Tiffany Lieben & Lachen Band 0008 (German Edition)
verlassen.
Als er nun zurückging, schüttelte er den Kopf. Verdammt, was war nur los mit ihm? So hatte er sich noch nie verhalten – wie ein von Hormonen gesteuerter Teenager. Nicht mal als Teenager war er so gewesen, und jetzt war er ein reifer Dreißigjähriger, dessen Entscheidungsprozesse oberhalb der Gürtellinie abliefen.
Zumindest war das bis gestern so gewesen. Doch ein Blick auf Lynne Waterford – und verdammt, was für ein Blick war das gewesen! – hatte ihn in einen Zustand höchster Erregung versetzt.
Glücklicherweise hatte der Spaziergang im Regen geholfen. Nun konnte er wieder klar denken, und es gab nichts, womit er nicht fertig wurde … Er würde den Zeichentisch aufstellen und arbeiten, arbeiten, arbeiten. Kein Problem.
Als Ryan die Hütte sah, seufzte er vor Erleichterung. Seine Arme und Schultern taten weh. Hoffentlich hatte Lynne das Frühstück fertig. Er war so hungrig, dass er Tannennadeln hätte essen können.
Er stieg die Stufen zur Veranda hoch. “Lynne? Könntest du mal die Tür aufmachen?”
Sie antwortete nicht. Vermutlich stand sie unter der Dusche. Nein, daran durfte er nicht denken. Okay, wahrscheinlich war sie im Schlafzimmer. Denk nicht an sie im Schlafzimmer, ermahnte er sich. Verdammt, denk gar nicht mehr an sie!
Er kämpfte mit seinen Lasten und schaffte es, die Tür zu öffnen. Dann stellte er die Kühltasche auf den Boden und die Tüten auf den Tresen.
Den leeren Tresen.
Keine Anzeichen von Frühstück. Und es roch auch nicht danach.
“Lynne?” Als sie nicht antwortete, ging er durch die gesamte Hütte und rief nach ihr.
Wo steckte sie nur? Vielleicht war sie zu Killer gegangen. Schon die Vorstellung ärgerte Ryan. Er hörte Killer bereits sagen: “Schön, dass du gekommen bist, und das ohne diesen Amerikaner. Soll ich ihn für dich in Stücke hauen?” Zweifellos würde der Kerl sie wieder überall anfassen und …
Moment mal. Was war, wenn Lynne etwas passiert war? Womöglich hatte ein Bär sie gefressen. Ryan lief ein kalter Schauder über den Rücken.
“Ryan? Bist du da?”
Sofort war er erleichtert, aber es klang, als wäre sie draußen. Er trat auf die Veranda. “Wo bist du?”, rief er.
“Hinter der Hütte.”
Ryan ging nach hinten, sah aber nichts außer Wald. “Ich sehe dich nicht.”
“Ich bin hier oben, auf dem Baum rechts von dir.”
Er blickte nach oben. Sie saß ungefähr sieben Meter über ihm und war klatschnass. “Was zur Hölle machst du da?”
“Ich musste telefonieren.”
“Das soll wohl ein Witz sein. Wer war denn da so wichtig? Der Präsident?”
“Carmen hat mein Handy angerufen, das ich aus Versehen angelassen hatte. Ich konnte sie hören, aber sie mich nicht.”
“Was wollte sie? Ist alles okay mit ihr und Dave?”
“Es geht ihnen gut. Sie wollte mir erzählen, dass sie eine Idee für die Hütte hatte, aber offenbar hat sie das Handy jetzt ausgeschaltet, so dass ich sie nicht erreichen konnte. Und nun … Also irgendwie sitze ich fest.”
Ryan legte die Hände auf die Hüften. “Wie bist du überhaupt da hinaufgekommen?”
Sie warf ihm einen ärgerlichen Blick zu. “Ich bin natürlich geklettert.”
“Dann klettere wieder runter.”
“Ich kann nicht. Der Ast, den ich benutzt habe, ist abgebrochen. Da ist ein Seil im linken Küchenschrank. Wenn du mir das hochwirfst, kann ich daran runterklettern.”
“In Ordnung.” Er kniff die Augen zusammen. “Geht es dir gut?”
“Ja. Ich bin nur nass. Und ich ärgere mich über mich selbst.”
“Halt dich fest. Ich komme sofort zurück.”
Er rannte in die Küche und kehrte mit dem Seil zurück. “Es ist nur ungefähr vier Meter lang. Ich helfe dir beim Rest. Hier kommt es.”
Sie fing das Seil geschickt auf. Ryan beobachtete, wie sie einen festen Knoten band. Als sie den fertig hatte, sprang er hoch und hielt sich mit seinem ganzen Gewicht am Seilende fest.
“Gute Arbeit”, rief er. “Das wird halten. Komm runter.”
Sie glitt wie eine Turnerin an dem Seil abwärts.
“Okay”, sagte Ryan. “Du hast jetzt fast das Ende erreicht. Halt still. Ich hole dich.”
“Ich kann doch springen.”
“Keine gute Idee. Der Boden ist glitschig. Du könntest dich verletzen.” Er griff nach ihrer Taille. “Ich hab dich. Lass los.”
Sie ließ das Seil los und legte die Hände auf seine Schultern. Ihr nasser Körper rutschte an seinem abwärts. Nachdem Ryan sie auf die Füße gestellt hatte, behielt er seine Hände weiter an ihrer Taille und sie ihre auf
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