Tiffany Extra Band 2 (German Edition)
gut, ich hab verstanden.“ Dancie hob die Hände. „Was hältst du davon, wenn ich versuche, nicht hier zu sein, wenn deine Klienten kommen. Ich könnte von zu Hause aus arbeiten oder mit meinem Laptop zu Mikey gehen und von dort aus am Web-Interface arbeiten.“
Fragend zog Piper die Brauen hoch. „Mikey?“
„Unser Website-Programmierer.“ Dancie fummelte in ihren Haaren herum und wich Pipers Blick aus.
Sie mag ihn! Piper unterdrückte ein Lächeln. Endlich gab es einen Mann, für den Dancie sich interessierte! „Vielleicht kann Anna meine Außentermine so zusammenstellen, dass du längere Zeiträume von hier aus arbeiten kannst.“
„Bin schon dran!“, tönte es von nebenan.
„Danke Anna.“ Piper hob nicht einmal die Stimme.
„Einverstanden.“ Dancie hob den Stapel Bewerbungen wieder hoch. „Die bringe ich zurück zu Travis.“
„Wieso?“
Verwundert erwiderte Dancie den Blick. „Ich weiß doch, wie genervt du von Mark bist. Seit du gestern aus dem Friezen-Burger zurückgekommen bist, bist du völlig von der Rolle.“
Piper rutschte in ihrem Sessel hin und her. Für ihren Zustand gab es sicher auch andere Umschreibungen.
„Für das Büro haben wir eine Lösung gefunden, also brauchst du Mark nicht mehr als Kunden zu akzeptieren.“ Sie wandte sich zum Gehen.
„Äh … warte mal.“
Langsam drehte Dancie sich um und sah ihre Freundin durchdringend an.
Es hatte zwar wenig Sinn zu versuchen, etwas vor der Frau zu verbergen, die sie so gut kannte, aber Piper versuchte es trotzdem. „Er hatte schon einen Termin. Es ist okay.“
Im Zeitlupentempo kam Dancie zum Schreibtisch zurück und legte die Bewerbungen ab. Dann sah sie Piper lange in die Augen. „Sei bloß vorsichtig.“
Mark trat auf den winzigen Balkon seines Apartments. Die Nacht war kühl, aber seltsamerweise nicht erfrischend. Er blickte auf die Skyline von Austin und zu den beleuchteten Straßen. Gelächter und Musik von den Studenten drangen zu ihm empor.
Wieso dachte er bloß ständig an Piper? Er hatte sogar von ihr geträumt!
Ja, er wollte sie wiedersehen. Nicht nur wegen des Jobs, sondern, um mit ihr zusammen zu sein. Die Fragen, die sie ihm stellte, gefielen ihm nicht, und noch weniger gefielen ihm seine Antworten. Piper weckte düstere Erinnerungen in ihm, und jetzt drang sie auch noch in seine Träume ein. Verdammt, und trotzdem wollte er sie sehen!
Es musste an dem Kuss liegen. Er hatte Piper kaum berührt, und schon hatte sie in seinen Armen gelegen. Er wäre glücklich gewesen, sie bis in alle Ewigkeit nur zu küssen.
Bei dem Kuss hatte er … etwas gefühlt. Er wollte dieses Gefühl lieber nicht genauer benennen und am liebsten überhaupt nicht näher darüber nachdenken. Aber der Kuss hatte ihn tiefer berührt als jeder andere Kuss zuvor, selbst die leidenschaftlichsten beim heißen Sex.
Wir sind soweit fertig miteinander.
Mark umfasste das Balkongeländer. Sie konnte einen solchen Kuss vielleicht ignorieren, aber er konnte es nicht.
Nein, sie waren noch lange nicht fertig miteinander. Es hatte gerade erst begonnen.
„Und? Sind das die glücklichen Gewinnerinnen?“ Dancie trat an Pipers Schreibtisch und betrachtete die Stapel aus Bewerbungen.
Piper nickte. Sie hatte die Schriftstücke mit den angehefteten Fotos sortiert. „Diese Bewerberinnen schicke ich ihm zuerst.“ Sie deutete zu dem linken Stapel. „Er wird sie alle ablehnen, um damit zu zeigen, dass es schwer wird, die richtige Kollegin für ihn zu finden. Deshalb bewahre ich mir die besten Kandidatinnen für die zweite Runde auf.“
„Und wenn er sich doch für eine aus der ersten Gruppe entscheidet, nur um es schnell hinter sich zu bringen?“
„Dann verpasst er die besten Kandidatinnen!“ Zweifelnd sah sie Dancie an. „Und wenn die Arbeit mit ihr nicht klappt, wird er sagen: ‚Siehst du? Du hast keine Ahnung, was du tust.‘“
Dancie drückte Piper den ersten Stapel in die Hand. „Du grübelst zu viel. Schick ihm die hier, damit er Bewerbungsgespräche führen kann.“
Genau wie Piper es vorausgesagt hatte, lehnte Mark nach einem Vormittag voller Gespräche sämtliche Kandidatinnen ab.
„Du hast recht gehabt.“ Dancie reichte ihr einen Vegetarier-Croque und stellte ihr einen Becher Eistee auf den Tisch.
Ein paar Tage waren vergangen, und von Mark hatte Piper kein Wort gehört.
Anna machte gerade Mittagspause, und Piper und Dancie gingen beim Lunch die Kandidatinnen der zweiten Gruppe durch.
„Schickst du ihm alle sieben auf
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