Tiffany Hot & Sexy Band 33
sagte sie sich, sonst nichts.
Zehn Minuten später hatte sie den halben Ordner durchgesehen.
Anscheinend war sie nicht die Einzige, die Pläne geschmiedet hatte. In dem Ordner steckten eine Menge Hochglanzbroschüren über Trainingsgeräte. Einige der Geräte hatte Mercer eingekreist oder angekreuzt. Dazu kamen von ihm getippte Seiten voller Ideen, was es im Boxclub zu verbessern gab. Selbst Angebote einiger Firmen hatte er bereits eingeholt. Am spannendsten fand Jenna zwei Broschüren über Collegekurse für Ernährungswissenschaften und Sportmedizin. Die Anmeldeformulare lagen gleich mit dabei.
„Hey.“
Erschrocken fuhr sie herum.
Mercer lehnte an der Tür und schälte sich eine Banane.
Hastig klappte sie den Ordner zu und schob ihn zurück an seinen Platz. „Entschuldigen Sie, ich habe geschnüffelt.“
„Schon gut, ich verzeihe Ihnen. Im Grunde ist es Ihr Zimmer.“ Er sagte es in einem übertrieben gnädigen Tonfall, der eine Spur gutmütigen Spottes enthielt, wodurch sich Jenna etwas entspannen konnte.
Sie sah zu dem Ordner. „Scheint so, als hätten Sie ein paar große Pläne.“
„Leider habe ich keine Ahnung, wie ich all das finanzieren soll. Jetzt liegt es alles in Ihrer Hand, schätze ich.“
Das tat weh. „Und Sie wollen Kurse in Ernährungswissenschaft belegen?“ Sie musste an die Konservendosen in der Speisekammer denken. Bestimmt konnte Mercer noch eine Menge lernen.
„Es war nur eine Idee. Aber ich bin jetzt vierunddreißig. Wenn es bei mir für eine Karriere als Profi gereicht hätte, hätte ich den Sprung schon vor fünfzehn Jahren gemacht.“ Er aß von der Banane. „Es reicht mir, beim Sparring mit den Jungs mitzuhalten und ab und zu bei einem Amateurwettbewerb mitzumachen.“
Fit genug ist er sicher, schoss es ihr sofort durch den Kopf. „Ihre Jungs? Sie haben Kinder?“
„Nein, nein, ich meine die Jungs, die ich trainiere.“
„Verstehe. Welchen Aufgabenbereich hatten Sie denn, bevor mein Vater so krank wurde?“
„Trainer, Assistent, Buchführung, Events organisieren. Mädchen für alles.“ Er lachte. „Klingt vielleicht bescheuert, aber dieser Club ist mein Leben.“
„Klingt überhaupt nicht bescheuert.“ Ohne darüber nachzudenken, setzte sie sich auf seine Bettkante und bereute es sofort. War das zu vertraulich? Ihr wurde noch unwohler, als Mercer sich neben sie setzte. Nur ein kleines Stück Decke trennte ihren Schenkel von seinem.
„Vielleicht könnte ich mich als Ergotherapeut für verletzte Boxer ausbilden lassen. Damit könnte ich den Geschäftsbereich des Clubs erweitern.“
Es bedrückte sie, dass sie die Hoffnungen dieses Mannes im Keim erstickte, indem sie ihre eigenen verwirklichte.
Die Stimmung änderte sich, und das lustvolle Prickeln ging über in etwas Warmes und Verletzliches.
„Das war immer nur ein vager Traum.“ Er stand auf. „Tut mir leid, dass ich Sie erschreckt habe. Ich wollte nur schnell etwas essen, bevor die Mittagssession anfängt. Wir sehen uns später.“
„Noch mal Entschuldigung, dass ich hier geschnüffelt habe.“
„Ist alles kein Geheimnis, Boss. Trotzdem danke für die Entschuldigung.“
Sekunden später fiel die Apartmenttür ins Schloss, und Jenna stieß einen gigantischen Seufzer aus.
3. KAPITEL
Als sie am nächsten Tag zur Mittagszeit gerade unterwegs war, bekam Jenna den Anruf, dass ihre Matratze und ihr Lattenrost nachmittags angeliefert werden würden. Schnell kaufte sie sich noch Bettwäsche und Bettzeug und telefonierte anschließend mit ihrer Mutter, um ihr alle Neuigkeiten mitzuteilen. Nur dass Mercer vorübergehend bei ihr wohnte, verschwieg sie, um sich nicht zahllose Ratschläge und Warnungen anhören zu müssen.
Es war bereits halb vier, als sie mit ihren Errungenschaften im Apartment eintraf. Wieder war die Wohnung leer. Die Sonne war bereits hinter den hohen Gebäuden verschwunden, und in den Zimmern war es dunkel.
Sie betätigte den Schalter einer Lampe, aber trotzdem blieb alles finster. Sie wollte eine andere Lampe einschalten, aber auch diese funktionierte nicht.
Hoffentlich fand sie Mercer unten im Boxclub.
Im Club trainierte er gerade zwei junge Männer und rief ihnen Anweisungen zu. Diesmal trug er allerdings zum Glück ein Shirt, sodass Jenna nicht gleich wieder abgelenkt wurde.
Sobald sie näherkam, entdeckte er sie. „Hey Boss, wie geht’s?“
„Gut, Mercer. Und Ihnen?“
„Mir würde es viel besser gehen, wenn der Junge da eine bessere Beinarbeit zeigen würde.“ Er
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