Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition)
Cals blaue Augen schaute, merkte sie, dass sie nicht nur von finanziellen Investitionen geredet hatte. Sie hatte in gleichem Maße Gefühle investiert … in Cal Tucker. So ehrlich sie versuchte, sich die Unterschiede zwischen ihnen vor Augen zu halten, dieser seltsame Mann aus den Bergen übte eine Faszination auf sie aus wie kein anderer bisher.
Er machte einen Schritt nach vorn. “Du meinst, du hast vor, hier dauerhaft zu bleiben?”
“Allmächtiger!”, stöhnte sie. “Wie oft muss ich es dir denn noch sagen? Ja, ich werde hierbleiben. Auf Dauer. Ich habe keinen anderen Ort, wo ich hingehen kann. Heartbreak Ridge ist jetzt mein Zuhause.”
“Du musst doch in Houston Menschen haben, die dich aufnehmen würden.”
“Nein, habe ich nicht.” Sie dachte daran, wie schäbig die meisten ihrer alten Freunde sie behandeln würden, wenn sie ihre derzeitigen Lebensumstände kennen würden. Das Merkwürdigste war jetzt für sie, dass sie diese oberflächlichen Beziehungen jemals für Freundschaften gehalten hatte.
Cal fasste mit der Hand nach ihrem Arm und überraschte sie. Sie hatte nicht gemerkt, dass sie so eng beieinander standen. Oder war er ihr ein Stück näher gekommen, als sie nicht hingesehen hatte? “Du meinst, selbst wenn dir jemand Böses will, willst du immer noch in diesem Haus wohnen?”
“Nun, vielleicht nicht heute Nacht …”
Er sah sie aufmerksam an. “Aber warum?”
An diesem Punkt war es schwer, nicht zu schreien. Vielleicht hätte sie es getan, wenn er in dem offensichtlichen Bemühen zu verstehen, was sie ihm wieder und wieder sagte, nicht so hinreißend das Gesicht verzogen hätte. “Okay, noch einmal. Willst du mir zuhören?” Sie deutete aus dem Fenster, durch das sie den Umriss ihres Hauses sehen konnten. “Das ist mein Zuhause. Es ist alles, was ich habe.”
Er hielt ihren Arm fester und berührte mit seiner anderen Hand ihr Kinn. “Das stimmt nicht, Nat.”
Ihr Herz hämmerte in ihrer Brust, als sie in seine blauen Augen schaute. Das war das zweite Mal, dass er sie so vertraulich angeredet hatte. Sie schluckte und schaute auf seinen Arm, mit dem er sie an sich zog, dann wanderte ihr Blick zu seinem Mund und den vor Verlangen verdunkelten Augen. Die Knie wurden ihr weich, und sie stützte sich mit einer Hand an seiner Schulter ab.
“Jetzt sieht es wirklich so aus, als wollten wir Tango tanzen”, bemerkte sie scherzhaft.
Cal ignorierte ihren Versuch, humorvoll zu sein. “Natalie, du bist nicht allein. Du hast mich.”
Das sagte er so liebevoll, dass sie erwartungsvoll die Lippen teilte. Das war die Einladung, nach der er sich gesehnt hatte, und schon spürte sie seine festen, glatten Lippen auf ihren. Es war ein sanfter, zärtlicher Kuss, und gleichzeitig elektrisierend.
Natalie seufzte leise und schmiegte sich an ihn, beglückt über die Geborgenheit und Stärke, die Cal ihr bot. Wie lange war es her, seit sie sich geküsst hatten? Tage oder Wochen? Es schien, dass sie sich ihr ganzes Leben lang nach diesem Mann gesehnt hatte. Er stahl sich am Tag in ihre Gedanken und in der Nacht in ihre Träume. Jetzt ergriff sie die Gelegenheit und klammerte sich an ihn, als ob dieser Kuss ihr letzter sein würde.
Sie versuchte sich das Gefühl seiner Lippen auf ihren einzuprägen, ihre Wärme und die wundervollen Gefühle, die sie auslösten. Auf seinem vor Kurzem frisch rasierten Kinn war wieder ein Dreitagebart gewachsen, durch den sie mit ihren Fingern strich, um sich das raue Prickeln einzuprägen. Sie wollte sich an alles erinnern können. Ihre Beziehung zu Cal war so unklar, dass sie keine Sekunde mit ihm als selbstverständlich betrachten konnte. Heute Abend küssten sie sich. Morgen konnten wieder die Fetzen zwischen ihnen fliegen. Morgen könnte er sie empört den Berg hinunterjagen. Oder sie könnte sich allein auf den Weg machen. Aber sie wollte sich jetzt keine Sorgen um morgen machen, dazu war die Gegenwart viel zu schön.
Cal hielt sie so fest an sich gedrückt, dass sich ihre Körper vollständig berührten, und ihr blieb sein offensichtliches Verlangen nach ihr nicht verborgen. Ein heißer Schauer überlief sie, und wie von selbst legte sie die Hände um seinen Nacken und vertiefte den Kuss.
“Das ist verrückt”, flüsterte sie.
“Der helle Wahnsinn”, stimmte er zu.
“Ich will dich so sehr.”
“Seit ich dich zum ersten Mal gesehen habe, habe ich dich begehrt”, gestand er leise. “Schon bei der ersten Begegnung wollte ich dich
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