Tiffany Extra Band 2 (German Edition)
hatte, wie er von einem hübschen Mädchen zum nächsten zog. Worten würde sie so lange keinen Glauben schenken, bis sie es nicht selbst fühlte.
„Wach auf, Jules, wach auf!“
Julia öffnete blinzelnd die Augen und sah Adam, der mit einem Becher Kaffee neben ihr stand. Sie warf die Bettdecke beiseite und nahm den Kaffee entgegen. „Meiner oder Kates?“, fragte sie.
„Kates“, sagte er. „Wir haben gestern den letzten von dir getrunken.“
Sie grummelte leise und nahm einen Schluck. Ohne ihren Kaffee konnte sie morgens einfach nicht wach werden. Dieses Ritual war ihr so wichtig, dass sie sich ihren Kaffee sogar einmal im Monat nach Paris schicken lassen wollte.
„Beeil dich“, sagte er. „Du hast ungefähr eine halbe Stunde Zeit.“
„Wie spät ist es denn?“ Sie beobachtete Adam dabei, wie er in seiner Reisetasche kramte. Er zog ein zerknittertes blaues Hemd heraus und hielt es hoch.
„Meinst du, das ist okay? Ich muss es wohl bügeln. Ich habe nicht daran gedacht, einen Anzug einzupacken.“ Er warf ihr einen schnellen Blick zu. „Steh auf! Grace Winspear wird in einer Stunde hier sein!“
„Was?“
„Ja, Mason hat den Anruf vor ein paar Minuten erhalten. Ich glaube, dass ihre Familie hier irgendwo in der Gegend ein Ferienhaus hat und dass sie das Wochenende dort verbringen will. Unterwegs möchte sie sich das Camp ansehen, deshalb wird sie so in einer Stunde hier sein. Du bist die Einzige, die sie persönlich kennt, und es wäre bestimmt gut, wenn du sie in Empfang nehmen könntest.“
„Eine Stunde?“ Julia sprang aus Adams Bett und raffte ihre Kleidung vom Boden auf. „Warum hast du mich denn nicht schon früher geweckt?“
„Der Anruf kam doch eben erst. Sie fliegt in die Nähe, ein Fahrer bringt sie dann hierher. Mason und Kate sind völlig ausgeflippt, sie versuchen, schnell noch alles in Ordnung zu bringen.“
Julia gab es auf, ihre Unterwäsche zu finden, und zog das Kleid über ihren nackten Körper. „Ich sollte ihnen helfen.“
„Nein, du hilfst mir bei der Präsentation. Ich brauche dich dabei.“
„Ich muss etwas backen. Sie wird Kaffee trinken wollen und dazu eine Kleinigkeit essen. Eine Tarte Tatin. Die Zeit wird so gerade reichen.“
„Sie kommt doch nicht, um zu essen!“, sagte Adam.
„Das weiß ich. Aber du verstehst diese Society-Damen einfach nicht. Sie sind von Meeting zu Meeting unterwegs und haben immer etwas zum Knabbern dabei, überall gibt es Kaffee, während sie ihre Deals machen. Es läuft anders, als in der normalen Geschäftswelt. Glaub mir, ich backe für diese Frauen. Ob Kate wohl noch Äpfel hat? Sie liebt meinen Apfelkuchen.“
„Jules, dafür haben wir keine Zeit. Ich muss mit dir unser Konzept durchgehen.“
Julia lief zur Tür. „Du duschst dich jetzt und kommst dann zu mir in die Küche. Wir besprechen alles, während ich die Tarte backe. Dann komme ich wieder her und dusche auch. Wir schaffen es in einer Stunde.“
„Ich habe keine Zeit zum Duschen“, sagte er.
„Dusch dich“, sagte Julia und lief noch einmal zu ihm zurück, drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. „Du riechst nach Sex.“
Er grummelte, während sie hinauslief und die Türe hinter ihr zufiel. Julia rannte den Pfad zur Murmeltierhütte entlang und stolperte unterwegs wie immer über ein paar Wurzeln. In ihrer Hütte wartete Kate, sie trug ein hübsches Blümchenkleid.
„Ist das okay? Vielleicht sollte ich mich mehr wie ein typischer Camp-Leiter anziehen. Weißt du, so mit Poloshirt und Kakishorts.“
„Eine Uniform wäre sicher nett“, sagte Julia. „Dass findet Mason bestimmt auch.“
„Ja klar“, sagte Kate. „Also. Frannie und Ben räumen die Sporthalle auf. Wir können fünf von sechzehn Hütten präsentieren. Der Speisesaal ist auch in Ordnung, denke ich?“
„Kate, alles sieht prima aus, sie wird beeindruckt sein.“
Kate schlug ihre Arme um Julia und drückte sie fest. „Dank dir. Adam hat uns erzählt, dass es deine Idee war.“
Julia lächelte. „Du weißt doch, dass ich alles dafür tun würde, euch beim Wiederaufbau dieses Camps zu helfen. Ich liebe diesen Ort.“
„Also erzähl … was erwartet mich? Sie ist stinkreich, oder?“
„Sei einfach du selbst, sie ist eine sehr nette Dame. Sie kommt sehr oft in meinem Laden vorbei und ist immer ganz reizend zu allen. Ich habe das Gefühl, dass sie nicht immer so reich war. So, sag mal, hast du ein paar Äpfel?“
„Äpfel?“
„Ich habe vor, schnell eine Tarte Tatin zu machen.
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