Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tiffany Extra Band 2 (German Edition)

Tiffany Extra Band 2 (German Edition)

Titel: Tiffany Extra Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Hoffmann , Leslie Kelly , Joanne Rock , Heather Macallister
Vom Netzwerk:
hat. Kommen Sie einfach rein und geben Sie mir die Pillen. Ich sorge dafür, dass ich eine Flasche Wasser bei mir habe.“

4. KAPITEL
    Im dichten Verkehr von Austins Innenstadt dauerte es etwas, bis Piper das Medikament aus dem Schließfach in der Männerumkleide bekommen hatte.
    Die lange Fahrt gab Piper Zeit zum Nachdenken.
    Sie wurde nicht schlau aus Mark. Er war ein Doppel-Alpha, aber er hatte zugegeben, dass er Schmerzen hatte. Ein Alpha, der seine Verletzlichkeit zeigte? Bei dem Meeting hatte er BTs Vorwürfe einfach über sich ergehen lassen. Dass BT ihm ein Ultimatum gestellt hatte, war ein Fehler gewesen. Männer wie Mark ließen sich auf diese Weise nicht unter Druck setzen.
    Piper suchte nach einem Parkplatz und dachte an ihr kleines Spielchen mit der Kaffeekanne. Ziemlich unprofessionell, aber es hatte Spaß gemacht. Wann hatte sie sich das letzte Mal mit einem Mann amüsiert? In letzter Zeit fand sie Männer allesamt langweilig und berechenbar. Es dauerte keine Minute, und sie hatte sie in eines der Typenfelder eingeteilt.
    Mark war anders.
    War da etwa ein kleines Flattern in ihrem Magen? Oh, das war kein gutes Zeichen. Wenn sie es zuließ, konnte Mark ihr viel bedeuten. Aber dazu würde sie es nicht kommen lassen. Und er würde es auch nicht versuchen.
    Aber was wäre, wenn Mark kein so unstetes Leben führen würde? Wenn sie darüber hinwegsah, dass er der falsche Typ Mann für sie war? Würde sie mit ihm denselben Fehler machen, den ihre Mutter schon ihr ganzes Leben lang wiederholte?
    Piper gab die Suche nach freien Parklücken auf und fuhr ins nächste Parkhaus.
    Wenn sie sich auf Mark einließ, würde das kein schönes Ende finden. Es würde nicht einmal lange dauern.
    Folglich lautete der klügste Plan: Park das Auto, bring Mark seine Pillen, und dann fahr zu Dancie und tröste sie. Doch wahrscheinlich brauchte Dancie gar keinen Trost. Sie verkraftete die Ausbrüche ihres Vaters erstaunlich gut.
    Ganz oben im Parkhaus fand Piper endlich eine freie Lücke, und es war bereits zwanzig nach eins, als sie endlich das Burns-Gebäude betrat. Mittlerweile hatte Marks Seminar längst begonnen.
    Ethik im Auslandsjournalismus, der Kurs fand im größten Hörsaal statt.
    Piper öffnete die hintere Tür einen Spalt und sah, dass der Hörsaal bis auf den letzten Platz besetzt war. 250 bis 300 Studenten, und ganz vorn auf einem Hocker auf der Bühne vor einer Leinwand saß Mark.
    Die Lederjacke hatte er ausgezogen, und die Ärmel des hellblauen Hemds hatte er hochgekrempelt. Neben ihm stand ein kleiner Tisch, und selbst aus der Entfernung konnte Piper die kleine Wasserflasche darauf erkennen.
    Glaubte er im Ernst, sie würde jetzt durch den ganzen Saal zur Bühne marschieren und ihm vor allen Studenten seine Pillen geben? Niemals.
    Zum Glück entdeckte sie einen Seiteneingang und öffnete die Tür einen Spalt. Sie führte direkt vor der Bühne in den Saal. Piper trat ein, und einige Köpfe wandten sich ihr zu. Marks auch. Ohne seinen Vortrag zu unterbrechen, winkte er sie zu sich.
    Piper stieg die Stufen zur Bühne hinauf, und noch während sie auf ihn zukam, öffnete er die Flasche Wasser.
    „So was gibt’s übrigens gratis dazu: Es tut weh, angeschossen zu werden oder einen Stich abzubekommen.“
    Piper reichte ihm die Dose mit den Pillen.
    „Glauben Sie mir: Selbst der ganze Medienrummel ist das nicht wert.“ Unter dem Gelächter der Studenten schluckte er eine der Pillen. „Danke.“ Flüchtig lächelte er Piper zu.
    Aus der Nähe war er immer noch der gut aussehende Journalist, aber sein Gesicht war angespannt, und dunkle Ringe lagen unter seinen Augen.
    „Auf der Packung steht, man soll zwei nehmen“, stellte Piper fest, als er die Dose wegstellen wollte.
    Nach einem kurzen Blick zu ihr schaltete er das kleine Mikro an seinem Kragen aus. „Eine oder zwei, je nach Bedarf.“
    „Sie brauchen zwei.“
    Er wirkte ungeduldig. „Die zweite nehme ich, wenn es nötig ist.“
    Piper rührte sich nicht, obwohl der gesamte Hörsaal jetzt in absolute Stille verfallen war. „Sicher hat man Ihnen gesagt, dass Sie dem Schmerz zuvorkommen sollen. Im Moment hat der Schmerz aber großen Vorsprung.“
    Sie sahen sich in die Augen, und trotz der Augenringe war sein Blick durchdringend wie ein Laserstrahl.
    Konnte es ihr nicht egal sein, ob er die zweite Pille nahm? Piper war nicht für ihn verantwortlich, und obendrein war es anmaßend, wenn sie sich hier, vor seinen Studenten, auf Machtspielchen mit ihm

Weitere Kostenlose Bücher