Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition)
Toiletten ein?” Na, danke schön.
“Melina …”
“Können Sie mir nicht einfach Blumen schenken.”
“Ich brauche eine Unterkunft.”
“Und?”
“Ich möchte hier wohnen.”
“Bei mir?”
“Mit einer Toilette.”
“Warum?”
“Damit ich mich nicht mit Shadow in die Büsche schlagen muss.”
“Aber Sie finden es doch scheußlich hier.”
“Ganz im Gegenteil.”
“Sie haben mein Haus eine elende Hütte genannt.” Melina war das Ganze ein Rätsel.
“Es tut mir leid.” Sein Gesichtsausdruck wurde weich. “Das war gemein und völlig überflüssig. Ich hätte es niemals sagen dürfen.”
Sie schwieg, bezaubert von der Wärme in seiner Stimme.
“Wenn Sie mich unterbringen, schenke ich Ihnen die Toilette und zahle Ihnen den Tagessatz, den mir meine Dienststelle zur Verfügung stellt. Für Zimmer und Halbpension sind das fünfzig Dollar pro Tag.”
Fünfzig Dollar pro Tag! In ihrem Kopf ratterten sofort Zahlen. Fünfzig Dollar pro Tag, und das zwei Wochen lang, oder sogar länger? Fünfzig Dollar pro Tag und ein Kompostier-WC. Sie konnte dann auch noch einen Propangasboiler kaufen. Und eine Dusche einbauen lassen. Plötzlich schien ihr Traum vom komfortablen Heim gar nicht mehr so unerfüllbar. Sie konnte Fotos heimschicken, damit ihre Eltern sich keine Sorgen mehr machten. Vielleicht kamen sie ja sogar wieder zu Besuch.
Sie setzte sich nachdenklich auf einen Küchenstuhl und schaute Logan forschend ins Gesicht. “Warum wollen Sie hier draußen wohnen?”
“Kennen Sie das Hotel Aurora?”
“Das Hotel ist, soweit ich weiß, völlig in Ordnung.” Vielleicht war die Unterkühlung vom Freitag schuld an seiner geistigen Verwirrung?
“Mein Zimmer ist winzig, dazu stickig und laut”, sagte er.
“So sind die meisten Hotelzimmer dieser Welt.” Leute aus der Stadt gaben nicht sämtlichen Komfort auf, um in einem Holzhaus ohne Bad zu wohnen. Jedenfalls nicht, solange ihr Verstand noch funktionierte.
“Stimmt.”
“Logan, mein Haus ist winzig, ohne Komfort …”
“Aber hier draußen ist es ruhig.”
“Dafür brauchen Sie eine halbe Stunde bis in die Stadt.” Logan wirkte bei klarem Verstand, aber vielleicht war das nur Tarnung. Sollte sie einen Arzt rufen?
“In Ottawa brauche ich noch eine Viertelstunde länger zur Arbeit.”
“Mein Haus ist kein Hotel.”
“Wenn Sie jemals einen Klondike-Burger im Bistro gegessen hätten, dann würden Sie Mitleid mit mir haben.”
Sie beugte sich über den Tisch zu ihm. “Logan, geht es Ihnen … gut?”
“Wunderbar”, erwiderte er.
Sie musste zugeben, dass er so aussah. Wunderbar. Vielleicht war es das Beste, einfach den Mund zu halten und die Gelegenheit, zusätzliches Geld zu verdienen, beim Schopf zu ergreifen. Außerdem würde ein hinreißender Mountie zwei Wochen lang unter ihrem Dach wohnen. Allerdings – von einem attraktiven Mountie zu träumen war etwas ganz anderes, als ihn plötzlich als Untermieter zu haben.
“Es gibt ein paar logistische Probleme”, wandte sie ein.
“Und die wären?”
“Sie hätten hier nahezu keine Privatsphäre.”
“Ja?”
“Zum Beispiel, wenn Sie ein Bad nehmen möchten. Ich bade in dieser Wanne dort drüben vor dem Kaminofen.”
“Kein Problem.” Seine grauen Augen wirkten plötzlich äußerst sexy. Logan schaute Melina zärtlich an und flüsterte: “Ich lasse Sie auch zuerst baden.”
Irgendwie schien es plötzlich ziemlich heiß im Raum. Von draußen war das Tuckern des Generators zu hören. Zwischen Logan und Melina herrschte plötzlich eine knisternde erotische Spannung. Melina stand auf und brachte sich in sichere Entfernung. Sie wünschte, sie bildete sich nur ein, dass Logan eindeutig Interesse an ihr hatte. Sie war dem Ganzen nicht gewachsen.
“Ich weiß nicht, was Sie denken”, fuhr sie ihn an. “Was glauben Sie, kaufen Sie hier mit fünfzig Dollar am Tag? Ich habe kein Interesse an …”
Er sprang auf und stieß den Stuhl krachend zurück. Er schaute Melina entsetzt an und kam einen Schritt auf sie zu. “Nein. Ich wollte nicht …”
“Ich meine, schließlich haben Sie mich geküsst, und ich gebe zu, dass …”
“Melina …”
“Ich gebe zu, dass ich den Kuss erwidert habe und …”
“Ich wollte nicht …”
“Und ich gebe auch zu, dass ich den Kuss genossen habe … wirklich, aber das bedeutet noch lange nicht, dass …”
“Melina, halt!”
Sie erstarrte.
“Er hielt beschwichtigend eine Hand hoch. “Ich schwöre bei meiner Ehre als Polizist
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