Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition)
schloss die Haustür auf. Logan trat hinter ihr ein.
“Möchten Sie zum Essen bleiben?”, fragte sie und hängte sowohl ihre als auch seine Jacke an Haken in der Wand. Alles, was sie zu bieten hatte, war Eintopf und selbst gebackenes Brot. Doch bisher war ihr nicht aufgefallen, dass Logan ein Snob war, was das Essen anging.
“Sehr gern.” Er lächelte. Dann legte er seinen Aktenkoffer auf den Küchentisch.
Sie nahm an, er war daran gewöhnt, nichts Wertvolles im Auto liegen zu lassen. Sie hätte ihm gern gesagt, dass das hier draußen völlig überflüssig war. Sie hatte ihren Pick-up nicht mehr abgeschlossen, seit sie nach Yukon gezogen war. Allerdings gab es darin auch nichts, was sich zu stehlen gelohnt hätte. Sie warf einen neugierigen Blick auf die schwarze lederne Aktentasche. Vielleicht waren da geheime Beweisstücke drin?
“Ich möchte Ihnen aber keine Umstände bereiten”, sagte er.
Sie schaute zu ihm auf. “Das tun Sie auch nicht. Es gibt allerdings nur Eintopf.”
Melina war froh, dass sie ihm wenigstens ein paar frisch gebackene Haferkekse zum Nachtisch bieten konnte. Und Wein. Es gab im Schrank ein paar Flaschen hausgemachten Obstwein.
“Eintopf ist prima.” Er ließ die Verschlüsse der Aktenmappe aufschnappen und hob den Deckel.
“Ich habe einige Nachforschungen angestellt”, informierte er Melina, als ob dies etwas Besonderes sei, und holte einen Laptop aus dem Koffer.
“Dafür werden Sie doch bezahlt”, meinte Melina. “Oder?”
Er klappte den Laptop auf, als habe er vor zu arbeiten, während sie das Essen zubereitete. Sie fand sein Benehmen irgendwie seltsam.
Logan drückte einen Knopf seines Computers und lächelte Melina auf eine Art und Weise an, dass sie wieder Herzklopfen bekam.
“Ich habe das Internet nach Informationen über Chemietoiletten abgesucht.”
“Toiletten?” Sie holte einen Laib selbst gebackenes Brot aus dem Brotkasten und schnitt ein paar Scheiben ab. Was hatten Toiletten mit einem Golddiebstahl zu tun?
Logan tippte etwas in den Computer. “Es gibt eine Version, die sich Kompostier-WC nennt. Ich habe die Informationen auf meinen Computer geladen.” Er schaute zu ihr hinüber. “Damit Sie es sich mal anschauen können.”
“Ich?” Sie hielt verblüfft mitten im Brotschneiden inne. Warum wollte er ihr eine Broschüre über ein Kompostier-WC zeigen? Warum wollte er ihr überhaupt etwas zeigen? Dachte er etwa immer noch, sie habe etwas mit dem Goldraub zu tun?
“Ja.” Er sah sie auf eine gleichzeitig einladende und durchdringende Weise an, und Melina fühlte sich sofort schuldig, weswegen auch immer.
Offensichtlich versuchte Logan, sie mit dem Goldraub in Zusammenhang zu bringen. Wusste er etwas über Jeannies grüne Hundeschlittenleine? Vielleicht wollte Logan sie, Melina, dazu bringen, seinen Verdacht zu bestätigen?
Entschlossen ging sie zum Herd und stellte die Gasflamme ab, denn sie hatte nicht vor, einem Mann das Dinner zu servieren, um dann zusehen zu müssen, wie er ihre Freundin aufgrund eines unzureichenden Verdachts einsperrte.
“Warum wollen Sie mir das da zeigen?”, fragte sie und verschränkte die Arme vor der Brust.
Er sah sich im Zimmer um. “Ich dachte, das wäre ziemlich eindeutig.”
“Eindeutig?” Wieso? Jeannie besaß überhaupt kein Kompostier-WC. Und selbst, wenn sie eins gehabt hätte, was hatte das mit der grünen Zugleine zu tun? Natürlich vorausgesetzt, Jeannie würde nicht versuchen, die Überreste der Leine zu kompostieren.
Melina sah Logan aus weit geöffneten Augen an. Nein, Jeannie war keine Verbrecherin. Es gab niemanden auf der Welt, der weniger kriminell war als Jeannie.
“Kommen Sie. Schauen Sie sich die Sache an.” Logan drehte den Laptop, sodass sie auf den Bildschirm sehen konnte.
“Ich verweigere jede Aussage.” Melina starrte ihn wütend an.
“Aussage?” Er zog die Augenbrauen zusammen.
“Ich sage nichts.”
“Sie wollen kein Modell auswählen?”
Melinas Wut erlosch und machte Verwirrung Platz. Sie hatte keine Ahnung, was hier eigentlich vorging. Doch nachgeben würde sie nicht. Sie schüttelte den Kopf. “Nein.”
Er warf einen Blick auf das bunte Computerbild. “Wollen Sie, dass ich Ihre Toilette für Sie aussuche?”
“
Meine
Toilette? Ich habe doch gar keine.”
“Ich weiß. Darum genau geht es.”
“Worum?”
“Sie brauchen eine Toilette. Und da Sie nicht an die Kanalisation angeschlossen sind, benötigen Sie ein Kompostier-WC.”
Er wollte ihr eine Toilette
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