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Tiffany Lieben & Lachen Band 0003

Tiffany Lieben & Lachen Band 0003

Titel: Tiffany Lieben & Lachen Band 0003 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Collins Cheryl Anne Porter
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Huhn, Hack, Corned Beef, Kartoffeln und allem, was der Mutter sonst noch in den Sinn kam. Das konnte sogar ein Stück Apfel sein. Und Mutter machte daraus etwas Besonderes, indem sie verkündete, dass derjenige, der den Apfelkuchen erwischte, einen Preis bekäme.
    Rosie hatte sich nie vorstellen können, dass sie sich nach diesem Eintopf zurücksehnen würde. Aber was würde sie nicht dafür geben, jetzt an dem kräftigen Eichentisch zu sitzen und angesichts des großen eisernen Topfes zusammen mit Vater und Brüdern aufzustöhnen. Sie würden sich vielsagend ansehen, während sie in ihrem Essen herumstocherten und versuchten, die Reste von früheren Mahlzeiten zu identifizieren.
    Es klingelte schrill.
    Aus ihren Erinnerungen herausgerissen, versuchte Rosie die Richtung zu bestimmen, aus der das schrille Klingeln kam. War das Telefon unter dem Zeitungsstapel dort drüben vergraben? Oder hatte sie es unter das Kissen gestopft?
    Es klingelte immer noch.
    Ich muss mich daran gewöhnen, das Telefon immer an dieselbe Stelle zu tun, dachte Rosie. Seufzend warf sie ein Kissen zur Seite. Nichts. Wenn es hineinpasste, würde sie das Telefon zu den Schlüsseln in den Helm stellen. Dann käme sie nie wieder in so eine peinliche Lage. Schnell schob sie die Zeitschriften auseinander. Da, etwas Hartes. Sie hielt das Telefon ans Ohr. “Hallo?”
    “Rosie Posie?”
    Das war ihr ältester Bruder. “Dillon!” Sie ließ sich wieder auf die Liege fallen und grinste. “Hallo, großer Bruder. Was gibt’s?”
    “Wie geht es unserer Großstadtpflanze?”
    “Die sehnt sich nach Moms Eintopf.”
    “Ist denn das Essen in Chicago so fürchterlich?”
    “Nein.” Rosie musste lachen. “Ich habe nur gerade einen Anfall von Heimweh.”
    “Moms Eintopf könnte einen Anfall anderer Art hervorrufen. Aber, Schwesterherz, wenn du den Eintopf so sehr vermisst, können wir dir gern was schicken. Am liebsten den ganzen Topf.”
    Rosie lachte. “Um Himmels willen, nein. Du hast mich nur in einer schwachen Stunde erwischt. Was ist los? Normalerweise rufst du doch am Sonnabendmorgen an.” Jeden Sonnabendmorgen um Punkt halb acht. Rosie hatte so eine Ahnung, als wollte sich ihr Bruder dadurch vergewissern, dass mit ihr alles in Ordnung war. Dass sie Freitag nicht zu lange ausging. Oder vielleicht gar nicht nach Hause kam in der Nacht! Um ehrlich zu sein, nicht nur Dillon rief an. Alle vier Brüder meldeten sich regelmäßig. Aber sie nahm es ihnen nicht übel. Sie wusste, dass sie Angst um sie hatten, weil sie sie liebten. Sie wollten sie beschützen. Schließlich war sie die Jüngste und dazu noch das einzige Mädchen.
    “Ich wollte dich nur freundlich daran erinnern, dass Sonntag Vatertag ist”, sagte Dillon. “Pops hat mittags schon in den Briefkasten geguckt und dann später am Nachmittag noch mal.”
    Sie wusste, was er damit sagen wollte. Ihr Vater wartete auf eine Karte seiner Jüngsten. Ihr Vater war ein großer Mann mit großen Händen und einem ebenso großen empfindsamen Herzen. Mehr als einmal hatte sie ihren Vater dabei überrascht, dass er sich eine Träne von der Wange wischte, während er dem Sonnenuntergang zusah oder dem Kirchenchor zuhörte.
    “Morgen ist eine Karte im Briefkasten, ganz bestimmt.”
    “Gut, Rosie Posie. Wie geht es dir sonst?”
    Sie seufzte leise, der Tag war anstrengend gewesen. “Ich habe viel zu tun. Ich bin heute befördert worden. Zwar nur für eine gewisse Zeit, aber ich kann wenigstens mal was schreiben.”
    “Schreiben? Dann gehörst du jetzt zu den richtigen Journalisten?”
    Anders als seine Brüder hatte Dillon sich immer mit seinem High-School-Abschluss zufriedengegeben. Er war gern auf der Farm, die er, wie jeder wusste, eines Tages übernehmen würde. Da die übrigen Brüder andere Berufe hatten, war es ihnen nur recht so.
    “Ja, ich gehöre jetzt zu den echten Redakteuren.” Sie musste ihm ja nicht sagen, dass sie nur vorübergehend eine Kolumne übernommen hatte.
    “Schreibst du jetzt Artikel über das Leben in der Großstadt?”
    “So ungefähr.” Sie musste ihm ja auch nicht auf die Nase binden, dass sie Männern Ratschläge geben musste, wie sie sich von Exfrauen und Exverlobten befreien konnten. Sie musste an ihren eigenen Ärger wegen des Parkplatzes heute Morgen denken, als sie einen Schmutzfleck auf ihrem Rock entdeckte.
    “Ist man denn nett zu dir?”
    “Mit einer Ausnahme, ja.”
    “Was für eine Ausnahme?”
    Sie rieb auf dem Schmutzfleck herum. “Ein Idiot.” Einmal

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