Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition)

Braue und sagte zu LuLu: “Ich gebe dir einen Tipp.” Ein Lächeln umspielte seine Lippen. “Sieh mal in Mayberry nach.”
    LuLu stutzte. “Soll das heißen, in Mayberry war die ganze Zeit ein wertvoller Diamant?” Sie hantierte mit der Lehne des Rollstuhls. “Wie kann man denn damit losfahren?”
    Im Nu war Drake bei ihr und schob LuLu das kurze Stück zum Nachtschrank.
    “Ich sehe keinen Diamanten … oh, aber da ist eine vierte Figur!” Erstaunt untersuchte sie diese Figur. “Sie sieht anders aus als die anderen. Sie ist auch aus einem anderen Holz.”
    “Passt sie hinein?”, wollte Drake wissen, doch in seiner Frage schwang noch eine andere Frage mit.
    LuLu erstarrte. “Du bist es!”
    “Na schön, er ist es”, brummte Gramps. “Aber wo ist der Diamant?”
    Drake ignorierte ihn und sah LuLu in die Augen. “Ich habe lange gebraucht, um erwachsen zu werden und zu begreifen, was ich vom Leben will.” Er zog eine kleine Schachtel aus der Tasche und gab sie LuLu. “Und hier ist der Diamant, nach dem Gramps sucht. Ich hoffe, er wird dir nie Schwierigkeiten bringen, sondern stets Glück.”
    LuLu drehte die kleine samtbezogene Schachtel, bevor sie den Deckel öffnete. Auf einem Kissen aus blauer Seide funkelte der rötliche Diamant an einem glänzenden goldenen Ring. “Es ist ein Ring.”
    “Ein Verlobungsring”, erklärte Drake. “Für die Frau, die ich liebe.”
    Liebe. Das Wort, das unausgesprochen geblieben war, als er sie vom Capri zur Corvette getragen hatte. Wärme durchströmte sie. Er liebt mich!
    Drake kniete sich vor sie und nahm ihre Hand in seine. “Wirst du mich heiraten, LuLu?”
    “Ich dachte, ihr zwei hättet schon geheiratet?”, mischte Gramps sich ein und verschränkte die Arme vor der Brust.
    “Gibst du mir bitte ein Taschentuch, Babaloo?” LuLu kämpfte gegen die Tränen. Sie brauchte einen Moment zum Nachdenken. Die letzten Tage waren ein Wirbelwind lebensbedrohlicher Ereignisse gewesen.
    Und dies fühlte sich wie ein weiterer an.
    Da Gramps Aufmerksamkeit abgelenkt war, flüsterte sie: “Was ist mit deiner Angst vor Elend und Not in der Ehe?”
    “Not? Ich habe erlebt, wie du ein paar haarsträubende Notsituationen gemeistert hast. Du hast nicht bloß überlebt, sondern bist über dich hinausgewachsen.” Er verflocht seine Finger mit ihren. “Falls du mich überleben solltest, wirst du zurechtkommen. Deine Neigung, dich wie ein Actionheld zu benehmen, macht mir viel eher Sorgen.”
    LuLu nahm das Taschentuch von Gramps entgegen und tupfte sich die Augen. “Aber du hast dein eigenes Leben in L.A. Eine Zukunft als Kinderpsychologe.”
    “Ich muss nicht in L.A. leben”, erwiderte er. “Und was Kinder angeht, so werde ich einige brauchen, an denen ich meine Kinderpsychologie praktizieren kann.” Er machte eine Pause. “Aber was ist mit dir? Mit deiner Angst vor einem Leben in Einsamkeit?”
    Einsamkeit. Die letzten Tage waren alles andere als einsam gewesen. Dieser Mann hätte jederzeit verschwinden können, aber er war bei ihr geblieben und hatte an ihrer Seite gekämpft. War es da nicht auch möglich, dass sie das Leben gemeinsam meistern konnten?
    “Ich sehe, wie du nachdenkst, aber ich höre nichts”, sagte Drake. “Ich werde dich nicht drängen. Wenn du mir sagst, dass ich gehen soll, werde ich gehen.”
    Es war eine Sache, an die Einsamkeit der Vergangenheit zu denken, aber etwas ganz anderes war es, sich eine einsame Zukunft ohne Drake Hogan vorzustellen. “Nein, ich möchte, dass du bleibst”, gestand sie leise.
    Drake strahlte. “Auf die einzigartige Frau, die mich umgeworfen hat”, verkündete er und schob ihr den Ring auf den Finger. “Ich liebe dich.”
    LuLu hatte Mühe, ihre Fassung zu bewahren. Mit zitternder Stimme sagte sie: “Ich liebe dich auch.”
    Drake beugte sich kniend vor und küsste sie. LuLu schmolz dahin, als sie den Kuss erwiderte. Verlangen durchströmte sie zusammen mit der Freude über die Gewissheit, dass sie ein Leben lang Zeit hatten, diesem Verlangen nachzugeben.
    “Wenn ihr zwei nach Luft schnappt”, machte sich Gramps bemerkbar, “dann haben Suzie und ich eine Frage. Wer, zum Teufel, sind Harriet und Rudolpho?”

EPILOG
    “Harriet und Rudolpho?” Mrs American Gothic hob eine nachgezeichnete Braue. “Wie oft wollen Sie noch heiraten?”
    Drake setzte sein charmantestes Lächeln auf. “Nur einmal noch. Dies ist unsere letzte Station in der ‘Letzten Station für die Liebe’.”
    Sie lächelte nicht über sein