Tiffany Hot & Sexy Band 30 (German Edition)
dass es taktisch unklug war, Forderungen zu stellen, doch inzwischen war er wirklich beunruhigt und nicht mehr in der Lage, seine coole Fassade noch lange aufrechtzuerhalten. Er musste Julie so schnell wie möglich von hier fortbringen.
„Fahr, wenn du willst.“ Sie deutete auf den schneebedeckten Berg, der majestätisch in der Ferne über der Stadtkulisse thronte. „Aber ich bleibe. Wir können uns dann ja am Montag wieder treffen.“
Aufgebracht warf er die Hände in die Luft. „Das ist doch Unsinn. Natürlich werde ich nicht ohne dich fahren, wenn es in erster Linie darum geht, dich in Sicherheit zu bringen.“
„Wir können unseren romantischen Ausflug ja irgendwann nachholen …“ Plötzlich hielt sie inne und sah ihn an. „Oh.“
Das hörte sich gar nicht gut an. Sie klang unsicher und enttäuscht.
„Wie konnte ich nur so dumm sein.“ Sie schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. „ Deshalb hast du mir erlaubt, dich zu fesseln.“
Er streckte ihr die Hand entgegen. „Julie …“
Sie wich ihm aus. „Und ich habe es für einen Vertrauensbeweis gehalten.“
„Das war es auch.“ Er vertraute ihr. Mehr als seinem Team in Washington. Trotzdem war sie noch eine Anfängerin.
„Dabei hast du es nur zugelassen, weil …“ Mitten im Satz brach sie ab. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Sie blinzelte. „Du hättest alles getan, um mich daran zu hindern, das Hotel zu verlassen.“
„Die vergangene Nacht hatte nichts damit zu tun, dass wir uns verstecken mussten.“ Es war ihm wichtig, dass sie das verstand. Bei den Fesselspielen ging es um den Austausch von Macht und Vertrauen. „Ich wollte, dass du deine Fantasien mit mir auslebst.“
„Das stimmt nicht.“ Anschuldigend zeigte sie mit dem Finger auf ihn und machte einen Schritt zurück. „Um mich aufzuhalten, war dir jedes Mittel recht.“
„Ich passe nur auf dich auf.“
Sie schüttelte den Kopf. „Ich kann selbst auf mich aufpassen.“
„Nein, das kannst du nicht.“ Seine Stimme wurde lauter. „Du spazierst durch die Welt, als wäre sie ein Vergnügungspark. Dabei hast du dir mächtige Feinde gemacht, die dich höchstwahrscheinlich aus dem Weg schaffen wollen.“
„Deshalb will ich sie ja auch so schnell wie möglich überführen. Aber dazu brauche ich neue Fotos.“
„Und deswegen willst du nur mit einem Handy und einem neuen Outfit bewaffnet direkt in die Höhle des Löwen marschieren?“ Ungläubig schüttelte er den Kopf. „Du bist wirklich verrückt. Das ist Selbstmord.“ Er mochte gar nicht darüber nachdenken, was für logistische Probleme ihr Plan mit sich brachte. Und welche Konsequenzen es haben würde, wenn Mercedes oder Tiffany sie erkannten. Und das würden sie. Da war er sicher. „Ich erlaube es nicht.“
Ungläubig sah sie ihn an. „Du willst es mir verbieten ? Ist das dein Ernst?“
„Das ist es.“ Er wusste, dass er ein Risiko einging, aber er konnte ihren Plan einfach nicht gutheißen. „Und ich werde dir nicht helfen, sondern dir so lange aus dem Weg gehen, bis du endlich zur Vernunft kommst und aufgibst.“
„Wow.“ Sie rieb sich die Stirn. „Du kennst mich wirklich schlecht.“
„Julie.“ Vorsichtig kam er auf sie zu. „Ich bin auf deiner Seite.“
Sie lachte verächtlich. „Sicher. Nur, dass du mir dabei ständig Vorschriften machst.“
„Ich möchte, dass du glücklich bist.“ Er legte eine Hand auf ihren Arm.
Entschieden schüttelte sie ihn ab. „Nein, du willst mich einsperren.“
„Das ist nicht wahr.“ Er wollte, dass sie das Leben führte, das sie sich wünschte. Aber musste sie sich dabei unbedingt in Gefahr begeben? „Ich möchte nur, dass du auf Nummer sicher gehst.“
Während er redete, war Julie zur Tür gegangen, entriegelte sie und legte die Hand auf den Griff. Ihre Augen verdunkelten sich, während sie sprach. „Ich habe es satt, immer auf Nummer sicher zu gehen. Mein ganzes Leben war bislang eine einzige Warteschleife. Aber das wird sich ändern.“ Sie öffnete die Tür. „Du hast mich aus meinem Käfig befreit, und ich habe meine Flügel ausgebreitet. Jetzt kannst du nicht von mir erwarten, dass ich freiwillig wieder in die Gefangenschaft zurückkehre.“ Entschlossen trat sie auf den Flur. „Ich werde es auch ohne deine Hilfe schaffen.“
„Julie, bitte, geh nicht. Wir sind noch nicht fertig.“
„Oh doch, das sind wir. Auf Wiedersehen, Eric“, sagte sie leise und schloss die Tür hinter sich.
So schnell es ihre Stilettos zuließen,
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