Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition)
das Dach meiner Hütte gedeckt.”
Sie starrte erstaunt hoch zur Hütte. Ein Mann des Gesetzes und ein Dachdecker. Es schien, dass dieser Mann ein Magier war, der unentwegt Kaninchen aus dem Hut zog. Und wie kamen die Leute zu so vielen praktischen Fertigkeiten? Sie selbst konnte nicht mal einen Nagel in die Wand schlagen! “Ich kann Ihnen aber nicht sehr viel bezahlen.”
“Machen Sie sich darüber keine Gedanken.”
“Aber das muss ich.” Sie neigte den Kopf zur Seite. “Es sei denn, dass Sie so wild darauf sind, mich loszuwerden, dass Sie es umsonst machen wollen.”
“Das ist es nicht …”
Er stockte abrupt, was sie dazu veranlasste, anzunehmen, dass es genau das war.
Sie verschränkte die Arme. “Okay, ich nehme Ihr Angebot an.”
“Gut. Lassen Sie uns gehen.” Er betrachtete noch einmal ihr lädiertes Outfit und sagte trocken: “Und zerbrechen Sie sich nicht den Kopf wegen der passenden Garderobe. Ich verspreche Ihnen, dass wir kein Fünf-Sterne-Restaurant beehren.”
“Das hatte ich auch nicht erwartet”, konterte sie. Er war unerträglich.
Leider hatte er auch ein Lächeln, dass ihr Herz aufjubeln ließ wie eine Blaskapelle am 4. Juli.
Das Problem bei Frauen – eines der vielen Probleme, verbesserte sich Cal selbst – war, dass sie immer so flatterhaft waren. Er versuchte im Eisenwarengeschäft von Heartbreak Ridge der wichtigen Tätigkeit nachzugehen, Material für ihr Dach zu ordern, und Natalie wuselte überall herum. Schaute nach Schlagbohrmaschinen für Howard und Spielzeug für ihre Hunde. Und nach Spielzeug für ihn, um Himmels willen.
Gerade jetzt betrachtete sie einen staubigen Kerzenständer, der wie ein Kaktus geformt war, als wenn er ein juwelenbesetztes Wunder wäre. “Ist der nicht klasse?”, sagte sie aufgeregt. “Sie haben hier alles.”
Er fasste nach ihrem Arm. “Ich dachte, Sie wären hungrig”, fuhr er sie an. Ganz davon zu schweigen, dass Lon Wallis, dem das Geschäft gehörte, sie mit Adleraugen beobachtete. Er hätte Natalie warnen müssen, dass hier jeder noch so kleine Schritt aufmerksam registriert wurde, damit man hinterher darüber tratschen konnte.
“Ich sterbe vor Hunger.”
“Gut. Je eher wir hier fertig sind, desto eher können wir essen.”
Sie stellte den Kerzenhalter widerwillig zurück. “Okay, aber nehmen Sie es mir nicht übel, wenn ich Ihnen sage, dass Sie ein bisschen mehr Dekoration in Ihrer Hütte brauchen könnten.”
“Und Sie könnten ein Dach über dem Kopf brauchen. Also lassen Sie uns gehen.”
Er schob sie vor sich her, aber seine Hoffnung, sie ohne Zwischenstopp zum Verkaufstresen zu bringen, war nicht sehr groß. Die Frau blieb alle fünf Sekunden stehen.
Als Cal schließlich auf halbem Weg stoppte, hielt sie einen Basketball in den Händen. Er verdrehte die Augen. “Erzählen Sie mir nicht, dass Sie glauben, ich könnte auch einen Basketballkorb brauchen!”
“Warum nicht?” Sie grinste und drehte den Basketball wie ein Profi hin und her. “Dann hätten Sie wenigstens noch etwas anderes zu tun, außer Ihre Nachbarin zu beobachten.”
In Wahrheit war er vielmehr geschockt, wie gut ihm die Idee gefiel, Basketball zu spielen. Obwohl er lieber sterben würde, als das zu zeigen. Und vor allem wollte er sie aus dem Geschäft bugsieren, bevor sie noch etwas kaputt machte. “Basketball ist nicht unbedingt ein Einzelsport.”
“Das ist okay – ich werde mit Ihnen Mann gegen Mann spielen.”
“Ja, richtig.” Er lachte laut auf.
Ihr Grinsen verschwand. “Passen Sie auf!”
Bevor Cal wusste, wie ihm geschah, flog der Basketball in ungeheurer Geschwindigkeit auf ihn zu und prallte ihm, als er ihn auffing, mit voller Wucht gegen die Brust. Überrascht stöhnte er auf.
Sie lachte erfreut. “Ich war vier Jahre lang in der Schulmannschaft.”
Da sein Brustbein vom Aufprall brannte, bezweifelte Cal das nicht. Er war verärgert, und, wie er zugeben musste, auch ein bisschen beeindruckt.
Vorsichtig legte er den Ball zurück. “Mal sehen, ob Sie sich auch darin auszeichnen, das Material für die Reparatur Ihres Daches zu kalkulieren.”
“Spielverderber”, seufzte sie enttäuscht.
Diesmal hielt er ihren Arm fest umfasst, als er sie zur Theke zog, wo Lon sie bereits grinsend erwartete. Zweifellos würde bis morgen die ganze Stadt über diese Episode Bescheid wissen.
“Was kann ich für dich tun?”, fragte Lon.
In der nächsten halben Stunde stand Natalie brav neben Cal, während er Material für das Dach
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