Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition)
hellwach, vom Sofa. “Sehe ich aus wie eine Jungfrau in Not?”
Nun ja, eigentlich schon. Aber Logan war nicht so dumm, es ihr zu sagen. “Was hat Ihr Aussehen damit zu tun?”
“Was glauben Sie eigentlich, was ich tue, wenn Sie nicht hier sind?”
Es war süß, wie sie da stand, in ihrer mit Kornblumen bedruckten langen Unterhose, und ihm eine Lektion erteilte. Er unterdrückte ein Lächeln und stieg in seine Boots. “Ich wage nicht daran zu denken, was Sie tun, wenn ich nicht hier bin. Es macht mir Angst.”
“Logan, ich fürchte, ich muss Sie enttäuschen. Aber ich bin hier auf der Ranch zu Hause. Sie sind nur zugereist. Ein City-Boy.”
“Ein Boy?” Er richtete sich langsam auf und sah sie streng an. Anscheinend wusste Melina genau, wo er verwundbar war.
Sie verschränkte die Arme vor der Brust und reckte das Kinn. Ihre Augen blitzten. “Sie sind ja nicht mal Manns genug, um mein Freiluftklo zu benutzen.”
“Boy?” Er hatte nicht vor, Melina davonkommen zu lassen. Nicht einmal, obwohl sie aussah wie eine Märchenprinzessin, und er sie lieber geküsst hätte, als ihr seinen Standpunkt klarzumachen. Er ging auf sie zu. Seine Schritte waren auf dem Holzfußboden deutlich zu hören.
Sie schluckte und zog sich bis zur Wand zurück. Ihr Kinn war nicht mehr ganz so kampfeslustig erhoben, aber ihre Stimme klang fest: “Sie sind ein City-Boy. Wahrscheinlich können Sie noch nicht mal ein Seil zu einem ordentlichen Knoten schlingen.”
Das war zu viel. Er blieb abrupt stehen und starrte sie herausfordernd an. “Sie haben es so gewollt, Lady”, knurrte er.
Sie grinste ihn frech an. Ihre türkisfarbenen Augen funkelten. Immer noch wirkte sie nicht sehr eingeschüchtert.
Logan nahm sich einen Halfterstrick, der an der Wand hing.
Melinas Augen weiteten sich, als sie sah, was er tat. Ihr Atem beschleunigte sich.
Aha, dachte er. Nun wird die Lady endlich aufmerksam.
Er nahm das eine Ende des Seils zwischen die Zähne und ließ den Rest gerade nach unten hängen. Das Seil ringelte sich auf dem Boden, genau zwischen Logans und Melinas Füßen. Logans Zähne blitzten, als er Melina angrinste.
Sie schluckte nervös, und ihre Augen wurden dunkel.
Er fasste nach ihren Handgelenken und zwang ihre Arme nach oben, über den Kopf. Melina brachte kein Wort heraus. Keine Frage, Logan hatte im Moment absolut die Oberhand.
Er schlang den Strick sanft um ihre Handgelenke, kreuzte die Seilenden, bildete eine Schlinge, schob das eine Ende durch, und zog es stramm. Es war ein perfekter Pfadfinderknoten. Schließlich hatte er nicht umsonst sein Abzeichen gemacht.
“Was sagten Sie gerade?”, erkundigte er sich und hielt ihre gefangenen Arme mit einer Hand fest. Mit dem Daumen berührte er die zarte Haut der Innenseite ihres Handgelenks.
“Sie sind ein …” Ihre Stimme war rau, fast nur ein Flüstern. Logan spürte das Verlangen, das zwischen ihnen aufstieg, eine knisternde Flamme. Er war nicht sicher, natürlich. Aber er vermutete, dass das Begehren auf Gegenseitigkeit beruhte. Oder vielleicht war es nur die Heftigkeit seiner eigenen Gefühle, die den Raum plötzlich zu eng erscheinen ließ.
Er strich mit dem Daumen über ihre zarte Haut. Er hätte Melina gern geküsst. Es kostete ihn eine unglaubliche Überwindung, es nicht einfach zu tun.
Normalerweise hielt er nichts von Fesselungsspielchen. Viel mehr als die gefesselten Hände fachte der Anblick von Melinas sanften Kurven unter dem dünnen Shirt seine Lust an. Der Feuerschein vom Kaminofen tauchte die Szene in ein weiches Licht. Der rustikale Lebensstil hatte durchaus etwas für sich.
Logan wünschte sich, Melina würde sich wenigstens ein bisschen wehren. Dann wüsste er, dass sie es nicht wollte, und konnte sich danach richten.
Aber sie wehrte sich nicht. Sie schaute mit weit geöffneten Augen zu ihm auf. Ihre Locken ringelten sich niedlich um ihr schönes Gesicht. Es war unsagbar schwer, ihr zu widerstehen.
Mit aller Gewalt erinnerte er sich an die Aufgabe, die er hier zu erfüllen hatte. Er war Kriminalbeamter. Einem Verbrechen auf der Spur. Und diese Frau hier war möglicherweise eine Freundin des Mannes, den er im Verdacht hatte. Außerdem hatte er ihr versprochen, sie nicht zu verführen.
Vielleicht jedoch würde sie ihn küssen?
Er schaute auf ihre Lippen. Sie waren leicht geöffnet. Volle, sinnliche Lippen. Wenn er sich nicht völlig irrte, warteten sie darauf, geküsst zu werden.
Er hatte ihr versprochen, sie nicht zu verführen. Aber was,
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