Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition)
einfach wieder zurück in ihr altes Leben.
“Was überlegst du?”, fragte sie.
Seine Miene verfinsterte sich. “Gehst du zurück nach Houston?”
Sie verzog vor Verblüffung das Gesicht. “Nein! Ich gehe arbeiten.”
War ihr die Höhenluft aufs Gehirn geschlagen? “Du kannst doch in diesem Aufzug keine Wände anstreichen.”
“Das will ich auch nicht. Ich habe einen Job in der Stadt.”
“Davon hast du mir ja gar nichts gesagt.”
“Ich wollte dich überraschen.”
Das war ihr gelungen. Erneut musterte er sie von oben bis unten. Er fragte sich, was sie, so angezogen, in Heartbreak Ridge tun könnte. Und jetzt, als er darüber nachdachte, war er sich nicht sicher, ob ihm ganz wohl dabei war. Der kurze Rock hatte am Oberschenkel einen Schlitz, der jedem, der darauf aus war, einen großzügigen Blick auf ihre schlanken Beine gewährte. Unter dem Blazer trug sie nichts als ein dünnes Seidentop, das tief genug ausgeschnitten war, um den Ansatz ihrer Brüste ahnen zu lassen. Und welche Position konnte sie in Heartbreak Ridge ergattert haben, die es notwendig machte, ein sexy Designer-Outfit zu tragen?
“Ich kann mich nicht an irgendwelche Stellenangebote in der Stadt erinnern”, bemerkte er. “Außer beim Supermarkt.”
Sie grinste breit. “Das ist mein Job! Ist es nicht großartig? Ich habe ihn!”
Sie führte sich auf, als hätte sie ein sechsstelliges Gehalt in Aussicht. Vielleicht dachte sie, Doyle Stumph könnte sich vor Jobsuchenden nicht retten. Genau das Gegenteil war der Fall. In Heartbreak Ridge gab es nicht viele Leute, die Arbeit suchten. Ganz zu schweigen davon, dass eine Stelle im Supermarkt nicht gerade eine glanzvolle Position war.
“Hat Doyle dir erzählt, was du zu tun haben wirst?”
“Natürlich.” Sie hob stolz den Kopf. “Ich werde Lebensmittel in Tüten packen.”
“In diesem Outfit?”
“Was stimmt nicht damit? Du hast gerade gesagt, ich sehe aus wie eine Million Dollar.”
“Sicher, aber das war vorher …” Er schüttelte den Kopf. “Hast du jemals zuvor Lebensmittel eingetütet?”
“Natürlich nicht. Ich habe niemals vorher in irgendeiner Funktion im Verkauf gearbeitet, was ich Mr Stumph sofort erklärt habe. Aber ich bin bereit, es zu lernen.”
“Sicher, aber …”
Sie sah verärgert aus. “Aber was? Du warst derjenige, der mich vor Wochen dafür gescholten hat, mir keinen Job gesucht zu haben.”
Cal konnte nicht genau sagen, warum ihn diese neue Wendung der Dinge störte. Vielleicht weil er nicht verhindern konnte zu denken, es sei nur eine Laune eines reichen Mädchens. Dass sie des Jobs müde und ihn hinschmeißen würde, gerade so, wie er befürchtete, dass sie bald des Landlebens überdrüssig sein und nach Houston zurückkehren würde. Oder dass sie ihren neuen Freund Knall auf Fall verlassen würde, sobald er sie langweilte.
“Was ist mit dem Haus?”
“Ich schaue heute Morgen vorbei und sage Howard, was gemacht werden muss. Howard ist vertrauenswürdig, Cal, das weißt du. Außerdem habe ich den Job angenommen, weil ich Howard brauche. Ich habe nicht mehr viel Geld übrig. Das Geld, das ich im Supermarkt verdiene, werde ich Howard geben können.”
“Das bringt dich nun nicht gerade in die Gewinnzone.”
“Nein, aber es ist besser als nichts.”
Das waren erstaunlich praktische Erwägungen von Natalie. Er versuchte zu glauben, dass sie einen ehrlichen Versuch machte hierzubleiben, ihre Pläne zu verfolgen und sich hier einzufügen. Aber die Veränderung war so schwer zu verstehen! Die Baroness – eine Einpackerin im Supermarkt?
“Komm, iss dein Frühstück, bevor es kalt wird”, wies sie ihn an. “Du hast einen harten Tag vor dir.”
Als sie in der Küche herumschwirrte und ihnen Kaffee einschenkte, wunderte er sich, was für ein Bild häuslicher Harmonie sie abgaben. Er konnte sich fast vorstellen, dass es mit ihm und Natalie immer so weiterginge … ganz so wie im Märchen, wo der Prinz und die Prinzessin bis ans Ende ihrer Tage miteinander glücklich waren.
“Geschafft!”, rief Leila Birch.
Nach drei Tagen Arbeit fühlte sich Natalie bereits wie eine Veteranin, ihre schmerzenden Füße bewiesen es. Trotzdem hatte sie sich nie so glücklich gefühlt, so dazugehörig, wie in diesem Job.
“Du sagst es”, stimmte sie zu.
Leila lachte und Natalie stimmte mit ein. Ihr Leben, das vor einigen Wochen noch so trostlos schien, war auf einmal mit Trubel und Heiterkeit erfüllt.
Alles war anders. Die Arbeit an ihrem Haus kam
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