Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition)
kleinen Schublade neben dem Funkgerät. Logan holte es heraus und begann die Nummern eines Abschleppdienstes und eines Taxiunternehmens zu suchen.
Ärgerlich nahm er wahr, dass Davey zum Kühlschrank ging und sich, ohne Melina zu fragen, ein Bier holte. Schlimmer noch – er bot Logan ebenfalls eins an, als ob er hier der Gastgeber sei. Logan lehnte kühl ab.
“Bleibst du zum Essen, Davey?”, wollte Melina wissen. Sie schien die feindselige Spannung zwischen den beiden Männern nicht zu bemerken. Logan entschied, dass Davey kein Mann war, mit dem Melina näheren Umgang haben sollte. Zwar wusste er nicht, warum er dessen so sicher war, aber es war eine Tatsache. Vielleicht Instinkt? Da er jedoch bisher bei keiner Frau das spontane Bedürfnis gehabt hatte, sich in ihr Liebesleben einzumischen, war das vermutlich etwas weit hergeholt.
“Auf jeden Fall.” Davey strich ihr eine Locke aus der Stirn. Melina lächelte. Logan hörte kaum hin, als sich am anderen Ende der Leitung der Abschleppdienst meldete.
Rasch erledigte er seine Anrufe und gab das Handy an Davey zurück.
“Es dauert zwei Stunden, bis ich ein Taxi bekomme”, log er, denn eigentlich hatte das Taxiunternehmen angeboten, in einer halben Stunde da zu sein. Doch Logan hatte vor, zum Essen zu bleiben. Melina durfte mit diesem verdächtigen Subjekt nicht allein gelassen werden.
“Gut”, sagte Melina. “Dann essen Sie also auch mit uns.”
“Wie war noch Ihr Nachname?”, fragte Logan Davey direkt.
“Der wurde noch nicht genannt”, nuschelte dieser.
“Rathman”, half Melina aus.
Der Name sagte Logan gar nichts. Doch das hieß noch lange nicht, dass er nicht sofort in der Fahndungsliste danach suchen würde, sobald er wieder an einem Computer saß.
“Melina sagt, Sie sind aus der Stadt”, bemerkte Davey, der lässig mit gekreuzten Beinen an der Wand lehnte.
Logan kochte mittlerweile innerlich, aber er beherrschte sich. “Aus Ottawa.”
Davey nickte und nahm einen Schluck Bier.
Logan mochte keine hervorspringenden Adamsäpfel. Er überlegte, ob Melina und Davey bereits ein Paar waren. Aber irgendwie konnte er es sich nicht vorstellen.
Er sagte sich, dass er als Melinas Liebhaber nicht mit einem Kuss auf die Wange zufrieden gewesen wäre. Nicht, dass es darauf irgendeine Aussicht gab. Er beobachtete sie, als sie sich nach einem der Hängeschränke reckte, in dem sich Suppenteller befanden. Ihr T-Shirt rutschte hoch und gab den Blick frei auf viel glatte Haut.
Melina kam mit drei Steinzeugschüsseln und Löffeln zurück zum Tisch. Davey starrte unverhohlen auf ihren Po.
Logan sah ihn wütend an. Es war absolut in Ordnung, fand er, wenn er selbst jedes Detail von Melinas Körper bewunderte. Denn es war kein ordinäres, lüsternes Starren. Im Gegensatz zu der Art und Weise, wie Davey seinen Blick auf Melinas knackigen Po heftete. Irgendwie war Logan klar, dass seine Argumentation nicht ganz stichhaltig war, doch er wollte jetzt nicht darüber nachdenken.
Davey grinste. “Na, City-Boy, was haben Sie mit Ihrem Auto gemacht?”
“Wir haben fast einen Elch gerammt”, informierte ihn Melina.
Davey verzog abfällig das Gesicht und schüttelte den Kopf. “Sie kommen wohl mit unseren Straßen nicht klar, was?”
Logan fühlte, wie seine Wut wuchs. Er ging zum Kühlschrank und holte sich ein Bier, um den Impuls zu unterdrücken, sein Hemd auszuziehen und seine Muskeln spielen zu lassen. Es juckte ihn in den Fingern, Davey hinter der Scheune eins auf die Nase zu geben.
Er entkorkte das Bier mit bloßen Fingern und bemühte sich, ruhig zu bleiben. Was brachte ihn plötzlich dazu, sich zu benehmen wie der letzte Urwaldmacho? Demnächst würde er sich wohl noch zum Pinkeln an denselben Busch wie Shadow …
“Wir können essen”, verkündete Melina.
Die selbst gebackenen Brötchen, die Melina zum Essen reichte, zergingen Logan auf der Zunge. Es war lange her, seitdem er das letzte Mal etwas Selbstgebackenes gegessen hatte.
“Köstlich”, lobte er und strahlte Melina über den kerzenbeleuchteten Tisch hinweg an. Das weiche Licht betonte die Zartheit ihrer Haut und warf goldene Reflexe auf ihr blondes Haar.
“Ich steh auf die Dinger”, bemerkte Davey und warf Logan einen herausfordernden Blick zu.
“Davey besucht seine Großtante, Jeannie Rathman, zwei Mal im Jahr”, erzählte Melina. “Sie ist meine Nachbarin.”
Logan lächelte zufrieden. Immerhin wohnte Davey nicht permanent hier und war daher auch kein Stammgast an Melinas
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