Tiffany Extra Band 2 (German Edition)
gekommen ist!
Typisch Beta-Alpha. Kleine Machtspielchen, um sich wichtig zu machen. Belustigt beobachtete Piper die Reaktionen der anderen. Travis als Alpha-Beta platzte fast vor Ungeduld. Sicher hätten viele Menschen gedacht, Dancie habe kein bisschen Alpha in ihrem Blut, doch mittlerweile glaubte Piper, dass Dancie ein stärkeres Alpha hatte als Travis. Wenn Dancie nicht ständig so verzweifelt auf die Anerkennung ihres Vaters fixiert wäre, würde ihre Alphaseite noch viel stärker hervortreten.
Und dann war da noch Mr Alpha-Alpha höchstpersönlich.
Mark lehnte sich zurück und grinste. Offenbar durchschaute er BTs Posen genauso wie Piper und nahm das Schauspiel amüsiert zur Kenntnis.
„So.“ BT lehnte sich zurück. „Travis, deine Schwester hat eindrucksvolle Zahlen erzielt. Das ist auch gut so, denn deine Zahlen sind noch schlechter als im letzten Quartal.“
„Ja.“ Travis nickte Dancie kurz zu. „Danke, dass du mir den Rücken freigehalten hast, während Mark sein Bein auskurieren musste.“
„Ich habe dir nicht einfach nur den Rücken freigehalten. Women’s Guide to Living Fabulous stellt ein Drittel der Firma dar. Unserer Firma“, betonte sie, „und dieses Jahr war es das profitabelste Drittel.“
Weiter so, Dancie! Sie sah toll aus, und die Zahlen waren auf ihrer Seite.
Bevor Dancie den Antrag stellen konnte, Teilhaberin zu werden, wandte Travis sich an BT. „Wenn die Football-Saison anfängt, der Super Bowl kommt und Mark seine Kolumne schreibt, sieht das alles wieder anders aus.“
„Die Statistik zeigt bei den Besucherzahlen seiner Seite achtzig Prozent Rückgang.“ BT warf Mark einen Blick zu. „Die Leute vergessen schnell, was, Mark?“
An der leichten Rötung an seinem Hals erkannte Piper, dass Mark Schmerzen hatte. Den zusammengebissenen Zähnen und dem starren Blick nach zu urteilen, war er wütend. Vielleicht lenkte die Wut ihn vom Schmerz im Bein ab.
Travis ergriff das Wort. „Seine Fans werden zurückkommen, wenn es neuen Content auf der Seite gibt. Und wir haben ziemlich Großes vor, nicht wahr, Mark?“ Mit einer Geste übergab er ihm das Wort.
Mark lehnte die Unterarme auf den Tisch. „Schon seit längerem streiten zwei Brüder im Mittleren Osten über Bohrrechte im Stammesland. Die USA haben sich anscheinend auf die Seite des falschen Bruders gestellt.“
Während er den Plan für die Story umriss, hörte Piper den immer eindringlicheren Tonfall seiner Stimme. Ganz offensichtlich liebte er seinen Job. Auch sie genoss es, den Menschen dabei zu helfen, ihre eigenen kleinen Schwächen und Macken zu entdecken. Leider hatte sie in letzter Zeit fast nur noch Kundinnen, die sich fragten, wieso sie kein zweites Date bekamen. Die Unternehmensberatungen waren fast auf null gesunken.
Wenn der Piper-Plan erst online war, fanden die Frauen vielleicht selbst die Lösungen ihrer Probleme mit Männern heraus. Dann konnte Piper … Sie konnte den Gedanken nicht beenden. Und genau das war ihr Problem.
Mark kam zum Ende. „Ich fliege nach El Bahar, und wenn meine Informationen stimmen, wovon ich ausgehe, dann wird das eine große Story.“ Er lehnte sich zurück.
Piper glaubte ihm. Jeder würde ihm glauben. Mark hatte Charisma und brachte die Menschen dazu, dass sie ihm glauben wollten.
„Und OMG bekommt die Exklusivrechte“, fügte Travis hinzu.
Piper erschrak über sich selbst. Sie saß einfach da und ließ zu, dass die beiden sich ihr Budget erkämpften. Mit dem Fuß stieß sie Dancie an, damit die ihrem Bruder den Sieg nicht kampflos überließ.
Dancie nahm den Anstoß auf. „Um die Lücke zu füllen, bis Travis und Mark wieder bessere Ergebnisse erzielen, habe ich einen Vorschlag, der auf der Beliebtheit von Pipers Dating-Kolumne aufbaut.“ Sie griff nach dem grünen Ordner. „Ein zusätzlicher Vorteil besteht darin, dass meine Seite durch eine völlig neue Art von Umsatz nicht mehr ausschließlich auf Werbeeinkünfte angewiesen ist.“
Sie schob ihrem Vater den grünen Ordner zu. „Als Erweiterung dessen, was in meinem Quartalsreport steht, werden wir eine interaktive Website mit einem Programm namens PIPER-PLAN erstellen, die das Buch flankiert.“
„Unsinn“, stellte BT klar. „Ihr hattet Glück mit ein bisschen Weiberkram.“ Ohne einen Blick in den Ordner zu werfen, schob er ihn zurück zu Dancie.
Unsinn? Hunderte von Stunden an Recherche tat BT ungesehen als Unsinn ab? Schlagartig war Mark nicht mehr der Einzige am Tisch, der vor Wut fast platzte.
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