Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition)
North Transport”, murmelte Logan und kniff nachdenklich die Augen zusammen. An irgendetwas erinnerte ihn der Name. Er durchforstete sein Gedächtnis und versuchte, sich zu erinnern, wo er ihn schon mal gehört hatte.
“Die operieren hier in der Gegend”, sagte Howard. “Scheint, als hätte er vor zwei Jahren einen Sommer in Yukon verbracht. Wahrscheinlich hat er bei seiner Großtante gewohnt.”
In diesem Moment ging Logan ein Licht auf. Er nahm einen Stoß Rechnungen, die sie aus der Mine mitgebracht hatten, und blätterte, bis er fand, was er suchte. Es war ein dünnes, zerknittertes Blatt Papier, handbeschrieben.
Er pfiff leise durch die Zähne.
“Was gibt’s?”, fragte Howard.
“True North”, sagte Logan. Da stand der Firmenname schwarz auf weiß. Oder eher grün auf blau. Aber er hatte ihn gefunden. “True North hat letztes Jahr eine Benzinpumpe an die Wolverine-Mine geliefert.”
Howard kam zu Logan und spähte ihm über die Schulter. “Davey hat aber vor zwei Jahren für sie gearbeitet. Nicht im vergangenen Jahr.”
“Aber wenn sie einmal was geliefert haben, haben sie vielleicht öfter was geliefert.” Logan strich die alte Rechnung zufrieden glatt. Er hatte die Ermittlungen gerade auf Davey Rathman ausgedehnt. Jetzt hatten sie immerhin einen ersten Verdächtigen. Auf dieser Basis konnte man weiterarbeiten.
Doch gleich darauf gestand er sich ernüchtert ein, dass das Unsinn war. Genauso gut hätte er die Ermittlungen auf Melina ausdehnen können.
Oder doch nicht? Sein Instinkt funktionierte normalerweise tadellos. Deshalb hatte er auch, nachdem Melina sich so seltsam schuldbewusst benommen hatte, keinen weiteren Verdacht gehegt. Tief in seinem Inneren wusste er, dass sie unschuldig war. Allerdings war ihre Reaktion es wert, überprüft zu werden. Und er hatte vor, genau das zu tun. Bald.
“Wir können Broderick kaum anrufen und ihn über True North ausfragen”, bemerkte Howard.
“Aber wir können ein Auge auf Davey haben”, entgegnete Logan und nahm sich vor, genau das zu tun.
“Die Spur ist nicht gerade heiß”, wandte Howard ein.
“Bringen Sie mir eine heißere, und ich lasse Davey sausen. Bis dahin werde ich mich um Davey Rathman kümmern.”
“Sie sind der Experte”, sagte Howard, ging zu seinem Stuhl zurück und nahm das mittlerweile kalte Stück Pizza in die Hand.
Logan lehnte sich zurück. Er musste Davey überwachen. Und der beste Weg dazu war, sich in Melinas Nähe aufzuhalten. So konnte er auf beide ein Auge haben. Und außerdem dafür sorgen, dass niemand eine Verbindung zwischen ihr und dem Golddiebstahl herstellte.
Alles, was er brauchte, war eine Ausrede, um in ihrer Nähe zu sein. Er trommelte mit den Fingern auf der Tischplatte.
Verdeckt konnte er kaum ermitteln, da sie bereits wusste, dass er bei der RCMP arbeitete. Sie einfach einzuladen, war nicht fair. Im Übrigen konnte es durchaus sein, dass sie ablehnte, mit ihm auszugehen. Welche Frau hatte schon Interesse daran, sich mit einem Mann zu verabreden, der in Kürze die Stadt wieder verlassen würde?
Hatte sie nicht gesagt, dass sie Geld brauchte? Er hielt mit dem Trommeln inne und überlegte. Wie wär’s mit Reitstunden? Er zuckte zusammen und rutschte unbehaglich auf dem Stuhl. Keine gute Idee, fand er.
Sie konnte gut kochen. Und außerdem hatte sie ein freies Zimmer. Vielleicht würde sie ihn als Untermieter aufnehmen?
Ja. Das konnte funktionieren. Er würde ihr den Tagessatz bezahlen, den er von seiner Dienststelle bekam, und in ihrem Gästezimmer wohnen statt im Hotel. Auf diese Weise musste er nach dem Abendessen auch nicht mehr gehen und sie schutzlos Davey Rathmans gierigen Blicken aussetzen. Er lächelte.
“Was gibt’s?”, fragte Howard.
“Melina”, sagte Logan. “Der Weg zu Davey führt über Melina.”
“Ich dachte, sie ist nicht Ihr Typ?”
“Ist sie auch nicht.”
“Und warum grinsen Sie dann so triumphierend?”
“Tue ich doch gar nicht.” Er würde Davey beobachten und ihn irgendwann überführen. Und er konnte bei Melina sein und sicherstellen, dass sie nicht auf diesen schmierigen Typen reinfiel.
“Wie Sie meinen.” Howard lachte.
“Was wissen Sie über Chemietoiletten?”, fragte Logan unvermittelt. Er war vielleicht bereit, in einer Holzhütte zu wohnen, aber er hatte nicht vor, seine menschlichen Bedürfnisse in freier Wildbahn zu erledigen.
Ein Mann musste schließlich einen gewissen Standard wahren.
“Nichts”, erwiderte Howard. “Aber wozu haben
Weitere Kostenlose Bücher