Tiffany Hot & Sexy Band 33
hatte. Doch hier ging es nicht darum, Menschen durch die Arbeit an ihrem Unterbewusstsein dabei zu helfen, gesund zu werden. Es ging darum, durch diese Techniken Emotionen zu verstärken. Wut. Und Hass.
Nie im Leben würde sie ihnen dabei helfen! Außerdem war das überhaupt nicht ihr Fachgebiet. Sie hatte versucht, es der Ratte zu erklären. Sie war keine Neurologin und hatte keine Ahnung, wie akustische Signale sich auswirkten, wenn man versuchte, sie für negative Emotionen zu verwenden. Zudem wusste sie nicht einmal, wo genau im Gehirn Wut und Zorn entstanden – und somit konnte sie auch kein speziell darauf zugeschnittenes akustisches Programm entwickeln.
Alle ihre Argumente waren im Nichts verhallt. Stattdessen hatte man sie in einen Raum gebracht, den sie „das Labor“ nannten. Ein Haufen technisches Equipment, mit dem sie nichts anfangen konnte, nutzlose Fachbücher und kein Zugang zu aktueller Forschungsliteratur – so konnte sie nicht vorankommen, selbst wenn sie gewollt hätte.
Trotzdem ließ man sie Tag für Tag wieder daran arbeiten. Und der Druck stieg.
Alles, was Alexia blieb, war der Rückzug in ihre Meditationspraxis und die fokussierte Atmung aus dem Yoga, die sie seit Jahren praktizierte. Es war ihr Ort der Ruhe, an den ihr niemand folgen konnte.
Zudem konnte sie nur hoffen, dass inzwischen jemand bemerkt hatte, dass sie verschwunden war. Man würde sie hier herausholen. Ganz sicher. Ihr Vater war vielleicht nicht wild darauf, seine Tochter zu retten. Aber hier ging es um mehr: die Sicherheit der Vereinigten Staaten von Amerika.
Er würde etwas tun. Und Alexia hoffte nur, dass es schnell passieren würde.
„Ich muss zugeben, ich bin nicht überrascht“, sagte der Mann mit kalter Stimme. „Enttäuscht, ja. Aber überrascht nicht. Ich hatte allerdings mehr erwartet von einer sogenannten Expertin.“
Alexia schluckte schwer, doch sie schwieg. Sie wollte sich nicht provozieren lassen.
Der Mann lächelte verschlagen. „Jemand, der sich so in der Forschung hervortut und zudem der eigenen Familie die Stirn bietet, klang für mich vielversprechend.“
Alexia stockte der Atem. Er wusste, wer ihre Familie war? Das änderte alles! Sie hatte bisher gedacht, es ginge nur um die Forschung. Und dass sie entführt worden war, weil sie als Expertin für akustische Technologien zur Beeinflussung des Unterbewusstseins galt. Aber was, wenn es um etwas ganz anderes ging? Um ihren Vater?
„Bitte“, hörte sie sich sagen, bevor sie es verhindern konnte, „lassen Sie mich gehen. Ich kann Ihnen nicht weiterhelfen. Schon gar nicht mit den technischen Mitteln, die mir hier zur Verfügung stehen. Niemand könnte damit etwas anfangen.“
„Sie lügen“, zischte der Mann und schüttelte den Kopf. „Die Medien haben gejubelt, Sie wären kurz vor dem entscheidenden Durchbruch Ihrer Studie. Sie wissen, was zu tun ist. Emotionen zu verändern ist Ihr Job. Tun Sie es.“
Alexia spürte, wie ihr Herz zu rasen begann. Er schien es einfach nicht verstehen zu wollen. „Ich habe Ihnen gesagt, dass es nicht so leicht ist. Man legt nicht einfach einen Schalter um, und dann entsteht Wut. Unsere Studie hatte ihren Schwerpunkt auf körperlichen Beschwerden und deren Heilung. Nicht auf Emotionen. Ich kann Ihnen nicht helfen.“
Die Ratte lachte heiser und legte den Kopf schräg. „Vielleicht sollten wir Ihrer Motivation etwas auf die Sprünge helfen“, sagte er gefährlich leise. Dann deutete er auf einen großen Mann an der Tür, der Alexia die meiste Zeit über bewachte.
„Sie sind eine wirklich hübsche Frau. Und der gute Robert dort drüben hat Interesse an Ihnen bekundet. Meinen Sie, ich sollte ihm für seine hervorragenden Dienste einen kleinen Dank erweisen?“
Alexias Herz machte einen Sprung und raste dann stolpernd weiter. Angst stieg in ihr auf. Der Blick des Bewachers war eindeutig, und allein der Gedanke, er könnte …
Sie unterdrückte ein Würgen in ihrer Kehle.
„Bedauerlicherweise ist Robert nicht besonders vorsichtig im Umgang mit Frauen“, fuhr die Ratte fort. „Ihre Vorgängerin war leider nicht mehr zu gebrauchen, nachdem er mit ihr fertig war.“
Schwarze Punkte begannen vor Alexias Augen zu tanzen.
„Aber ich werde Ihnen zunächst vielleicht doch noch eine Chance geben“, sagte der Mann nun und nahm einen Schluck aus dem Weinglas, das vor ihm auf dem Tisch stand. „Ich denke darüber nach. Und morgen werde ich entscheiden, ob Robert auf seine Kosten kommt oder nicht.“ Ein
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