Tiffany Extra Band 2 (German Edition)
„Mr Pollard, meine Arbeit …“
„Diese Partnervermittlung?“ Er zog die Brauen hoch. „Mit der meine Dancie es nicht schafft, einen Mann zu finden?“
„Noch mal, es ist keine Partnervermittlung. Ich berate meine Kunden bezüglich Kompatibilität, besonders wenn eine Unternehmensleitung sich zwischen zwei gleichermaßen qualifizierten Bewerbern entscheiden muss. Ich analysiere Persönlichkeiten. Manche Charaktere kommen immer gut miteinander aus, während andere ständig in Streit geraten. Das gilt fürs Liebesleben, aber auch für Arbeitsbeziehungen, Mitbewohner, Sportmannschaften, Karriere …“
„Sie schreiben eine Dating-Kolumne für uns“, unterbrach BT sie.
Der Mann hörte einfach nicht zu. Piper stieß die Luft aus. „Meine Theorie basiert auf ausgiebiger Recherche.“
„Ihre Recherche basiert auf Unsinn.“
Travis unterdrückte ein Lachen.
„Zumindest ist es ziemlich profitabler Unsinn“, warf Dancie ein, doch das war wenig hilfreich.
„Na, vielen Dank“, sagte Piper leise.
„Und wir können es noch profitabler gestalten.“
„Wir profitieren davon, bis die Blase platzt“, warf Travis ein. „Deshalb verlasse ich mich lieber auf den Standard. Bier, Football, Barbecue. Wenn bei mir der Unsinn in sich zusammenfällt, habe ich mein Sicherheitsnetz.“
„Haben Sie gerade Marks Arbeit als Unsinn bezeichnet?“ Piper konnte Marks durchdringenden Blick förmlich spüren und sah zu ihm. Wie konnte der Blick dieser blauen Augen gleichzeitig so heiß und so eiskalt sein?
„Natürlich nicht.“ Mit kumpelhaftem Lachen wandte Travis sich an Mark und sah schnell wieder weg. „Wir nehmen Mark zum Super Bowl mit, damit die Leser sehen, dass es ihm wieder gut geht.“
„Sagtest du nicht, er sei dann schon in Übersee?“, warf Dancie ein.
„Per Videokonferenz, Dancie.“ Ungeduldig winkte Travis ab. „In HD ist das fast so gut, als sei er persönlich vor Ort.“
„Freut mich, dass du so denkst.“ BT räusperte sich. „Denn den nächsten Super Bowl wirst du auf dem riesigen Fernseher verfolgen, den du da unten stehen hast.“
Reglos sah Travis seinen Vater an. „Was meinst du damit?“
Jetzt wird’s unschön, dachte Mark. Travis liebte seine Super-Bowl-Partys.
BT beugte sich vor. „Ich meine damit, dass das Gehalt für Marks neuen Partner aus deinem Budget für den Super Bowl kommt.“
Ein Partner? Die Richtung, in die das Gespräch lief, gefiel Mark immer weniger.
„Was für ein neuer Partner?“ Fragend sah Travis zu Mark. „Du hast mir nichts gesagt von …“
„Danke“, Mark wandte sich an BT, „aber ich brauche keinen Partner. Ich komme allein klar.“
„Schön zu hören. Trotzdem werden Sie zusammen mit einem Partner arbeiten. Sie gehen zu große Risiken ein, Mark.“
Das hörte er nicht zum ersten Mal. „Deshalb bekomme ich auch Storys, die sonst niemand bekommt. Sie zögern, fallen zurück oder warten auf ein Okay der Behörden. Ich mache einfach weiter.“
„Manchmal ist Zurückhaltung klüger.“
Jetzt kommt’s, dachte Mark. Jetzt bekomme ich meine Lektion. In gewisser Weise hatte BT auch ein Recht dazu. Allerdings missfiel ihm, dass diese Unterhaltung vor Travis’ Schwester und Piper mit ihrem durchdringenden Blick stattfand.
Normalerweise war es ihm egal, was Fremde von ihm hielten. Sie war nicht sein Typ, und es bestand keinerlei Grund, wieso sie sich nach dem heutigen Tag jemals wiedersehen sollten. In ein paar Monaten wäre er ohnehin am anderen Ende der Welt.
„Bei Ihrem letzten Einsatz haben Sie die Warnungen des State Departments einfach ignoriert. Und Sie haben meine direkte Anweisung ignoriert, den Kontakt mit Mendoza abzubrechen.“
Mark wollte das alles nicht noch einmal hören. „Das Treffen mit Mendoza war ein Risiko, zu dem ich bereit war.“
„Aber ich war es nicht!“ BT richtete sich auf. „Mark, Ihre Entscheidung hat mich Stunden meines Lebens gekostet, in denen ich mich mit kleinlichen Bürokraten und anderen, sehr unangenehmen Leuten herumärgern musste. Sie sind nur hier, weil Travis bei den Lesern von Guys of Texas Geld gesammelt hat, um eine Söldnertruppe in diese Berge zu schicken und Sie herauszuholen.“
Genau. Und die Organisation, die verschleppte Geiseln befreite, hatte dadurch eine Menge Publicity gewonnen. „Ich weiß das sehr zu schätzen.“
BT ließ sich nicht beirren. „Mit einem Partner an Ihrer Seite würden Sie in heiklen Situationen nachdenken, bevor Sie handeln.“
Das klang mehr nach einem
Weitere Kostenlose Bücher