Sein Charme war wirklich unwiderstehlich.
„1,60 Meter, wenn ich bitten darf!“, protestierte sie. Doch das Herz klopfte ihr bis zum Hals, als sie seine Hand nahm, um sich an Deck helfen zu lassen.
Nur ein kleines Frühstück in einem abgelegenen Restaurant, versuchte sie sich zu beruhigen. Beruflich war es bestimmt von Vorteil, ein Mitglied der Familie Murphy zu kennen. Sie würde es einfach als eine Art Geschäftsessen betrachten und danach sofort die Heimreise antreten.
Das hörte sich gut an. Doch noch immer spürte sie dort, wo er sie berührt hatte, dieses aufregende Kribbeln auf der Haut. Ob
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