Tiffany Extra Band 2 (German Edition)
sie beide im Spiegel der Umkleide boten, war beinah mehr, als sie ertragen konnte. Neben ihrer zierlichen Erscheinung sah sein Körper noch kräftiger aus. Die starken Waden und der knackige Hintern waren äußerst vielversprechend.
Nur mit größter Mühe widerstand sie der Versuchung, sich an ihn zu klammern und die Beine um seine Hüfte zu schlingen.
„Sir?“ Die hohe Stimme der Verkäuferin drang zu ihnen in einem Tonfall in die Kabine, der verriet, dass sie sich ein breites Grinsen nicht verkneifen konnte.
„Ja?“, fragte Keith kühl, doch sein Blick ruhte unvermindert heiß auf Josies Körper.
„Was ist mit der Liste, die Sie zusammenstellen wollten?“
Er griff in eine Hosentasche und reichte ein Stück Papier durch den Schlitz im Vorhang. Offenbar hatte er ein paar Dinge notiert, während er draußen auf dem Sofa gewartet hatte.
„Danke. Ich werde alles in einer unserer Reisetaschen verstauen.“ Josie hörte, wie sich die Schritte der Verkäuferin entfernten.
Und was genau wollte Keith eigentlich in einer Boutique für Damenmode kaufen?
Die Frage holte Josie augenblicklich in die Realität zurück. Eilig begann sie, ihre Bluse zuzuknöpfen. Am besten behielt sie diese gleich an. Je schneller sie hier rauskam, umso besser. Noch länger mit ihm in der Umkleidekabine zu bleiben würde sie nur wieder in Versuchung führen.
Keith hob ihre Handtasche vom Boden auf und reichte sie ihr, bemüht, ihr dabei so viel Platz wie möglich zu geben. Doch inzwischen durchschaute sie sein Spiel.
„Die Sachen auf der Liste sind für mich, oder?“ Dieser Mann war ein Meister darin, andere zu manipulieren, um zu bekommen, was er wollte, und dabei trotzdem noch einen zuvorkommenden Eindruck zu machen. Sie würde sich vorsehen müssen.
„Damit ich auf dem Boot etwas zum Anziehen habe.“ Ungläubig sah sie ihn an.
„Sieht man sich mit scheinbar unüberwindbaren Hindernissen konfrontiert, sollte man sich jedes einzelne gezielt vornehmen und es aus dem Weg räumen. Und da du für unseren Trip keine Kleidung dabeihast, war das soeben Hindernis Nummer eins.“ Sein Gesichtsausdruck war so ernst, dass sie lachen musste.
„Wow.“ Sie schüttelte den Kopf, während sie die Handtasche über ihre Schulter hängte. Es war dringend an der Zeit, dass sie mehr Distanz zwischen sich und diesen Mann brachte.
„Allmählich kann ich mir vorstellen, dass du ein sehr zäher Verhandlungspartner bist.“
„Probier es aus.“ Er machte eine provozierende Geste mit den Händen. „Teste mich und erzähl mir, was dich daran hindert, mit mir zu kommen.“
Vermutlich war es sein unerschütterliches Selbstvertrauen, das sie reizte, auf den Vorschlag einzugehen.
„Ehrlich gesagt sind es zwei Gründe, die mich davon abhalten, mit dir zu kommen. Der erste ist schlicht finanzieller Natur. Ich kann mir den Verdienstausfall nicht leisten. Der andere ist etwas zu kompliziert, als dass ich darauf momentan näher eingehen möchte, aber das sollte auch nicht weiter nötig sein, da schon der erste Grund schwer genug wiegt.“
„Wenn es am Geld liegt, lässt sich bestimmt eine Lösung finden. Du könntest Jacks Boot neu gestalten“, schlug er unbeirrt vor. „Ich würde es seiner Verlobten und ihm zu Weihnachten schenken. Das Junggesellen-Ambiente der Vesta könnte ruhig etwas familientauglicher werden.“ Erwartungsvoll sah er sie an.
„Kommt nicht in Frage.“ Entschieden schüttelte Josie den Kopf. „Wenn ich diesen Job annähme, wäre das eine geschäftliche Transaktion. Und ich lasse mich für Sex nicht bezahlen. Aber nur aus Neugierde: Ich dachte, du bringst das Boot nach Charleston, weil es dort verkauft werden soll?“
„Das stimmt. Zumindest war es so vereinbart. Aber ich bin zuversichtlich, dass mein Bruder sich schon bald mit seiner Exfreundin versöhnt haben wird. Und da die Vesta in ihrer Beziehung schon immer eine wichtige Rolle gespielt hat, wird er bestimmt bald seine Meinung ändern und die Jacht aus sentimentalen Gründen behalten wollen.“
„Was bedeutet, dass wir vielleicht gar nicht ganz bis nach Charleston fahren würden?“ Sie hatte zwar keine Ahnung, wieso er sich so sicher war, dass er zu einer Versöhnung zwischen Jack und seiner Ex kommen würde, doch sie hatte den Eindruck, dass Keith Murphy in der Regel wusste, wovon er sprach. „Nicht, dass ich einen Trip mit dir ernsthaft in Betracht ziehe.“
Aber wenn es wirklich nur für ein paar Tage war? Nur, um endlich dieses hungrige, unruhige Gefühl
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