Tiffany Lieben & Lachen Band 0008 (German Edition)
durch den Regen zurück zur Hütte, so schnell es das nachlassende Licht und der glitschige Boden erlaubten. Sein Herz schlug heftig, nicht nur von dem Dauerlauf, und er hielt sich in Gedanken eine strenge Standpauke.
Dies war nichts weiter als eine kurze, flüchtige Affäre. Sie würden sich amüsieren und dann getrennte Wege gehen. Ganz unkompliziert. Das ideale Arrangement für einen Mann in seiner Situation – einen Mann, der keine Beziehungen mehr wollte, dessen Körper aber leider andere Vorstellungen hatte.
Eigentlich hätte er glücklich sein sollen. Und das war er auch, abgesehen von einer kleinen Stimme in seinem Kopf, die immer wieder sagte: “Du glaubst wirklich, das wäre nichts als Sex? Du machst dir vor, dass du mit dieser Frau bloß eine einzige Nacht verbringen wirst? Du bist ein Idiot.”
Er zwang sich, die kleine Stimme zum Schweigen zu bringen, und als er den Weg erreichte, der zur Hütte führte, verdoppelte er sein Tempo. Die Frau, die tausend Fantasien in ihm auslöste, wartete auf ihn. Sie gehörte ihm, bis der Sturm aufhörte und die Wirklichkeit wieder begann. Also tat er etwas, von dem er gedacht hätte, er würde es nie tun.
Er blickte zum Himmel auf und bat um mehr Regen.
Ryan betrat die Hütte und schloss die Tür hinter sich ab. Das Feuer im Kamin gab ein warmes, einladendes Licht ab. Die Schlafzimmertür stand offen, und Ryan ging wie in Trance dorthin, wobei seine schmutzigen, nassen Schuhe Spuren auf dem Fußboden hinterließen.
Als er sich im Schlafzimmer umsah, bemerkte er Kerzen auf der Kommode, die lange Schatten auf die hellen Wände warfen. Das Bett auf aufgeschlagen, und die Plastikbecher standen Seite an Seite auf dem Nachttisch. Es roch schwach nach frischer Farbe, aber das vergaß Ryan gleich wieder, als Lynne aus dem Badezimmer kam.
Ihr wundervolles Haar hing ihr wild um die Schultern. Sie trug ihren Bademantel, und ihre Augen glänzten. Ryan wurde von heftiger Begierde erfasst.
Als Lynne langsam auf ihn zukam, zwang er sich, still stehen zu bleiben. Er wollte sehen, was sie tun würde, fragte sich, ob sie ihre Meinung geändert hatte, während er fort gewesen war, und hoffte, dass sie das nicht getan hatte. Sie blieb einen Meter von ihm entfernt stehen, und seine Muskeln spannten sich an. Dann musterte sie ihn von oben bis unten und sah ihm schließlich wieder in die Augen.
Sie berührte mit einer Fingerspitze sein durchweichtes Polohemd. “Du bist ganz nass.”
Er atmete erleichtert auf. Sie hatte es sich nicht anders überlegt.
“Es regnet ziemlich stark.” Ryan betrachtete Lynnes volle Lippen, und sein Puls beschleunigte sich noch mehr. Er griff nach ihrer Hand, zog sie in seine Arme, küsste sie auf den Mund und streichelte gleichzeitig ihren Rücken. Dann vertiefte er den Kuss, drang mit der Zunge in Lynnes Mund ein. Das war unglaublich schön.
Sie seufzte, schmolz dahin, schmiegte sich von der Brust bis zu den Knien an ihn. Die Arme schlang sie um seine Taille, strich über seinen Rücken und drückte ihn noch enger an sich. Er stöhnte, schob eine Hand in ihr Haar und hielt sie fest, während er ihren üppigen Mund weiter erforschte. Danach liebkoste er ihre Wange und biss sie sanft ins Ohr.
Sie begann zu keuchen, dann erstarrte sie.
Sofort löste Ryan sich von ihr, um sie ansehen zu können. “Habe ich dir wehgetan?”
Sie schüttelte den Kopf. “Ryan, ich spüre da eine Beule.”
“Das kann dich unmöglich überraschen.”
“Auf deinem Rücken. Unter dem Hemd. Beweg dich nicht.”
Oh, oh, dachte er. “Wie groß ist denn die Beule?”
“Steh einfach still.” Lynne trat hinter ihn, zog sein Hemd aus dem Hosenbund und schob es bis zu den Schultern hoch. Dann spürte Ryan ihre Hand unterhalb seines Schulterblattes.
“Okay”, sagte Lynne. “Sie ist weg.”
Er drehte sich um und blickte auf den Boden. “Was war es diesmal? Eine Tarantel?”
“Eine Raupe.” Lynne öffnete die Hand und zeigte ihm ein schwarzes, ungefähr fünf Zentimeter langes Tier. “Vollkommen harmlos. Aber offenbar haben solche Viecher was für dich übrig.”
“Was für ein Glück!”
“Ich bringe unseren Freund mal eben auf die Veranda.”
Sobald sie den Raum verlassen hatte, riss Ryan sich sein nasses Hemd herunter für den Fall, dass noch mehr Ungeziefer darin nistete. Eine Raupe war wenigstens nicht so schlimm wie die Spinne mit den haarigen Beinen oder das grüne Riesenvieh mit den langen Beinen.
“Ich hoffe, das hat die Stimmung nicht
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