Tiffany Lieben & Lachen Band 0003
er, wo sie sich verbergen konnten.
Plötzlich kam ihm eine Idee. “Bei meiner Sekretärin, Mrs Hopemore, wären wir sicher. Sie lebt in Georgetown in der Nähe der Universität über einem Café. Dort wird uns niemand suchen. Außerdem lebt sie allein, liebt Hunde und wäre notfalls bereit, sich der Polizei gegenüber für mich zu verbürgen.”
“Wirklich?” Emily wirkte aus einem für David unerfindlichen Grund wenig begeistert. “Glauben Sie nicht, dass es ihr etwas ausmacht?”
“Nein, das wird es nicht”, fuhr er hastig fort. “Sie würde alles für mich tun.”
“So?”, entgegnete Emily spitz. “Ach, wie freue ich mich darauf, diese Frau kennenzulernen.”
Obwohl David jetzt an der Klugheit seines Vorschlags zu zweifeln anfing, konnte er gegen die beiden anderen nichts mehr ausrichten. Sie würden die Frau ohne Vorwarnung überrumpeln, damit sie nicht ablehnen konnte. Das war zwar hinterhältig, aber ihnen fiel keine bessere Lösung ein. David bekam ein schlechtes Gewissen, weil nicht nur David und Emily sich Mrs Hopemore aufdrängen mussten, sondern auch noch Godzilla und Rodney.
Es wird die Hölle werden, überlegte er, doch Mr Smith-Hill hielt es für einen ausgezeichneten Einfall.
David verfluchte sich im Stillen für seine Unüberlegtheit. Das wird Mrs Hopemore mir noch jahrelang vorhalten, dachte er verzweifelt.
6. KAPITEL
“Erzähl mir von deiner Sekretärin.” Emily saß auf der Fahrt nach Georgetown neben David in seinem Wagen. Auf dem Rücksitz befanden sich im Vogelkäfig und in der Transportbox ein seltsam stiller Rodney und Godzilla. Hinter Davids Wagen fuhr Mr Smith-Hill in seinem Luxusauto, natürlich in Begleitung von Kafka.
Obwohl Emily begierig darauf war zu hören, welche Konkurrenz ihr jetzt bevorstand, schaffte sie es, ihre Frage ganz beiläufig klingen zu lassen: “Ist Mrs Hopemore glücklich verheiratet?” David sah kurz zu ihr, doch er trug seine Sonnenbrille, und so konnte sie seinen Blick nicht deuten. Seine Nähe war aufregend, und Emily hatte Herzklopfen, seit sie sich neben ihn ins Auto gesetzt hatte. Schon jetzt stand für sie fest, dass sie die wunderbare Mrs Hopemore, die alles für David tat, hassen würde.
“Glücklich verheiratet?”, wiederholte er. “Mrs Hopemore? Das war sie vielleicht einmal. Sie wurde schon in sehr jungen Jahren Witwe.”
“Ach, wie schade.” Emily drehte den Kopf zur Seite, damit er nicht sah, wie sehr diese Antwort sie ins Grübeln brachte. Um sich abzulenken, wandte sie sich Rodney und Godzilla zu. Die beiden dösten vor sich hin, also gab Emily sich ihrer Eifersucht hin. Mrs Hopemore sah David nicht nur täglich bei der Arbeit, sondern sie mochte ihn auch noch sehr gern. Konnte sie nicht wenigstens eine unzufriedene Ehefrau oder eine glücklich Geschiedene sein, für die Emily keinerlei Mitleid zu empfinden brauchte? Nein, ausgerechnet eine Witwe. Und zweifellos eine aufregende, lustige Witwe.
Emily runzelte die Stirn über sich. Sie hatte doch keinerlei Rechte an David. Schließlich wäre er im Moment viel lieber in Denver bei seiner Familie, und nur gezwungenermaßen gab er sich mit ihrer Gesellschaft ab. Das durfte sie nicht vergessen.
Andererseits war sie völlig ungebunden und er anscheinend auch. Deshalb drehte sie sich zu David und fragte, als habe sie überhaupt nicht lange nachdenklich geschwiegen: “Und seit wann arbeitet Mrs Hopemore für Sie?”
“Seit sieben Jahren. Es ist ihre erste Anstellung.”
“Wirklich? Wie … nett”, bemerkte sie. Dann musste sie ja noch ziemlich jung sein. “Und ist sie gut?”
David sah sie fragend an. “Wie bitte?”
Unverwandt sah Emily ihn an. “Ist sie gut in ihrem Job?”
“Oh. Ja, sicher.” Dann hob er die Schultern. “Das glaube ich jedenfalls.”
Na, wenigstens einen Makel schien es an dieser Frau zu geben. “Was soll das heißen?”
“Nun, ich habe sie schon zwei Mal entlassen.”
Mit strahlendem Lächeln richtete Emily sich auf. “Zwei Mal? Wieso?”
Wieder zuckte er mit den Schultern. “Das weiß ich nicht mehr. Aber es wirkt nie. Sie kommt einfach wieder am nächsten Tag zur Arbeit und genehmigt sich eine Gehaltserhöhung.”
Emily musste lachen. Allerdings wollte sie auf keinen Fall diese Frau auch noch wegen ihres Humors bewundern. “Das klingt ziemlich dreist.”
“Stimmt. Das fand ich auch.”
Und wieso gab er sich dann weiterhin mit ihr ab? Hatte er über diese seltsame Frau keine Kontrolle? Das mochte Emily ihn jedoch nicht so offen
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