Tiffany Extra Band 2 (German Edition)
dicht über seinem Knie – von der Trage aus winkte.
Und genau an der Stelle hatte er sich vorhin das Bein gehalten, wenn Piper sich nicht täuschte. Aua!
Dancie ging weiter in Richtung Besprechungsraum. „Wenn Mark hier ist, dann ist sein Bein anscheinend wieder in Ordnung.“
„Vielleicht auch nicht“, murmelte Piper.
Beim Betreten des Raums stellte Piper fest, dass Mark sie eingehend musterte. Anscheinend hatte Travis ihm von ihr erzählt.
In der einen Hand hielt er eine Tasse Kaffee, mit der anderen, ohne Ring, wie Piper feststellte, stützte er sich locker auf die Rückenlehne eines Clubsessels.
Er war groß und schlank, trug eine Lederjacke und wirkte wie eingehüllt von einer Wolke aus Selbstsicherheit und Testosteron. Ein typischer Alpha-Alpha, die Inkarnation all dessen, was einen Mann ausmacht. Männer wollten so sein wie er, und Frauen wollten ihn.
Nicht einmal Piper war gegen seine Wirkung immun, obwohl so ein Doppel-Alpha nichts als Probleme bedeutete. Eine Frau musste kämpfen, um ihn für sich zu gewinnen, und dann musste sie ständig gegen andere Frauen kämpfen, um ihn zu behalten.
Zu einem Alpha-Alpha passte als langfristige Partnerin nur eine Frau, die selbst ein Doppel-Alpha war. Und solche Frauen wandten sich nicht Hilfe suchend an Piper. Der einzige andere Typ Frau, zu dem so ein Mann passte, war die alles aufopfernde Frau, die bereit war, ihr Leben dem einzigen Ziel zu widmen, das Leben dieses Mannes angenehm zu gestalten, und die, wenn nötig, ganz bewusst wegsah.
Piper jedenfalls hatte nichts übrig für selbstsüchtige, egozentrische, arrogante, unaufmerksame … Moment mal, hatte Mark ihr nicht die Tür aufgehalten? Vielleicht war er gar nicht so selbstherrlich und überheblich. Dann wäre er die große Ausnahme unter allen Doppel-Alphas, die sie je interviewt hatte.
„Ladies!“ Travis lächelte sein Zahnpastalächeln. „Darf ich euch einen Kaffee einschenken?“
„Der steht mir wohl zu, immerhin hast du mir die Kaffeemaschine geklaut!“ Wütend warf Dancie ihm einen Blick zu.
„Speziell für dich.“ Er schob ihr einen großen Becher zu und schenkte Piper ein.
Während er das tat, bemerkte Piper, dass Mark das Gewicht auf das andere Bein verlagerte. Sie bekam Gewissensbisse, weil sie sich für seine Schmerzen verantwortlich fühlte.
Wieso musterte er sie bloß so durchdringend? Aber natürlich! Sie war die Konkurrenz. Genau so, wie Travis mit ihm Geld verdiente, brachte Piper Dancie Umsatz. Heute ging es um mögliche Expansionspläne, und Mark fragte sich bestimmt gerade, inwieweit Piper eine Bedrohung für ihn darstellte.
„Hey, Piper, wie läuft’s?“ Travis reichte ihr einen Becher.
„Prima.“ Sie lächelte. Travis war ein Alpha-Beta, ständig darum bemüht, seinen Alphastatus zu beweisen, während ein echter Doppel-Alpha das überhaupt nicht nötig hatte. Der Alpha-Beta war übrigens auch nicht Pipers Typ.
Dancie räusperte sich. „Ich glaube, Piper und Mark kennen sich noch nicht.“
„Oh, entschuldigt.“ Travis drehte Piper am Ellbogen zu Mark herum. „Ich hatte angenommen, jeder würde Mark Banning kennen.“
Höflich nickte Piper Mark zu. „Piper Scott.“ Noch bevor Travis sie vorstellen konnte, streckte sie die Hand aus. „Wir haben uns vorhin schon getroffen.“
„Hat bei mir ziemlichen Eindruck hinterlassen.“ Mark lächelte offen. Sein Händedruck war warm und fest.
Sofort spürte Piper die Anziehung. Verdammt, war der Kerl gut! „Und was diesen Eindruck betrifft …“
„Vergessen Sie’s.“
„Prinzessin!“, erklang es von der Tür her.
Mark ließ ihre Hand los. „Erwähnen Sie den kleinen Zwischenfall bitte mit keinem Wort“, fügte er leise hinzu.
Ein kleinerer älterer Mann mit üppigem Bauch und Dancies früherer Nase kam in den Raum. B. T. Pollard, dem Vater der Zwillinge und Vorstand von OMG, gehörten mehrere Unternehmen, und er hatte das Collegeprojekt der Zwillinge finanziert und zu dem Online-Medien-Geflecht erweitert, das es heute war. Das war ganz eindeutig eine seiner klügsten Geschäftsentscheidungen gewesen.
„Wie geht’s meinem Baby?“ Er breitete die Arme aus. Nachdem er ihr einen dicken Kuss auf die Wange gedrückt hatte, hielt er Dancies Hände fest und machte einen Schritt zurück. „Seht sie euch bloß an!“
Dancie trug das perfekte Outfit für den Anlass. Der Jeansrock saß genial. In Gedanken klopfte Piper sich anerkennend auf die Schulter. Das Jackett in Kaki mit dem leichten Pinkton
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