Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition)
voran, und sie verdiente tatsächlich Geld, um dafür zu zahlen. Sie hatte gerade auch ihren ersten Gehaltsscheck erhalten – 64 Dollar für nur zwei Tage Arbeit. Unglaublich! Sie hatte sich niemals ausgemalt, dass irgendjemand ihr auch nur einen Heller für irgendeine Arbeit bezahlen würde. Und es machte ihr auch noch Spaß.
Und zum ersten Mal in ihrem Leben war sie wirklich stolz auf sich. All die Jahre war ihre Selbstachtung von einem Scheckbuch abhängig gewesen, zu dem sie selbst nichts beigetragen hatte. Es erstaunte sie, dass sie das vorher niemals begriffen hatte.
Aber es war nicht nur das Geld, weshalb sie sich gut fühlte. Nach drei Tagen im Job kannte sie schon jeden in der Stadt. Und jetzt, da das Eis einmal gebrochen war, fand sie, dass die Leute in Heartbreak Ridge nicht nur sehr freundlich, sondern auch manchmal kaum in ihrem Redeschwall zu stoppen waren. Wie konnten die Leute behaupten, dass das Leben in einer kleinen Stadt langweilig war? In den vergangenen zwei Tagen hatte sie mehr von Liebeskummer, Tratsch und Skandalen erfahren, als jedes Klatschblatt berichten konnte. Leila, zum Beispiel, die hübsche Kassiererin, hatte ihr gestanden, dass sie jahrelang in Cals Bruder Cody verliebt gewesen war. Aber als er geheiratet hatte, hatte sie ein Auge auf Rubys Bruder Lucian geworfen, nur um später zu entdecken, dass sie Buck, den anderen Bruder, liebte. Herzschmerz, das alte Übel von Heartbreak Ridge, hatte sie ereilt. Und Leila hatte tatsächlich Natalie um Rat gefragt, was in dieser Angelegenheit zu tun sei.
Kaum vorzustellen – die Leute fragten sie bereits um Rat!
Jetzt, als sie zum Feed Bag ging, um in ihrer Pause eine Tasse Kaffee zu trinken, tuschelten die Leute nicht mehr über sie, sondern grüßten sie, als wäre sie eine der ihren. Ja, sie fing definitiv an, ihren Außenseiterstatus zu verlieren.
Und dann war da Cal. Sie fühlte, dass auch sie zueinander gehörten, und das war das größte Wunder von allen. Es schien, dass er anfing, sie so zu akzeptieren, wie sie war, mit all ihren Fehlern. Was sie noch mehr erstaunte als die Tatsache, dass sie einen Job hatte.
Am Anfang war sie besorgt gewesen, dass sie in Wirklichkeit nur einer unglaublichen körperlichen Anziehung erlag und eine Sklavin ihrer Lust war. Und sie hatte recht gehabt – sie begehrte ihn. Immer, wenn Cal ihr einen seiner sexy Blicke zuwarf und sie mit seinen Augen auszog, fühlte sie dasselbe tiefe Verlangen, dass sie schon bei ihrer ersten gemeinsamen Nacht gespürt hatte.
Aber es war mehr als das, was sie zusammenführte. Sie mochte es, mit ihm an dem Haus zu arbeiten. Ihn aufzuziehen, wenn er mitten in einem ernsthaften Vortrag zum Beispiel über das Dachdecken war. Während sie arbeiteten, brachen sie gewöhnlich alle zehn Minuten in Gelächter aus. Selbst Howard hatten sie schon einige Male damit angesteckt.
Aber wenn sie abends zu Hause waren, alte Schallplatten hörten und Backgammon spielten … das waren die Momente, in denen sie am glücklichsten war. Sie mussten keine Späße machen oder sich gegenseitig unterhalten. Manchmal streckten sie sich nur auf der Couch aus, tranken heißen Kakao und lasen in den alten Enzyklopädien.
Es war ganz bestimmt nicht die Glitzerwelt von Monte Carlo. Es war tausend Mal besser.
Es war Liebe. Dessen war sie sich jetzt ganz sicher.
Nicht, dass sich Cal bisher seiner Gefühle zu ihr bekannt hätte. Er nannte sie immer noch Baroness und zog sie damit auf, noch grün hinter den Ohren zu sein. Er war immer noch von einem emotionalen Panzer umgeben, und manchmal befürchtete sie, sie würde niemals zu ihm durchdringen, egal, wie sehr sie ihn liebte.
Alles in allem bewirkte seine Zurückhaltung jedoch nur, dass sie umso mehr wollte, dass er ihre Gefühle erwiderte.
Cal sah Natalie aus dem Lebensmittelgeschäft kommen und überquerte die Straße, um sie zu treffen. Es versetzte ihm immer noch einen Schock, sie in Heartbreak Ridge zu sehen. Nicht, dass sie jetzt nicht dorthin gehörte … aber er nahm an, dass er etwas eifersüchtig darauf war, sie mit anderen teilen zu müssen.
Am meisten erstaunte ihn, dass sie gern hier zu sein schien. Sie war fast haarsträubend stolz auf ihren Job. Jeden Morgen bügelte sie sorgfältig ihren blauen Arbeitskittel. Ihre Pausen verbrachte sie im Feed Bag oder schaute im Büro des Sheriffs vorbei, um mit Merlie Geschichten über Haustiere auszutauschen.
Connie hatte niemals etwas in der Art getan. Tatsächlich hatte sie nie auch nur die
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