Tiffany Lieben & Lachen Band 0003
hatte sie den Rock erst getragen, und jetzt musste sie ihn bereits in die Reinigung bringen. Schluss mit den Träumen über weiße Südseestrände! Der Kerl hatte sie auch so schon genug Geld gekostet.
“Idiot?”
“Allerdings. Er hat mich bedrängt.”
“Was ist denn passiert?”, fragte Dillon ernst. “Belästigt er dich immer noch?”
“Der wird mich belästigen, bis er seinen Willen hat, dieser blöde, unverschämte, freche Kerl.” Sie blickte schnell auf die Uhr. “Ach, du Schreck, es ist gleich sieben! Entschuldige, Dillon, aber Pam kommt gleich, und ich hatte versprochen, uns was zum Essen zu machen. Und bisher habe ich noch nichts vorbereitet.” Sie hatte noch etwas Huhn, ein Glas Gurken und ein angebissenes Stück Kirschkuchen im Kühlschrank. Plötzlich war ihr klar, warum ihre Mutter immer wieder diesen Eintopf gemacht hatte.
“Er belästigt dich, bis er seinen Willen kriegt? Was soll denn das bedeuten?”
“Dillon, tut mir leid, ich muss aufhören. Dad bekommt morgen eine Karte. Ich hab dich lieb.”
Sie wartete auf sein halblautes “Ich dich auch” und legte schnell auf.
Der sanfte Klang einer Violine weckte Ben aus einem merkwürdigen Traum. Er hatte von Umzugsleuten geträumt, die wie Geishas gekleidet waren und orangefarbene Sofas und Toilettenbecken herumtrugen. Er öffnete langsam die Augen, blickte auf den Radiowecker und drehte die Lautstärke auf. Das Erste Brandenburgische Konzert. Er lächelte in sich hinein. Was gab es Schöneres, als morgens von Bach geweckt zu werden? Kurz kam ihm der Gedanke, wie es wohl wäre, mit Rosie aufzuwachen, ihr warmer Körper eng an ihn gepresst. Und wenn sie ihn dann mit ihren haselnussbraunen Augen ansah und “Guten Morgen” flüsterte …
Das wäre ganz sicher noch besser als Bach.
Als er merkte, dass sein Körper auf diese Fantasien reagierte, sprang er schnell aus dem Bett. Er musste aufstehen, frühstücken, zur Kanzlei fahren und sollte nicht an diese attraktive, aber sehr eigensinnige Frau denken. Er ging ins Badezimmer, machte das Licht an und blieb wie angenagelt stehen.
Irgendetwas war anders.
Er rieb sich die Augen. Da waren die weißen Wände, das weiße Waschbecken, die weiße …
“Sie hat meine Toilette gestohlen!”, stieß er wütend hervor und starrte auf das Loch im Fußboden. Dann blickte er nach links. “Und die Duschtür!” Er trat von einem Fuß auf den anderen, denn der Fliesenboden war eiskalt.
Gestern war ihm im Badezimmer zuallererst das Wasser aufgefallen. Wasser war überall, an den Wänden, auf dem Fußboden. Meredith hatte hastig etwas gesagt von Umzugsleuten, die das Klobecken abgeschraubt, aber vergessen hätten, die Wasserzufuhr abzustellen. Es war ihnen dann nichts anderes übrig geblieben, als das Hauptventil zum Haus zu sperren.
Aber Meredith hatte ihm versprochen, dass alles besser als neu werden würde. Heute würde ein Klempner kommen und die Hauptleitung wieder in Ordnung bringen. Sie hatte dann einen Kasten Mineralwasser dagelassen und versprochen, Ben einen Prospekt mit neuen Toilettenmodellen vorbeizubringen.
Er hatte nicht die Nerven gehabt, nach weiteren Einzelheiten zu fragen. Es war ein fürchterlicher Tag gewesen. Er hatte Meredith lediglich gesagt, dass alles möglichst bald wieder in Ordnung gebracht werden müsste. Dann hatte er Max etwas zu fressen gegeben, hatte sich selbst einen Scotch eingeschenkt und war ins Bett gegangen. Er würde sich eine halbe Stunde früher wecken lassen, damit er sich im Fitnesscenter, das sich im untersten Stockwerk des Bürogebäudes befand, noch duschen, rasieren und anziehen konnte.
Er blickte auf die Uhr an der Wand. Sechs Uhr dreißig. Es wurde Zeit. Er zog sich schnell seinen Jogginganzug an, schlüpfte in die Tennisschuhe und fütterte Max. “Der ersten Frau deines Herrchens”, sagte er zu dem Hund, der ihn aufmerksam ansah, “und so Gott will auch seiner letzten, genügt es nicht, meine Couch neu beziehen zu lassen. Nein, die Frau musste auch noch mein ganzes Badezimmer auseinandernehmen.” Er stellte den Napf auf den Boden und kraulte den Hund hinter den Ohren. “Lass es dir gesagt sein, Buddy, heirate nie. Und wenn, dann niemanden, der dich und deine Umgebung vollkommen ummodeln will. Dies ist dein Zuhause, hier hast du das Sagen.”
Max sah ihn aus großen braunen Augen an und beugte sich dann über sein Fressen.
Ben lief schnell nach oben und holte seine Sporttasche, die er schon am Abend zuvor gepackt hatte. Dann stellte er unten
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