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Tiffany Lieben & Lachen Band 0003

Tiffany Lieben & Lachen Band 0003

Titel: Tiffany Lieben & Lachen Band 0003 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Collins Cheryl Anne Porter
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Brief aus dem Umschlag.
    Das Datum oben auf dem Briefbogen war so schnell hingekritzelt worden, dass es kaum zu entziffern war. Aber der Brief war wohl von heute. Rosie runzelte die Stirn. Der Mann hatte wirklich eine fürchterliche Handschrift. Oder er war sehr in Eile gewesen.
    Dafür hatte sie durchaus Verständnis – wenn sie daran dachte, unter welchem Zeitdruck sie morgens immer in die Redaktion kam. Fast fühlte sie schon so etwas wie Sympathie für den Schreiber.
    ’Mr Real, ich versinke in einem Meer von Exfrauen … eine Exfrau, eine Exverlobte.’
    Rosie sah hoch. Wieso Meer? Ob irgendeine mystische Bedeutung dahinter steckte? Nein, wahrscheinlich nicht. Der Mann war vermutlich nur überfordert, als er das hier schrieb. Oder depressiv. Wieder blickte sie auf das unruhige Schriftbild. Oder wütend? Sie las weiter.
    ’Warum fordern Frauen immer so viel? In meiner Kindheit und Jugend musste ich ständig zwischen meiner Mutter und meiner Schwester vermitteln, musste kochen, wenn sie hungrig waren, und ihnen was zu trinken holen, wenn sie Durst hatten. Das ist jetzt zwar sechzehn Jahre her, aber bisher hat sich daran nichts geändert. Immer noch bin ich nett zu meiner Exverlobten, die möchte, dass ich mich um sie kümmere, und zu meiner Exfrau, die zwanghaft mein Büro umgestalten muss, wann immer eine ihrer Affären zu Ende gegangen ist. Und zwar in thematischer Verbindung zu ihrem Ex-Lover. Doch damit nicht genug, jetzt will mir eine fremde Frau noch meinen Platz stehlen!
    Da meine Exverlobte meine E-Mail abrufen kann, bitte ich Sie, mir an das Postfach zu schreiben, siehe Rückseite des Briefumschlags.
    Vielen Dank im Voraus
    Ein von der Venus Gezeichneter, der auf den Mars umsiedeln möchte’
    Er schien sich für die römischen Götter begeistern zu können, während Rosie die griechischen vorzog. Aber das machte keinen großen Unterschied.
    “Offensichtlich ein vernünftiger einsichtiger Mann”, sagte sie leise vor sich hin. “Wenn jemand Rat und Führung einer Göttin braucht, dann dieser glückliche Sterbliche.”
    Sie sah schnell hoch. Aber keiner schien sie gehört zu haben.

4. KAPITEL
    Etwa um halb neun abends fuhr Ben nach einem Geschäftsessen langsam die Einfahrt zu seinem Haus hinauf, das in einem Vorort von Chicago lag. Es war eine Art Landhaus, und Ben fühlte sich darin sehr wohl. Der einzige Ort auf Erden, wo er allein war, wenn er die Tür hinter sich zugemacht hatte. Sein Hund Max war natürlich da, aber weder eine Exverlobte noch eine Exehefrau. Und keine Parkplatzdiebin machte ihm diesen Platz streitig.
    Er drückte auf einen Knopf oberhalb des Rückspiegels. Das Garagentor öffnete sich, und er fuhr hinein. An der Rückseite der Garage waren Borde angebracht, in denen er seine Werkzeuge verwahrte. Mitten zwischen Sägen, Bohrern und Schraubenziehern lagen Erinnerungen an frühere Hobbys: ein Baseballhandschuh, Inlineskates, ein angestoßener Kasten für eine Trompete.
    Er stieg aus und drückte auf einen Knopf an der Wand. Das Garagentor schloss sich quietschend. Ben blickte kurz zur Decke. Dort hing ein Kajak, und das Kajakfahren war ein Sport, den er unbedingt wieder aufnehmen wollte. Neun oder zehn Jahre war das jetzt schon her, und wie sehr hatte er diesen Sport geliebt. Noch jetzt fühlte er die heiße Sonne auf der Haut, hörte das Schwappen des Wassers gegen das Boot, das jetzt mit Staub bedeckt war. Er hatte schon die Idee gehabt, mal in einer ganz exotischen Umgebung Kajak zu fahren, in Neu Guinea vielleicht oder Afrika, und viele Fotos zu machen. Kopfschüttelnd steckte er den Schlüssel ins Schloss. Was war aus all diesen Träumen geworden?
    Die Tür führte von der Garage aus direkt in die Küche. Klassische Musik kam ihm entgegen. Er ließ für Max immer das Radio an. Am späten Nachmittag gingen außerdem verschiedene Lampen im Haus automatisch an. “Max?”, rief er und sah sich in der Küche um, die durch eine Schiebetür vom Wohnzimmer getrennt war. Die Tür war immer einen Spalt offen, damit der Spaniel hindurch konnte, um sein Herrchen zu begrüßen.
    Heute Abend kam kein Max.
    “Max?”, rief Ben wieder. Das Telefon auf dem Küchentisch blinkte. Der Anrufbeantworter. Klienten. Rechtsprobleme, Fragen, Auseinandersetzungen. Die konnten warten. Dabei wollte er nichts anderes, als sich in Ruhe mit Max unterhalten.
    Stille. Und keine feuchte Hundeschnauze war in Sicht.
    Ben schob die Schiebetür auf. “Max?”
    Aber statt das Kratzen der Hundekrallen auf dem

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