Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition)
schon”, hielt Natalie dagegen.
“Aber wie groß sind die Chancen, dass Braswell in seinem eigenen Auto hinter dir her sein würde?”, fragte Cal. “Er hätte doch wohl eher einen Wagen gemietet, als zu riskieren, aufgrund seines Nummernschildes gefasst zu werden. Außerdem, wenn er all dein Geld hat, nehme ich an, dass er sich mittlerweile ein neues Auto gekauft hat.”
“Daran habe ich nicht gedacht …”, räumte Natalie ein.
Der Sheriff nickte. “Also, nichts gegen Althea, aber sie hat auf das Auto nur einen Blick durch ihr Ladenfenster geworfen – vielleicht war das, was für sie goldfarben ausgesehen hat, in Wirklichkeit hellbraun oder gelb.”
“Ihr wollt mir damit also sagen, dass ihr noch auf dem gleichen Stand seid wie gestern.”
“Nun, eins haben wir herausgefunden. Während du gestern hier warst, fuhr ein fremdes Auto durch die Stadt. Das legt die Vermutung nahe, dass derjenige, der deinen Reifen aufgeschlitzt hat, von außerhalb kommt.”
“Oh.” Damit verflüchtigte sich ihre Hoffnung, dass die Vorfälle nur das Werk jugendlicher Punks war. Dass der Täter jemand war, der sie kannte und ein Motiv hatte, ihr zu schaden, ließ die Situation sehr viel gefährlicher erscheinen.
Cal begleitete sie zu ihrem Auto. Sie musste zurück zu ihrem Haus und zu Howard. Aber zuerst gab es noch etwas anderes, was sie in der Stadt zu tun hatte – etwas, das sie mit fast genauso viel Furcht erfüllte wie der Gedanke an den Einbrecher.
“Sei vorsichtig auf dem Heimweg, Natalie”, sagte Cal. “Wenn ich nach Hause komme, reden wir.”
Sie grinste. “Wenn du nach Hause kommst, kann ich mir sehr viel aufregendere Dinge vorstellen, die wir tun können.”
Er lächelte aufreizend. “Ich mir auch, aber ich habe versucht, ein einfühlsamer Mann des 21. Jahrhunderts zu sein.”
Sie tat so, als wäre sie entsetzt. “Erzähl mir nicht, dass du jetzt versuchst, dein Image als Höhlenmensch abzulegen. Das Steinzeitflair steht dir so gut!”
Er streckte die Brust raus und grunzte wie ein Urmensch.
Sie lachte.
Cal schaute sich schnell um, um sicherzugehen, dass nicht zu viele Leute durch die Jalousien lugten, und gab ihr einen Kuss auf den Mund. Was nur ein kleiner Kuss werden sollte, geriet natürlich sehr schnell außer Kontrolle. Natalie hatte es ernst gemeint, als sie andeutete, dass sie ihn in dem Moment, in dem er nach Hause kommen würde, lieben wollte. Sie war vor Verlangen aufgewühlt und konnte nicht mehr klar denken.
Schließlich musste er sie in ihr Auto verfrachten. “Wir könnten für anstößiges Benehmen in der Öffentlichkeit verhaftet werden, wenn du jetzt nicht fährst.”
Sie nickte. Sie hatte immer noch etwas zu erledigen. Den letzten Test, der zeigen sollte, ob sie wirklich einen Schritt in Richtung Unabhängigkeit machen würde oder nicht.
Sie verabschiedete sich von Cal und fuhr schnell weiter. An der Tür des Supermarktes hing ein Schild. Als sie die beiden Worte las, setzte ihr Herz einen Schlag lang aus.
Hilfe gesucht
.
Als Cal am nächsten Morgen geduscht und bereits angezogen aus dem Schlafzimmer kam, verschlug ihm der Anblick von Natalie am Frühstückstisch den Atem. Und nicht nur, weil er sich vorstellen konnte, dass ihre Wangen immer noch von ihrer feurigen Liebesnacht gerötet waren. Und auch nicht, weil sie den Vorsitz über einen Tisch übernommen hatte, der mit aufgebackenen Brötchen und Wurst beladen war, obwohl dieses Festmahl definitiv ein Meilenstein in Natalies kulinarischer Karriere war.
Nein, was ihm wirklich einen Schock versetzte, waren ihre Kleider. Sie hatte die Kombination mit dem leuchtend gelben Blazer an, die sie am Tag ihrer Ankunft in Heartbreak Ridge getragen hatte. Ihr Hotelchefin-Outfit, wie sie es einmal im Spaß genannt hatte, hatte sie seitdem nicht mehr getragen. Kein Wunder. Es war kaum die geeignete Bekleidung, wenn man ein Haus instand setzte.
“Sehe ich okay aus?”, fragte sie ängstlich.
Er konnte nicht lügen und grinste über das ganze Gesicht, als sie ihn mit ihren braunen Augen ansah. “Wie eine Million Dollar.”
Sie ließ die Schultern hängen.
Sein Grinsen gefror. Was hatte diese veränderte Aufmachung zu bedeuten? Nur die schlimmstmöglichen Erklärungen fielen ihm ein. Die Anschläge hatten sie zu sehr erschreckt, und deshalb ging sie zurück nach Houston. Oder ihre Beziehung entwickelte sich zu schnell für sie, sodass sie deswegen flüchten wollte. Oder vielleicht hatte es gar nichts mit ihm zu tun, und sie wollte
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